Norweger in Bern knapp von Sagan geschlagen

Kristoff setzte zu spät zum Tigersprung an

Foto zu dem Text "Kristoff setzte zu spät zum Tigersprung an"
Sprint in Bern: Peter Sagan (Tinkoff, li.) und Alexander Kristoff (Katusha) jagen Kopf an Kopf der Ziellinie entgegen. | Foto: Cor Vos

18.07.2016  |  (rsn) – Als Peter Sagan (Tinkoff) sich in der mixed zone nach der 16. Tour-Etappe den Fragen der Reporter stellte, war er blendender Laune – kein Wunder, hatte der Weltmeister doch soeben seinen bereits dritten Tagessieg bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt eingefahren. Nach 209 Kilometern von Moirans-en-Montagne nach Bern hatte Sagan in einem engen Sprint Alexander Kristoff bezwungen – doch nur aufgrund eines Fehlers des Norwegers, wie der tief enttäuschte Kristoff und Sagan unisono erklärten.

Auf die Bitte eines Journalisten, seinen Sieg zu kommentieren, antwortete der Träger des Grünen Trikots zunächst nur lachend: "Ich war Zweiter." Auf die erstaunte Nachfrage, ob Kristoff ihn also geschlagen habe, erklärte Sagan dann aber: "Nein, nein... Er hat einen Fehler beim Tigersprung gemacht. Ich bin schon gesprungen und er hat das Rad nach hinten gezogen, um dann noch zu springen. Aber dadurch war mein Rad um Reifenbreite vor ihm."

Diese Version des Finals in der Schweizer Hauptstadt bestätigte der 29-jährige Kristoff, der nach Bekanntgabe des Ergebnisses voller Ärger auf den Lenker seines Rads schlug. "Ich habe die Ziellinie erst gesehen, als es zu spät war. Ich hätte gewonnen, wenn ich hochgeschaut hätte“, sagte der Katusha-Kapitän dann und gestand ein: „Es war mein Fehler, ich habe zu lange nach unten geschaut, und plötzlich schaue ich hoch und bin schon an der Ziellinie. Deshalb kam mein Tigersprung auch zu spät.“

Dabei war Kristoff zunächst sogar überzeugt, sich knapp gegen Sagan durchgesetzt zu haben, denn beim Überqueren der Ziellinie hob er die Faust zum Zeichen des Sieges – ähnlich wie André Greipel (Lotto Soudal) auf der 3. Etappe, die dann aber an Mark Cavendish (Dimension Data) ging. Damals wie heute musste das Foto-Finish entscheiden. Noch 10 Meter vor dem Ziel dachte ich, ich würde gewinnen und auch nach dem Zielstrich dachte ich das“, so Kristoff, dem es kaum ein Trost sein dürfte, dass er im Tour-Verlauf offenbar immer stärker wird oder zumindest nichts von seiner Qualität einbüßt.

Denn den Sprintern bietet sich jetzt nur noch eine Chance – nämlich am Sonntag zum großen Finale in Paris auf den Champs Elysées. " Aber das ist ein einfacher Sprint", sagte Kristoff und meinte damit, dass er es in der französischen Hauptstadt schwer gegen Mark Cavendish (Data Dimension), Marcel Kittel (Etixx-Quick-Step) oder André Greipel (Lotto Soudal) haben dürfte.

Es deutet vielmehr alles darauf hin, dass er wie bereits im vergangenen Jahr ohne Etappensieg im Gepäck die Heimreise antreten wird.

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