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09.05.2017 | (rsn) - Auf einer Trainingstour endete jäh das Leben der Münchner Radsportlegende Werner Krappweis. Als auf heimischen Strassen bei schneller Fahrt hinter einer Kurve unvermittelt ein PKW stand, gab es für ihn keine Chance mehr, dem Hindernis auszuweichen ... und im Krankenhaus auch leider keine, das Leben des 75-Jährigen noch zu retten.
Humorvoll hatte Werner Krappweis unter Freunden ja manchmal den Wunsch geäußert, "am liebsten würde ich einmal auf dem Radl sterben“; doch so brutal wie am Moosacher Berg, Ende April, hat es bestimmt nicht geschehen sollen.
Dieser Radsportler aus Leidenschaft - Typ bayerisches Mannsbild mit Seemannsbart - von seinem Sohn Tommy beschrieben als "Rennfahrer, Sieger, Durchbeisser, Schauspieler, Problemlöser, Mechaniker, Dichter, Charmebolzen und Super-Opa“, dieses Urgestein war über viele Jahre auch eine "Stimme der Bayernrundfahrt“.
Als einer von rund 100 Enthusiasten, die die Bayerntour fast vier Jahrzehnte lang "stemmten“ und zu einem international geschätzten Etappenrennen machten, stand Werner Krappweis bei Sprint-und Bergwertungen am Mikrofon. Auf diesem Außenposten informierte und unterhielt der Münchner die Zuschauer voller Sachkenntnis und Humor.
"Werni“ konnte aus dem Vollen schöpfen: Mehr als 30 Jahre lang hatte er als Rennfahrer praktische Erfahrung gesammelt. Bayerische Meistertitel auf Straße und Bahn zwischen 1958 und '92. So um die 30 an der Zahl, berichten die Archive. Von der Jugendklasse bis zu den Senioren II. Mit 50 Jahren krönte er die Karriere sogar noch mit einem Deutschen Meistertitel.
Später wurde er Trainer, Ratgeber für die Jungen; nicht nur von seinem RV Sturmvogel 1952 München. Als einmal Not am Mann war, ein Streckensprecher fehlte, ergriff Werner Krappweis auch das Mikrofon. Sehr bald reportierte er landauf, landab. Sogar beim Münchner Sechstagerennen der Amateure. Von 2001 an, mit 60 Jahren, war er eine Stimme der Bayernrundfahrt. Organisator Ewald Strohmeier erinnert sich: "Es war eine spät entdeckte Liebe zum Sprechertum. Umsomehr war er dafür geeignet. Schade, dass er so spät damit angefangen hat“.
Spät angefangen hat Werner Krappweis auch als Buchautor. Sohn Tommy, Komödiant, Musiker, Drehbuchautor und Filmproduzent - ausgezeichnet mit dem Goldenen RTL-Fernseh-Löwen und Adolf-Grimme-Preis - schrieb gemeinsam mit ihm zwei beziehungsreiche Bücher.
So erinnert "Das Vorzelt zur Hölle“ an die nur einseitig beliebten Familienurlaube mit dem VW-Bus zum Wild-Campen... und "Das Sportlerkind“ an die vergeblichen Versuche des Vaters, aus seinem Sohn einen Radrennfahrer zu machen. Gemeinsam hielt das Paar Lesungen, war Gast sogar in Fernsehshows. Erfreute aber genauso bei Vereinen, in Schulen und Kindergärten.
Multitalent Werner Krappweis schlüpfte auch in die Haut eines Clowns und des Nikolaus. "Er war schon ein verrückter Hund“, wie man in Bayern sagt, lobt ihn Peter Schuhnagl, Sportkamerad und Freund seit Jugendzeiten. "Immer für Extreme gut: für Trainingsfahrten spätabends ohne Beleuchtung... für tollkühne Skitouren, z.B. durch die Langkofelscharte in den Dolomiten.“
Den Anfang seiner Rennfahrerlaufbahn beim RV Sturmvogel München hielt Werner Krappweis übrigens "familiengeheim“. Deshalb fiel sein Vater aus allen Wolken, als ein Freund ihn fragte: "Du, in der Zeitung steht, ein Werner Krappweis vom RV Sturmvogel München ist Oberbayerischer Jugendmeister im Radlfahr'n. Ist das vielleicht dein Sohn?“
Gute 40 Jahre nach seinem heimlichen ersten Titelgewinn wird dieser Werner Krappweis - mit dem weißen Rundumbart, den blitzenden Augen und sprühendem Humor - eine Institution bei der Internationalen Bayernrundfahrt.
Da, wo der Senior die Zwischensprints und Bergwertungen moderierte, herrschte Stimmung. Und wenn er dann seinen Kollegen im Voraus-Sprecherwagen mit "Eine Legende von ZDF und Eurosport....“ ankündigte - für einen kurzen Stopp mit Streckenbericht und Dialog, verbreitete Dino "Werni “ sogar einen Hauch von Tour de France unter den Zuschauern. Was ja total stimmte; denn etwa 20 Prozent der Teilnehmer der Bayerntour starteten alljährlich bei der Frankreichrundfahrt. Mehrere wurden Etappensieger.
Nun hat die Internationale Bayernrundfahrt nach 36 überaus erfolgreichen Auflagen seit 2016 eine Zwangspause einlegen müssen im als so sportlich gelobten Freistaat. Weil eine vergleichsweise minimale Summe im Etat nicht aufzubringen war, für einen Werbeträger des Landes.
Nichts würde Werner Krappweis, nunmehr "ein Münchner im Himmel“, deshalb mehr freuen, als wenn er sehr bald von oben herab beobachten könnte, dass seine geliebte Rundfahrt wieder durch's blau-weiße Bayernland rollt. Und - dass eines seiner Enkelkinder vielleicht doch noch die Liebe zum Radsport entdeckt hat...
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