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17.04.2016 | (rsn) – Genau vier Jahre hat Enrico Gasparotto (Wanty-Groupe Gobert) auf einen Sieg warten müssen. Am Sonntag nun beendete der mittlerweile 34 Jahre alte Italiener die erfolglose Zeit und gewann nach einer Attacke am Cauberg, mit der er alle Favoriten überraschte, die 51. Auflage des Amstel Gold Race im Sprintduell vor dem Dänen Michael Valgren (Tinkoff), der als einziger der Konkurrenten auf Gasparottos Antritt reagiert hatte.
Das Kuriose an diesem Triumph ist, das er seinen bisher letzten Sieg ebenfalls beim ersten der drei Ardennen-Klassiker gefeiert hatte. Damals befand sich das Ziel noch auf der Spitze des Caubergs, im Jahr darauf wurde noch eine 1,8 Kilometer lange Flachpassage angefügt, die in Berg en Terblijt endete. Hier ließ der Kapitän des belgischen Zweitdivisionärs Wanty-Groupe Gobert ohne Mühe den zehn Jahre jüngeren Valgren hinter sich und bescherte seinem Team den größten Sieg seiner Geschichte, die zuletzt durch den tragischen Unfalltod des Belgiers Antoine Demoitié überschattet worden war.
Dem bei Gent-Wevelgem ums Leben gekommenen Teamkollegen galten auch Gasparottos erste Gedanken. "Mir fehlen die Worte. Jeder weiß, für wen dieser Sieg heute ist. Gestern kam die Frau von Antoine Demoitié zu uns ins Teamhotel, um uns zu sehen. Das rief bei uns ganz besonders starke Emotionen hervor. Das ist unsere Geschenk an seine Familie“, sagte er. "Außerdem widme ich diesen Sieg meiner Frau Anna. Wir sind in den letzten Jahren durch harte Zeiten gegangen."
Dank der Unterstützung von Valgren, der sich auf dem letzten Kilometer an der Führungsarbeit beteiligt hatte, damit zwar die uneinigen Verfolger auf Abstand hielt, aber möglicherweise die entscheidenden Kräfte ließ, um gegen den sprintstarken Konkurrenten bestehen zu können, bot sich Gasparotto auf der Zielgeraden die große Chance auf die Wiederholung seines Triumphs von 2012, die der Routinier auch nutzte.
"Ich war froh, dass Valgren mit mir kam, allein hätte ich nicht gewonnen, denn am Gipfel hatten wir super starken Gegenwind. Und ich hatte auch ein bisschen Glück, dass es nicht Roman Kreuziger war, denn wir hätten vor dem Sprint ein bisschen gespielt. Stattdessen war Valgren happy mitarbeiten zu können, um so Platz zwei zu sichern, und ich konnte auf den Sprint warten", kommentierte Gasparotto die für ihn günstige Konstellation.
Knapp hinter dem Spitzenduo jagte das auf knapp 50 Fahrer geschrumpfte Feld heran. Im Sprint der Verfolger sicherte sich Gasparottos Landsmann Sonny Colbrelli (Bardiani-CSF) den dritten Platz vor dem Franzosen Bryan Coquard (Direct Energie) und dem Top-Favoriten Michael Matthews (Orica-GreenEdge). Der Australier hatte lange Zeit auf die effektive Hilfe seines Teams bauen konnte, wobei sich aus der Helferriege vor allem der Schweizer Michael Albasini hervortat, der 15 Kilometer vor dem Ziel die verblieben sechs Fahrer einer ursprünglich elfköpfigen Spitzengruppe fast im Alleingang wieder einfing.
Doch danach verdarben der Tscheche Roman Kreuziger (Tinkoff) und der Belgier Tim Wellens (Lotto Soudal) Orica-GreenEdge das Konzept. Zunächst griff der Amstel-Gold-gewinner von 2013 rund acht Kilometer vor dem Ziel an, ehe kurz darauf der Belgier eine erfolgreichere Konterattacke ritt. Der 24-Jährige brachte immerhin rund 20 Sekunden zwischen sich und die Verfolger, ehe es in Valkenburg das vierte und letzte Mal in den Cauberg hinein ging.
Hier wurde Wellens zwar wieder gestellt – aber eben nicht von Orica-GreenEdge, sondern von Gasparotto, dem sich nur Valgren anschließen konnte oder wollte. Im Feld wurde stattdessen taktiert, was den beiden späten Ausreißern die wohl entscheidenden Meter an Vorsprung und Gasparotto schließlich einen weiteren Überraschungscoup beim Amstel Gold Race ermöglichte.
Zu den großen geschlagenen gehörten neben Matthews vor allem Titelverteidiger Michal Kwiatkowski (Sky) der, nachdem er bei der vorletzten Cauberg-Passage abgehängt worden war, auf der letzten Runde vom Rad stieg, und der durch eine Handverletzung gehandicapte dreimalige Amstel-Gewinner Phillipe Gilbert. Der 33-jährige Belgier verlor bereits am Keutenberg 30 Kilometer vor dem Ziel den Anschluss und kam nicht über Rang 82 hinaus.
Für den Italiener Fabio Felline (Trek-Segafredo) war das Amstel Gold Race sogar schon vor dem scharfen Start gelaufen. Der Teamkollege von Fränk Schleck brach sich bei einem selbst verursachten Sturz noch in der neutralisierten Zone die Nase.
Bei guten Wetterbedingungen und schnellem Beginn – in der ersten Rennstunde legten die Fahrer fast 47 Kilometer zurück – dauerte es bis zum Rennkilometer 35, ehe die Gruppe des Tages stand. Gleich elf Ausreißer dominierten in den folgenden Stunden das Rennen, nachdem sie sich bei der ersten von vier Cauberg-Überquerungen nach gut 50 Kilometern einen Vorsprung von rund fünf Minuten herausgefahren hatten.
Zur Spitzengruppe gehörten Laurens De Vreese (Astana), Tom Devriendt (Wanty-Groupe Gobert), Laurent Didier (Trek-Segafredo), Alex Howes (Cannondale), Matteo Montaguti (AG2R), Matteo Bono (Lampre-Merida), Kevin Reza (FDJ), Lawrence Warbasse (IAM), Josef Cerny (CCC Sprandi), Fabien Grellier (Direct-Energie) und Giacomo Berlato (Nippo-Vini).
Im Feld reagierten zunächst Orica-GreenEdge und kurz darauf auch Team Sky, später erhielten die beiden Teams Unterstützung von Katusha und Etixx-Quick-Step, wobei die Mannschaft von Titelverteidiger Kwiatkowski den Löwenanteil der Verfolgungsarbeit leistete. Bis zur Hälfte des Rennens zeigte das aber keine große Wirkung, die Ausreißer behaupteten einen Vorsprung von gut vier Minuten, ehe am nur 600 Meter langen Gulpenerberg, mit 9,7 Prozent Steigung der steilste der Anstiege, nach gut 130 Kilometern das Tempo anzog und erstmals der Rückstand auf unter vier Minuten sank.
Bei der zweiten Überfahrt über den 900 Meter langen und sieben Prozent steilen Cauberg knapp 90 Kilometer vor dem Ziel lag die gut harmonierende Spitze allerdings immer noch gut drei Minuten vor dem Feld, in dem Sky ein gleichmäßiges Tempo einschlug. Etwa 65 Kilometer vor dem Ziel war es mit der Ruhe im Feld vorbei. Gianni Meersman (Etixx-Quick-Step), Niccolo Bonifazio (Trek-Segafredo), Björn Thurau (Wanty-Groupe Gobert) und Tosh Van der Sande (Lotto-Soudal) machten sich daran, zur Spitzengruppe aufzuschließen.
Das Vorhaben misslang bei zwischenzeitlich einsetzendem Regen jedoch, auch wenn der Rückstand zweitweise weniger als eine Minute betrug. Nach einer Tempoverschärfung am Keutenberg wurden Thurau & Co. in dem bis zu 22 Prozent steilen Stich wieder eingefangen. Hier fielen aber bereits namhafte Fahrer wie Edvald Boasson Hagen (Dimension Data) und eben Gilbert zurück. Danach dauerte es noch weitere 15 Kilometer, bis auch die letzten Ausreißer gestellt waren und das Terrain für die Favoriten bereitet schien. Doch zunächst Kreuziger und Wellens sowie schließlich Gasparotto machten den Favoriten einen dicken Strich durch die Rechnung.
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