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09.07.2016 | (rsn) - Es ist eine Spielerei, ein großer Spaß! "Wir albern im Training herum und fahren auf Abfahrten manchmal gegeneinander, das kam mir heute gelegen“, erklärte Chris Froome (Sky) seine ungewöhnliche Abfahrtstechnik, die ihm den Sieg auf der 8. Etappe von Pau nach Bagnères-de-Luchon und das Gelbe Trikot einbrachte.
Auf dem Oberrohr sitzend, den Oberkörper flach auf den Lenker gelegt und dabei kräftig tretend, überraschte der Brite alle Konkurrenten in der Abfahrt vom Col de Peyresourde. 13 Sekunden Vorsprung holte er auf diese Weise in der 15 Kilometer langen Abfahrt ins Ziel gegenüber seinen großen Konkurrenten um Nairo Quintana (Movistar) heraus, die auf dem letzten Kilometer vor dem Gipfel attackiert hatten, ohne einen Vorteil daraus zu ziehen.
"Ich trainiere oft in dieser Positon. Das hat sich heute ausgezahlt. Nennt diese Position, wie ihr wollt. Ich habe mich wieder wie ein Kind gefühlt, das einfach sein Rad so schnell fährt, wie es geht", strahlte der Brite nach seinem Coup. Das mag alles stimmen. Nur nicht, dass es spontan und quasi aus einer Laune heraus geschah, wie der zweimalige Toursieger es allen weißmachen will.
"Es war eigentlich nicht geplant. Ich dachte, ich versuche es einfach mal bergab, nachdem die Versuche im Anstieg nicht funktioniert hatten. Sie hingen immer an uns. Also habe ich beschlossen, in der Abfahrt zu schauen, wen ich abhängen kann.“ Dafür hatte sich Froome extra ein 54er Blatt auflegen lassen. Sicher nicht, weil er damit schnell bergauf fahren wollte.
Möglicherweise konnte er wegen des 54ers die aerodynamische Lage auf dem Rad nutzen und dabei trotz der rasenden Abfahrt und der ungünstigen Tretposition noch Druck auf die Pedale bringen. Dass Froome nicht nur schnell bergauf, sondern auch runterfahren kann, ist im Peloton längst bekannt, auch wenn er dabei nicht sehr elegant aussieht.
"Im Training fährt Chris noch riskanter, deshalb bin heute ich nicht überrascht. Er ist schon ein bisschen ein Spinner, wenn es ums Abfahren geht“, erkläret sein Sky-Kollege Geraint Thomas, der auch schon oft bergab das Nachsehen hatte – wie heute alle anderen im Favoritenfeld. "Der Typ hat etwas Unglaubliches. Wenn er eine Gelegenheit sieht, nimmt er sie. Er nie hört auf, uns zu überraschen. Heute zeigte er, warum er bereits zweimal die Tour gewonnen hat“, lobte Sky-Manager Dave Brailsford seinen Star.
Die Frage ist, ob sich das große Risiko für 13 Sekunden lohnt. "Das ist wirklich kein großer Vorsprung, aber ich nehme jede Sekunde, die ich kriegen kann“, deutete Froome an, dass er es wieder tun könnte. Denn: "Es ist wirklich ein gutes Gefühl, wenn man gewinnt!“
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