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24.07.2016 | (rsn) - Traditionell fährt der Sieger der Tour de France erst am Sonntag auf den Champs-Elysées seine Ehrenrunde. Nicht in diesem Jahr. Chris Froome feierte seinen dritten Erfolg binnen fünf Jahren im 11,6 Kilometer langen und im Schnitt 8,5 Prozent steilen Anstieg zum Col de Joux Plane (HC). Niemand im Peloton wagte es, dem Mann in Gelb das Trikot noch streitig zu machen. Eskortiert von vier Fahrern seines Sky-Trains genoss Froome trotz des strömenden Regens die letzten Kilometer ins Ziel.
Der Widerstand von Romain Bardet (AG2R), Nairo Quintana (Movistar), Richie Porte (BMC), Fabio Aru (Astana) und allen anderen, die vor drei Wochen mit so großen Ambitionen gestartetet waren, war längst gebrochen, nachdem der Titelverteidiger am Tag zuvor trotz eines Sturzes nicht gestoppt werden konnte.
Mit einem Vorsprung von mehr als vier Minuten wird Froome zwischen Bardet und Quintana am Abend ganz oben auf dem Treppchen auf den Champs-Élysées stehen. In diesem Jahr war er weniger von den Konkurrenten denn von den Umständen gefordert worden.
Unvergessen, wie er zu Fuß den Mont Ventoux hochjoggte, nachdem ein Kameramotorrad von der Menschenmenge im Anstieg urplötzlich gestoppt wurde. Froome stürzte. Weil sein Rad dabei geschrottet wurde, lief der Brite solange, bis er eine Ersatzmaschine vom Begleitfahrzeug bekam. Oder der schon oben erwähnte Sturz während der vorletzten Etappe auf regennasser Straße. Kein Konkurrent konnte ihn in diesem Jahr aus der Reserve locken, seit er vor zwei Wochen am Col de Peyresourde das Gelbe Trikot übernahm.
"Es war bedauerlich, dass Alberto Contador schon auf der ersten Etappe stürzte und er deshalb nicht am Kampf um den Sieg teilnehmen konnte", sagte Froome in Morzine am Samstagabend. "Es ist wichtig, dass das Rennen in einem großen Kampf entschieden wird. Obwohl ich mit einem Vier-Minuten-Vorteil bis hier gekommen bin, war jeder Tag eine neue Herausforderung, ein neuer Kampf. Gefühlt war es in keiner Hinsicht einfacher als früher."
Auch Nairo Quintana (Movistar) konnte ihn diesmal nicht aus der Reserve locken. "Nairo war in der Vergangenheit stärker. Am Ende der Touren von 2013 und 2015 hat er mich gefordert. Diesmal wer er, aus welchen Gründen auch immer, nicht in Bestform. Ich habe aber keinen Zweifel, dass er mit dem gleichen Hunger von früher in nächsten Jahr wiederkommen wird", prognostizierte der 31-Jährige.
Froomes Gelbes Trikot kam nur in Gefahr nach dem Mototarradstop am Mont Ventoux. Doch die Jury egalisierte den dadurch entstandenen Rückstand. "Sie hat die Entscheidung getroffen, weil das Rennen durch externe Faktoren gestoppt wurde. Es war eine faire Entscheidung. Jedes Rennen ist anders, aber dafür gibt es eine Jury, die Entscheidungen treffen muss", sagte Froome dazu.
Doch die Tour entschied er nicht allein Aufgrund seiner Überlegenheit für sich. "65 Prozent gehören seinem Team", behauptete Tour-Rekordhalter Jens Voigt bei der ARD. Der Sky-Train zog Froome jeden Tag gut beschützt ins Ziel. Nicht nur Wout Poels leistete dabei Erstaunliches. Froome hatte vier oder fünf der besten Kletterer des Rennens zur Verfügung.
"Ich habe mich in dieser Position sehr privilegiert gefühlt , weil immer Teamkollegen um mich waren", sagte Froome. "Obwohl wir den Team-Wettbewerb nicht gewonnen haben, waren wir bei weitem die stärkste Mannschaft in diesem Jahr. Für die Hilfe, die ich hier hatte, bin ich bin unglaublich dankbar."
Der dritte Sieg soll nicht sein letzter sein. "Es wäre mein Traum, in den nächsten fünf oder sechs Jahren an der Startlinie zu stehen und um den Sieg kämpfen zu dürfen", sagte Froome. "Ich habe jetzt drei Mal gewonnen und ich kann nicht sagen, dass ich mich daran gewöhnt habe. Zu siegen ist ein so unglaubliches Gefühl und ein so tolles Erlebnis. Es ist die größte Ehre, die man in unserem Sport erreichen kann. Und ich hoffe, dass ich im nächsten Jahr wieder dabei sein kann."
Am Ende dachte Froome auch nochmals an den Terroranschlag in Nizza. "Die Dinge bekamen durch den Anschlag eine neue Perspektive. Hochachtung vor dem französischen Publikum. Das Rennen wurde fortgesetzt. Das ist das Zeichen, dass das Leben weitergeht", sagte er.
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