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06.08.2014 | Zwei Wochen und 7000 Kilometer liegen hinter Wolfgang Fasching. Und mit ihnen Leiden, Lust und Launen. Doch die Leidenschaft am Radfahren ist ungebrochen. Und das ist gut so. Noch abenteuerliche 3000 Kilometer stehen dem Extrem-Sportler bevor. Wenn alles nach Plan verläuft, fährt Fasching morgen durch Jekaterinburg, das Tor nach Europa.
Der 46-Jährige ist optimistisch,
dass ihn nichts mehr aus dem Sattel wirft, obwohl ihn Gesäßschmerzen quälen. Nach der sibirischen Tiefebene erwarten ihn die sanften Steigungen des Ural-Gebirges. Und ein emotionaler Höhepunkt: Wenn Fasching den asiatischen Teil Russlands hinter sich bringt, hat er nach Amerika und Australien seinen dritten Kontinent durchquert.
Am 15. Tag seiner Reise durch Russland zeigen die Straßen nach kurzzeitiger Besserung wieder Verschleißerscheinungen. Das wirkt sich speziell auf das lädierte Hinterteil schlecht aus. Dazu der raue Asphalt: "Der nimmt dir so viel an Geschwindigkeit. Dann blockierte der grobe Schotter auch noch mein Laufrad", so Fasching. Erst Mechaniker David brachte es wieder zum Laufen.
Auch der Wind drehte gegen Faschings Fahrtrichtung.
Die Strömung aus dem Westen ist hier üblich. "Jeder, der sich mit Geographie und Russland auskennt, fragt mich, warum ich in diese Richtung fahre", sagt Fasching, der den zermürbenden Gegenwind aber in Kauf nimmt: "Ich will lieber Richtung europäische Zivilisation fahren."
Das Gefühl, in Richtung Heimat und Europa zu treten, treibt ihn an. Die Infrastruktur wird besser, doch die Distanzen zwischen den Städten bleiben riesig. Das macht auch die Quartiersuche für Mit-Organistor Andreas Sachs schwierig. Fasching entscheidet oft kurzfristig, wie weit er noch in der Lage ist, in die Pedale zu treten.
Zeltlager werden auf Bereitschaft gehalten,
doch bis jetzt war die Motivation größer, bis weit nach Mitternacht in ein entfernteres Hotel zu fahren, um in einer vierstündigen Pause bestmögliche Regeneration zu erhalten. So kommen auch Monster-Etappen von 500 Kilometer zustande.
Um Faschings geschundenen Körper und die Ernährung mittels Elektrolyt-Getränk (Enervit) und Trink-Nahrung (Ensure) kümmert sich das Team der "sportmediziner.at" unter der Leitung von Helmuth Ocenasek, der in vier Tagen zum Team dazu stößt.
Die Unterkunftssuche wird zur täglichen Challenge.
"Zwischen den Städten und Dörfern herrscht lange Niemandsland. Und die wenigen Hotels sind von außen meistens nicht als solche erkennbar", erzählt Sachs. Tankstellenwärter oder LWK-Fahrer sind die besten Info-Quellen.
Wie Sachs die Standards bewertet? "Russisch! Im Regelfall erhalten wir Drei- bis Vierbett-Zimmer. Die sind grundsätzlich okay, manchmal aber muffig, und nur mit Etagendusche." Nicht immer hat Fasching warmes Wasser.
Detail am Rand: Eine Dusche
(150 Rubel/ rund drei Euro) kostet soviel wie drei Bier! Daran denkt Fasching aber noch ein paar Tage nicht. Denn bis zu einem feierlichen Bier am Ziel in St. Petersburg sind es noch knapp 3000 Kilometer...
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