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16.07.2016 | (rsn) - Mit-Favorit für Rio war er vorher schon. Doch mit seinem beeindruckenden Zeitfahrsieg auf der 13. Etappe der Tour de France hat sich Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) an der Ardeche wohl in die Rolle des Top-Favoriten für Zeitfahr-Gold am Zuckerhut katapultiert. "Ja, ich denke, der bin ich. Das kann ich nach heute nicht mehr verneinen", sagte der Niederländer auf Nachfrage von radsport-news.com selbstbewusst bei der Sieger-Pressekonferenz.
"Aber ich weiß auch, dass ein Zeitfahren nach zwölf harten Tagen in der Tour de France etwas anderes ist, als bei einem Eintages-Event zu glänzen. Vor allem wenn man hier gegen Fahrer fährt, die jeden Tag leiden, was ich ja nicht tue. Man muss das heute also schon in die richtige Perspektive setzen", fügte Dumoulin dann aber an.
Chris Froome (Sky) verlor auf 37,5 harten Kilometern bei starkem Wind 1:03 Minuten auf den Niederländischen Zeitfahrmeister. Doch der Brite hatte schon zwei Tage zuvor gewarnt, dass man im Zeitfahren dafür bezahlen werde, was man auf der 12. Etappe am Mont Ventoux an Kräften lasse. Und über den kurios-wilden Donnerstag-Nachmittag des Gelben Trikots am Chalet Reynard muss man wohl keine weiteren Worte mehr verlieren.
Trotzdem: Dumoulin beeindruckte zwischen Bourg-Saint-Andéol und La Caverne de Pont und hat den Vorteil, dass er in den kommenden vier Wochen bis Rio präzise an seiner Form feilen kann, während Froome häufiger in den unangenehmen "roten Bereich" muss, weil er die Tour gewinnen will. "Es ist jetzt mein Job, meine herausragende Form zu konservieren", weiß Dumoulin. "Das heißt auch, dass ich nicht alles voll fahren werde, sondern mir einige Tage aussuche. Hoffentlich macht sich das in Rio dann bezahlt."
Der Parcours in Brasilien wird noch eine Nummer schwerer sein, als der an der Ardeche, trotzdem aber in etwa vergleichbar. "Es war ein wundervoller Kurs für mich - er hatte alles, etwa so wie Rio: ein ganzes Stück bergauf und auch ein gutes Stück flach", so Dumoulin. "Der Wind hat es schwierig gemacht, und deshalb habe ich ein anderes Vorderrad genutzt als sonst. Normalerweise fahre ich eines mit drei großen Aero-Speichen, jetzt bin ich mit einem C50 gefahren." Fünf Zentimeter hohe Flanken mit normalen Speichen bedeutet das - weniger anfällig für die bis zu 50 km/h starken Seitenwinde, die auch am Tag nach dem Sturm vom Mont Ventoux noch durch Frankreich wehten.
"Es gab eine Stelle, die sehr gefährlich war, und da bin ich auch von der rechten komplett auf die linke Straßenseite hinübergetragen worden", erzählte Dumoulin, der sonst aber wenig Probleme mit dem Wind hatte. "Meine Teamkollegen haben mich alle gewarnt und ich fuhr im Auto hinter John Degenkolb her, der zu kämpfen hatte. Aber ich glaube meine Aero-Position... Ich kann mich vielleicht etwas besser verstecken vor dem Wind."
Mit seiner Fahrt war Dumoulin glücklich, doch lauten Jubel wollte er an diesem 15. Juli in Südfrankreich nicht herausbrüllen. Vielmehr begann der 25-Jährige sein Interview mit radsport-news.com über den Erfolg mit folgenden Worten: "Ich bin gleichzeitig glücklich und traurig. Heute ist der Radsport nicht so wichtig." Der Terroranschlag von Nizza am Donnerstagabend überschattete den gesamten Tag des Einzelzeitfahrens und trübte natürlich das Gemüt der Fahrer.
"Ich bin heute Morgen aufgewacht und habe die schrecklichen Nachrichten aus Nizza gelesen. Ich denke die Frage, ob wir Rennen fahren sollten oder nicht, war eine sehr enge, aber die Entscheidung war richtig", so Dumoulin, der es nach eigener Aussage aber schaffte, die Vorfälle vom Vorabend ab zwei Stunden vor seinem Start bis zum Ende des Zeitfahrens auszublenden.
"Wir dürfen die Terror-Anschläge nicht bestimmen lassen, wie wir leben. Was käme dann als nächstes? Dass wir alle U-Bahnhöfe schließen? So dürfen wir nicht leben. Wir dürfen nicht in Angst leben. Das ist für mich jetzt vielleicht leicht zu sagen, weil ich hier in Sicherheit bin - hoffe ich. Aber.... Es ist einfach ein komischer Tag."
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