Vorschau U23-Straßenrennen

Holen Ackermann oder Bauhaus schon das dritte deutsche Gold?

Von Felix Mattis aus Doha

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Pascal Ackermann ist Deutschlands Kapitän im U23-Straßenrennen. | Foto: Katharina Müller/rad-net ROSE Team

12.10.2016  |  (rsn) - Zwei Gold- und eine Silbermedaille hat der Bund Deutscher Radfahrer durch die Zeitfahrerfolge von Tony Martin und Marco Mathis sowie Maximilian Schachmann bei der WM in Katar bereits eingefahren. Damit liegt Deutschland nach drei Tagen bereits an der Spitze des Medaillenspiegels. Und am Donnerstag könnte die Bilanz im Straßenrennen der U23 sogar noch weiter verbessert werden. Denn mit dem Deutschen Meister Pascal Ackermann und Phil Bauhaus hat Nationaltrainer Ralf Grabsch gleich zwei heiße Eisen für die Hitzeschlacht von Doha im Feuer.

"Eine Medaille ist auf jeden Fall das Ziel", bestätigte Grabsch radsport-news.com am Abend vor dem Rennen im Mannschaftshotel Ritz Carlton, als er von der Mannschaftsbesprechung zum Abendessen kam. Seine Schützlinge wollten vorher nicht mit dem Matchplan herausrücken, doch der Bundestrainer machte kein Geheimnis aus den Planungen, die durch die Doppelspitze an die Situation im Männer-Team für Sonntag erinnern.

"Der Kapitän ist schon Pascal Ackermann", so Grabsch. "Natürlich lasse ich mir alle Optionen offen. Bei so einem WM-Rennen weiß man nie, was sich ergibt. Aber Pascal hat die Unterstützung vom Team und Phil wird seine Freiheiten bekommen."

Ackermann, der am 3. Oktober noch Dritter beim Münsterland Giro wurde und seine Form somit bestätigte, hat mit dem frischgebackenen Zeitfahr-Weltmeister Mathis sogar seinen Anfahrer aus seinem Bundesliga-Team rad-net ROSE in Doha dabei. Die Abstimmung dürfte also passen. Und um Ausreißer einzuholen sowie das Rennen zu kontrollieren darf er auf Schachmann sowie Lennard Kämna vertrauen - auch nicht die schlechtesten Motoren für den deutschen Zug.

Doch allein wird das deutsche Team das Rennen nur sehr schwer kontrollieren können. Knapp 190 Mann stehen am Donnerstag um 12 Uhr Ortszeit für das erste Straßenrennen dieser Weltmeisterschaften am Start. Nur fünf davon tragen auf den 166 Kilometern ein deutsches Trikot. Anders als bei den Männern haben die größten Teams aber nicht 50% mehr Fahrermaterial zur Verfügung als Deutschland, sondern lediglich 20%. Mit dem Maximum von sechs Mann gehen Frankreich, Norwegen, Italien, Großbritannien und Belgien an den Start.

Zu den größten Konkurrenten im Falle einer Sprintenscheidung zählen der Slowake Erik Baska, der beim WorldTour-Team Tinkoff unter Vertrag steht, der Norweger Kristoffer Halverson, der Italiener Jakub Mareczko sowie der Stölting-Profi Mads Pedersen aus Dänemark. Doch wie das in den Nachwuchsklassen so ist: Es gibt auch viele unbekannte Größen, die stark auftrumpfen können.

Interessant dürfte werden, wie sich das Rennen während der zehn Runden auf der Pearl entwickelt. Denn welche Auswirkungen die vielen Kreisverkehre auf die Straßenrennen dieser Weltmeisterschaften haben und wie große die Rolle ist, die die Hitze bei längeren Distanzen spielt, das wird sich bei der U23 erstmals zeigen. Und traditionell ist der Verlauf des U23-Rennens auch ein Fingerzeig für das der Elite am Sonntag.

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