Nizza: Hürther nutzt die letzte Chance für die Sprinter

Greipel im Kampf jeder gegen jeden mit dem besten Timing

Foto zu dem Text "Greipel im Kampf jeder gegen jeden mit dem besten Timing"
André Greipel (Lotto Soudal) feiert seinen Sieg auf der 5. Etappe von Paris-Nizza. | Foto: Cor Vos

09.03.2017  |  (rsn) - Im dritten Massensprint der 75. Auflage von Paris-Nizza hat André Greipel (Lotto Soudal) alles richtig gemacht und ganz überlegen seinen dritten Saisonsieg ersprintet. Der Deutsche Meister spielte im Finale der 5. Etappe, die über 199 Kilometer von Chablis nach Chalon-sur-Saône führte, seine ganze Erfahrung aus, passte auf der Zielgeraden den perfekten Moment ab und setzte sich deutlich vor dem Franzosen Arnaud Démare (FDJ) und dem Niederländischen Meister Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo) durch.

Die beiden hatten ihre Sprints bei Gegenwind zu früh angezogen - Démare trat schon 300 Meter vor dem Ziel an, ehe Groenewegen am Auftaktsieger vorbeizog. Dagegen wartete Greipel, der in den bisherigen Massenankünften auf die Plätze sieben und acht gesprintet war, bis rund 100 Meter vor dem Ziel, ehe er aus dem Windschatten heraus unwiderstehlich nach vorne zog und als Erster über die Ziellinie jagte.

Dahinter sicherte sich Démare zumindest noch den zweiten Platz vor Groenewegen, dem Australier Michael Matthews (Sunweb) und John Degenkolb (Trek-Segafredo), der auf Rang fünf zweitbester deutscher Profi wurde. Marcel Kittel (Quick-Step Floors) bleibt bei Paris-Nizza weiter glücklos und kam nicht über Rang sieben hinaus. Sam Bennett vom deutschen Bora-hansgrohe-Team wurde Zehnter.

"Es ist immer schön, eine Etappe bei Paris-Nizza zu gewinnen - das ist das zweite Mal jetzt, und es ist mit all den guten Sprintern ein wichtiges Rennen“, sagte Greipel, der vor zwei Jahren bereits einmal erfolgreich gewesen war. Obwohl die Etappe über weitgehend flaches Terrain führte und nur zwei kategorisierte Anstiege aufwies, mussten die Sprinter und ihre Teams bei allerdings guten äußeren Bedingungen viel Arbeit verrichten - vor allem im Finale, als das Feld bei einem Richtungswechsel für einige Kilometer auseinander gerissen war. Und auch nach dem Zusammenschluss und der kurz darauf erfolgreich abgeschlossenen Jagd auf eine Ausreißergruppe, die schon kurz nach dem Start davongezogen war, wurde es nicht einfacher, wie Greipel berichtete.

"Die letzten sieben, acht Kilometer waren mit dem starken Gegenwind ziemlich schwierig. Es war nicht einfach vorne zu bleiben“, sagte der Hürther. "Man musste im richtigen Moment die richtige Entscheidung treffen und das ist mir gelungen.“ Dabei musste er sich ohne die Hilfe seiner Anfahrer positionieren, wobei es seinen Konkurrenten nicht anders erging. "Am Ende war es unter den Sprinter jeder gegen jeden. Es gab bei dem Gegenwind keinen echten Lead out und ich habe so lange wie möglich gewartet, um dann meinen Sprint bis zur Linie durchziehen zu können. Das war gutes Timing und das macht mich glücklich“, fügte er an.

Zufrieden war Greipel auch beim Blick auf das Gesamtklassement, in dem sein französischer Teamkollege Tony Gallopin 33 Sekunden hinter dessen Landsmann Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors) weiterhin auf Rang zwei geführt wird. Dritter ist vor den abschließenden drei Bergetappen der Spanier Gorka Izagirre (Movistar/+0:47). “Es war unser Ziel, eine Etappe zu gewinnen und mit Tony im Gesamtklassement vorne zu sei, und derzeit sieht es gut aus“, so Greipel über Gallopin, der auf bestem Weg ist, Paris Nizza auf dem Podium zu beenden.

Auf gutem Weg waren zunächst auch die sechs Ausreißer Axel Domont (AG2R), Natnael Berhane (Dimension Data), Pierre-Luc Perichon (Fortuneo-Vital Concept), Lilian Calmejane (Direct Energie), Federico Zurlo (UAE Team Emirates) und Remy di Gregorio (Delko-Marseille), die sich schon früh aus dem Feld abgesetzt hatten und auf einen zwischenzeitlichen Vorsprung von sieben Minuten kamen. Zeigten zunächst Katusha-Alpecin und Quick-Step Floors für die Verfolgung zuständig, übernahmen 40 Kilometer vor dem Ziel auch FDJ und Lotto Soudal Verantwortung bei der Jagd auf die Spitzengruppe, die schließlich auf vier Mann schmolz, nachdem zunächst Zurlo und später Calmejane, der sich in einer Kurve versteuerte, zurückgefallen waren.

Auf den letzten 19 Kilometern fuhr der Wind nach einem Richtungswechsel in das Feld, wodurch sich Alaphilippe plötzlich im zweiten Teil wiederfand. Doch nach sechs Kilometern hatten die abgehängten Fahrer den Anschluss wiederhergestellt und kurz darauf war mit Di Gregorio auch der letzte verbliebene Ausreißer eingefangen. Danach positionierten sich die Sprinterteams, wobei es keinem gelang, einen Zug an der Spitze des Feldes zu etablieren. Im abschließenden wilden Sprint schließlich hatte Greipel das richtige Näschen und die Beine, um sich die Etappe zu sichern.

Mehr Informationen zu diesem Thema

15.03.2017Arndt will Matthews auf der Via Roma zum Sanremo-Sieg lotsen

(rsn) - Sollte der neue Sunweb-Kapitän Michal Matthews am Samstag beim 108. Mailand-Sanremo um den Sieg mitsprinten, wird idealerweise ein deutscher Profi auf der Via Roma noch mit dabei sein. Nikias

13.03.2017Alaphilippe gibt seine Premiere bei Mailand-Sanremo

(rsn) – Nach einem starken Auftritt bei Paris-Nizza, wo er nach seinem Zeitfahrsieg am Mont Brouilly drei Tage lang das Gelbe Trikot trug war und in der Schlussabrechnung Rang fünf belegte sowie di

13.03.2017Yates-Brüder: Simon hatte Grund zum Jubel,Adam vier starke Tage

(rsn) - Mit ganz gegensätzlichen Bilanzen im Gepäck kehren die beiden Yates-Zwillinge Adam und Simon Yates von den beiden großen Fernfahrten des Frühjahrs zurück. Simon entschied als Solist beim

13.03.2017Kittel: Die Form stimmt, aber das Ergebnis fehlt

Nizza (dpa) - Der fest eingeplante Tagessieg bei der 75. Fernfahrt Paris-Nizza blieb aus. Und für den ersten Frühjahrsklassiker Mailand-Sanremo am kommenden Samstag ist Marcel Kittel nicht vo

13.03.2017Endlich scheint auch für Sergio Henao die Sonne

(rsn) - Sergio Luis Henao (Sky) ist mit einem langen Anlauf ganz oben bei einem bedeutendem Mehretappenrennen angekommen. Und endlich einmal war dabei auch das Glück auf Seite des Kolumbianischen Mei

13.03.2017Izagirre-Brüder schreiben bei Paris-Nizza Geschichte

(rsn) - Bei der 75. Auflage von Paris-Nizza wurde Geschichte geschrieben, Familiengeschichte. Denn bislang war es nur zwei Brüdern gelungen, gemeinsam unter die Top Ten des Rennens zu kommen. Es ware

12.03.2017Highlight-Video der 8. Etappe von Paris-Nizza

(rsn) - Auf der bis auf die letzten Meter hoch spannenden 8. Etappe von Paris-Nizza hat Alberto Contador (Trek-Segafredo) nur um zwei Sekunden seinen dritten Gesamtsieg nach 2007 und 2010 verpasst. De

12.03.2017Contador versucht alles und wird wieder nur Zweiter

(rsn) - Am Fuß des Col d’Éze, des letzten Berges bei der 75. Auflage, schien für Alberto Contador (Trek-Segafredo) die Sonne. Der Spanier hatte sich nach einer Attacke bereits 52 Kilometer vor de

12.03.2017Henao holt Gesamtsieg mit zwei Sekunden Vorsprung auf Contador

(rsn) - Alberto Contador (Trek-Segafredo) hat beim 75. Paris-Nizza trotz erneut großem Kampf Sergio Henao (Sky) nicht mehr das Gelbe Trikot abnehmen können. Der Spanier musste sich nach acht Etappen

12.03.2017Geschke rechnet sich 2017 wieder bei den Grand Tours was aus

(rsn) - Der Bart ist noch da, die Möglichkeiten, ihn auf Siegerfotos zu verewigen, sind aber geringer geworden. Simon Geschke geht beim deutschen Team Sunweb einer Saison als Helfer entgegen. "Das is

12.03.2017De Jongh: "Wir werden es wieder versuchen"

(rsn) - Alberto Contador hat auf der Königsetappe von Paris-Nizza den Sieg verpasst. Dennoch herrschte gute Stimmung bei seinem Team Trek-Segafredo, das als einziges im 15,7 Kilometer langen und 7,1

12.03.2017Dreht Contador am Col d´Eze noch einmal das Blatt?

(rsn) - Mit 30 Sekunden Vorsprung geht Sergio Henao (Sky) am Sonntag in die finale Etappe der Fernfahrt Paris-Nizza. Zweiter ist mit 30 Sekunden Rückstand Daniel Martin (Quick Step Floors). Und um 31

Weitere Radsportnachrichten

16.11.2025Osborne findet zu sich selbst zurück wird zum dritten Mal Weltmeister

(rsn) - Jason Osborne ist zum dritten Mal nach 2020 und 2024 Esports-Weltmeister geworden. Der 31-Jährige Titelverteidiger holte sich in Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate) nach einem packenden

16.11.2025In “unterdurchschnittlichem Jahr“ vom Pech verfolgt

(rsn) – Es ist Mitte November, doch Max Walscheid hat viel zu tun. Der Heidelberger befindet sich trotz seines späten Saisonendes 2025 am 19. Oktober bei der Tour of Guangxi längst wieder voll im

16.11.2025Riman schnappt Oertzen den ersten UCI-Sieg weg

(rsn) – Nachdem er 2022 in Hittnau (C2) in der Schweiz zum erstmals erfolgreich war, hat Jakub Riman in Owocowy Przelaj zum zweiten Mal in seiner Karriere zugeschlagen. Der Tscheche stand in Polen z

15.11.2025Klassikerqualitäten in den Dienst des Kollektivs gestellt

(rsn) – Vor seinem sechsten Jahr als Berufsradfahrer wechselte Johan Jacobs erstmals die Teamfarben: Vom spanischen Rennstall Movistar ging der Schweizer zur französischen Equipe Groupama – FDJ.

15.11.2025Nieuwenhuis auch durch Stürze und defekten Schuh nicht zu stoppen

(rsn) – Nach Siegen beim Exact Cross in Heerde und bei der X2O Badkamers Trofee in Lokeren hat Joris Nieuwenhuis (Ridley) auch in der Superprestige zugeschlagen. In Merksplas war der Niederländer b

15.11.2025Brand gewinnt auch zweites Superprestige-Rennen der Woche

(rsn) – Vier Tage nach ihrem Sieg bei der Superprestige in Niel hat Lucinda Brand (Baloise – Glowy Lions) in der Crossserie erneut zugeschlagen. In Merksplas reichte ihr eine Attacke zur Rennmitte

15.11.2025Diabetiker-Team Novo Nordisk kann langfristig planen

(rsn) – Das US-Team Novo Nordisk wird auch in den kommenden Jahren im Peloton vertreten sein. Wie der Zweitdivisionär meldete, sei der Vertrag mit dem Sponsor Novo Nordisk, der ursprünglich Ende 2

15.11.2025Brand peilt am Wochenende denkwürdiges Cross-Jubiläum an

(rsn) – Lucinda Brand (Baloise Glowi Lions) geht an diesem Wochenende auf Rekordjagd. Die 36-jährige Niederländerin will ihre imponierende Serie von 48 Podiumsplätzen in Serie ausbauen. Sollte si

15.11.2025Pogacar entscheidet sich im Training fürs EM-Trikot

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE – Team Emirates – XRG) ist aktueller Welt- und Europameister. Da das Regenbogentrikot höherwertiger als das des kontinentalen Titelträgers, wird es Pogacar in den Re

15.11.2025Kein neuer Vertrag mehr: Froome vor dem Karriereende?

(rsn) – Für den viermaligen Tour-de-France-Sieger Chris Froome deutet sich das Karriereende an. Wie sein Team Israel - Premier Tech auf Instagram bekanntgab, wird der 40-jährige Brite wie auch die

15.11.2025Schreiber gibt beim X2O-Cross in Hamme ihr Saisondebüt

(rsn) – Aufgrund mehrere Erkrankungen geriet Marie Schreibers Vorbereitung auf die Cross-Saison 2025/26 durcheinander. Die U23-Vizeweltmeisterin zog sich bei der Tour de l´Avenir Femmes eine Corona

15.11.2025Mit internationalen Erfolgen im Gepäck zum neuen Team

(rsn) - Für Dominik Röber (Benotti - Berthold) brachte die Saison 2025 seine erfolgreichsten internationalen Ergebnisse. Mit Platz zwei im Gesamtklassement und dem dritten Rang auf der letzten Etap

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)