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06.07.2016 | (rsn) - Die erste Chance vertan? Im Ziel der 5. Etappe der 103. Tour de France war Simon Geschke (Giant-Alpecin) ein wenig mit sich unzufrieden. "Ich habe mich natürlich geärgert, dass ich die Gruppe verpasst habe“, gestand er ehrlich (s. sein Strava-Profil).
Der Freiburger hätte gut in die Gruppe der neun Fahrer gepasst, die sich nach 20 Kilometern mit dem späteren Etappensieger Greg Van Avermaet (BMC) absetzen konnte. Niemand rechnete zu diesem Zeitpunkt allerdings wirklich damit, dass sie es schaffen könnten. Geschke: "Es war eine sehr starke Gruppe. Die ging wirklich über die Kraft. Deshalb hat es lange gedauert, bis sie stand. Wir haben sie leider verpasst“, sagte Geschke und tröstet sich gleichzeitig: „Die Gruppe war sehr stark besetzt. Aus ihr heraus eine Etappe zu gewinnen, wäre wirklich schwer gewesen.“
Geschke bekommt seine Freiheiten. Eine seiner Hauptaufgaben bei Giant-Alpecin ist aber, für seinen Kapitän Warren Barguil zu sorgen. Denn das deutsche Team versucht auch, in der Gesamtwertung anzugreifen! Diese Aufgabe hatte er erfüllt.
Auf der ersten Bergetappe von Limoges nach Le Lioran (216 km) kam der Franzose wie geplant mit der Favoriten-Gruppe ins Ziel. In der Gesamtwertung belegt Barguil zeitgleich mit Chris Froome (Sky), Nairo Quintana (Movistar), Fabio Aru (Astana) und weiteren hochgehandelten Top-Stars Rang fünf.
Geschke hatte seinen Anteil daran. Der 30-Jährige erklärte: "Wir waren heute voll auf Warren Barguil fokussiert. Der Plan sah vor, dass die Bergfahrer Georg Preidler, Laurens Ten Dam, Tom Dumoulin und ich solange wie möglich bei ihm bleiben und die anderen vier uns bis zum Finale möglichst frisch halten, also aus dem Wind.“
Allerdings endete ihre Aufgabe schneller als geplant. "Am ersten Berg der 2. Kategorie war das Tempo so hoch, dass Warren alleine war. Beziehungsweise haben wir ihn bis dahin in Position gehalten, damit er möglichst weit vorne in den Berg reinfahren konnte. Insofern hat es geklappt", sagte Geschke.
Danach durfte er seine Kräfte sparen. "Wenn man seinen Job erledigt hat, fährt man seinen Rhythmus, also nicht bis zum Anschlag, ins Ziel. Die Tour hat ja gerade erste angefangen", so der 30-Jährige.
Nach Sprintankünften und einer Mini-Bergankunft am zweiten Tag in Cherbourg ging es nach Le Lioran aber schon mehr zur Sache, als alle erwarteten. Geschke: "Mittelschwere Etappen sind meistens schwerer, oder anders schwer, intensiver irgendwie, als Hochgebirgsetappen. Weil die Berge von Beginn an voll gefahren werden. Das macht man bei einem HC-Berg nicht. Da wird nicht mit so hohem Tempo reingebolzt, weil er länger ist. Über die kurzen Anstiege wird voll rübergefahren. Da explodiert das Feld früher.“
Geschke nicht! Er nahm früh raus für eine neue Chance auf einen Etappensieg – die sollte er dann aber nicht verpassen!
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