Niederländer gewinnt 67. Valencia-Rundfahrt

Vandenbergh überrascht die Sprinter, Poels lässt nichts anbrennen

Foto zu dem Text "Vandenbergh überrascht die Sprinter, Poels lässt nichts anbrennen"
Stijn Vandenbergh (Etixx-Quick-Step) gewann die letzte Etappe der Valencia-Rundfahrt. | Foto: Cor Vos

07.02.2016  |  (rsn) – Wout Poels (Sky) hat sich auf der Schlussetappe der Valencia-Rundfahrt (2.1) das Gelbe Trikot erwartungsgemäß nicht mehr nehmen lassen. Allerdings wurden die Sprinter auf dem 120 Kilometer langen und fast durchgehend flachen Teilstück rund um Valencia überrascht, denn den Sieg auf der 4. Etappe sicherte sich Ausreißer Stijn Vandenbergh (Etixx-Quick-Step).

Der Belgier hatte 15 Kilometer vor dem Ziel gemeinsam mit dem Italiener Mirco Maestri (Bardiani CSF) attackiert und sich schnell einen Vorsprung von 30 Sekunden herausgefahren. Auf der dritten von sechs Schlussrunden durch Valencia distanzierte Vandenbergh seinen Begleiter und machte sich mit immer noch 30 Sekunden an Vorsprung auf die letzten Kilometer.

Auch weil sich ein Plastikbeutel in seinem Hinterrad verfing, musste der 31-Jährige am Ende nochmal zittern, doch die Sprintermannschaften mussten sich letztlich um wenige Meter geschlagen geben und Vandenbergh fuhr seinen ersten Saisonsieg vor dem zeitgleichen Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo) ein. Der Niederländer, der die 2. Etappe gewonnen hatte, entschied den Sprint der Verfolger vor seinem Landsmann Raymond Kreder (Roompot) und dem Franzosen Nacer Bouhanni (Cofidis) für sich.

“Ich bin in guter Form angereist, habe mich stark gefühlt. Auf dem Rundkurs sagte ich mir, dass ich nichts zu verlieren habe. Ich habe versucht, nicht an das Feld zu denken und einfach Vollgas gegeben. Das hat sich am Ende ausgezahlt“, kommentierte Vandenbergh seinen ersten Sieg seit fast neun Jahren.

Pech hatte dagegen Groenewegen, der im Finale ohne Helfer auskommen musste. Das komplette Lotto-Team war nämlich zuvor in einer Kurve weggerutscht, lediglich dem Kapitän gelang es, wieder zum Feld aufzuschließen. “Dylan ist aufgestanden wie ein Torwart“, twitterte Teamkollege Paul Martens, der ebenfalls stürzte.

Isoliert im Feld musste Groenewegen darauf hoffen, dass die Konkurrenz den enteilten Vandenbergh stellen würde, doch dazu kam es nicht. “Hätte ich noch Helfer gehabt, dann wäre das Rennen vielleicht anders ausgegangen“, meinte der 22-Jährige.

Dagegen gab es im Lager des Gesamtsiegers Poels, der zudem zwei Etappen zu seinen Gunsten hatte entscheiden können, nur lachende Gesichter. “Das Rennen hat gezeigt, dass Wout der Stärkste war“, sagte der Sportliche Leiter Dario Cioni, der auch die Helfer des Niederländers lobte: „Sie hatten das Rennen jederzeit unter Kontrolle. Es gab keinen Moment, wo wir unter Druck geraten sind“, so der Italiener.

Poels verteidigte souverän seinen Vorsprung von 46 Sekunden Vorsprung gegenüber dem Spanier Luis-Leon Sanchez (Astana), der Rang zwei belegte. Den starken Auftritt der Sky-Mannschaft komplettierte Neuzugang Benat Intxausti, der mit 56 Sekunden Rückstand Rang drei im Gesamtklassement belegte. “Eine Podiumsplatzierung bei seiner ersten Rundfahrt ist richtig gut“, lobte Cioni den Spanier.

Tageswertung:
1. Stijn Vandenbergh (Etixx – Quick-Step)
2. Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo) s.t.
3. Raymond Kreder (Roompot)
4. Nacer Bouhanni (Cofidis)
5. Jonas van Genechten (IAM)

Gesamtwertung:
1. Wout Poels( Sky)
2. Luis Leon Sanchez (Astana) +0:46
3. Beñat Intxausti (Sky) +0:56
4. Ion Izagirre (Movistar) +1:01
5. Javier Moreno (Movistar) +1:10

Später mehr

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Weitere Radsportnachrichten

18.11.2025Almeida bleibt bei UAE - Gaviria vor Wechsel zu Caja Rural?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

18.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

18.11.2025Zwischen Abitur, DM-Medaillen und WorldTour-Einsätzen

(rsn) - In der Juniorenklasse gehörte Paul Fietzke zu den weltweit besten Fahrern. Medaillen bei Europa- und Weltmeisterschaften, der Deutsche Meistertitel auf der Straße sowie Siege bei internati

17.11.2025Lipowitz will nicht zum Giro und hofft auf Tour-Doppelspitze

(rsn) – Mit Blick auf ihre Meriten bei der Tour de France befinden sich Florian Lipowitz und Remco Evenepoel in ähnlichen Sphären. Doch was ihren Charakter angeht, könnte das Duo, das im Sommer n

17.11.2025Nach Platz 1 und 3 im Prolog gibt´s schon den ersten Ruhetag

(rsn) - Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs ist, wird e

17.11.2025ASO spricht sich gegen Ticket-Einnahmen aus

(rsn) – In der Debatte um die zukünftige Finanzierung des Radsports hat die Großmacht ASO, die neben der Tour de France weitere entscheidende Rennen im WorldTour-Kalender und den ebenen darunter o

17.11.2025Road Captain will auch “persönliche Freiheiten“

(rsn) – Von den noch aktiven Profis ist Kim Heiduk der letzte Deutsche, der aus einem einheimischen KT-Team, nämlich Lotto – Kern Haus, den Wechsel ins Lager der Berufsradfahrer geschafft hat. Ei

17.11.2025Ferrand-Prévot plant zwei Saisonhöhepunkte

(rsn) – Mit dem Tour-de-France-Sieg in der Tasche und einer Knöchel-OP, die noch ein paar Wochen Pause mit sich bringen wird, geht Pauline Ferrand-Prévot in den Winter und ins neue Jahr. Und damit

17.11.2025Chancen genutzt, doch für den Sieg hat es nicht gereicht

(rsn) – Vor seinem letzten U23-Jahr entschied sich der junge Österreicher Sebastian Putz für einen Wechsel. Er schloss sich dem Team Red Bull - Bora – hansgrohe Rookies an, um sich dort für zuk

17.11.2025Prag buhlt um den Grand Depart

(rsn) – Die Liste an kommenden potenziellen Tour-Starts in den kommenden Jahren wird immer länger. Auch Tschechien hat sich jetzt mit Prag in Stellung gebracht und ASO-Chef Christian Prudhomme bei

16.11.2025Kein Highlight, aber einige Male nah dran am Sieg

(rsn) – Die erste Saison, in der sich Alexandre Balmer (Solution Tech – Vini Fantini) komplett auf die Straße fokussierte, begann für den 25-Jährigen denkbar unglücklich. Bei der Trofeo Laigue

16.11.2025Oertzen fährt bei Garneks Überraschungssieg nächstes Podium ein

(rsn) – Einen Tag nach seinem zweiten Platz in Owocowy Przelaj (C2) hat Max Heiner Oertzen (Radsport Nagel) in Wladyslawowo-Cetniewo (C2) den nächsten Podiumplatz eingefahren. Beim Überraschungser

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)