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19.07.2015 | (rsn) - Riesige Enttäuschung in Erfurt: Tayler Wiles (Velocio-SRAM) ist auf der 2. Etappe der Thüringen-Rundfahrt nur knapp am bis dato größten Etappensieg ihrer Karriere vorbeigefahren - und das, obwohl niemand stärker war als die 25-jährige US-Amerikanerin.
Wiles kam als alleinige Spitzenreiterin auf die letzten fünf Kilometer der 103,3 Kilometer langen Etappe rund um Erfurt, wurde dann aber fehlgeleitet und musste schließlich von hinten zusehen, wie Eugenia Bujak (BTC City Ljubljana) aus Polen den geschenkten Sieg einfuhr.
„Ich fühle ein ganz neues Tief", twitterte Wiles anschließend enttäuscht. Die Siegerin der Neuseeland-Rundfahrt im Februar wurde schließlich mit zehn Sekunden Rückstand auf Bujak Etappenvierte. Vor ihr kamen noch Amanda Spratt (Orica-AIS / + 0:01) und Paulina Brzezna (Nestle Fitness / + 0:03) ins Ziel.
Lisa Brennauer (Velocio-SRAM) fuhr im Hauptfeld 14 Sekunden nach Bujak auf Rang 19 über die Ziellinie und musste daher ihr Gelbes Trikot an die Polin abgeben. „Ich freue mich riesig über Gelb. Aber ich weiß auch, dass normalerweise wohl Tayler das Trikot tragen würde und ich das der aktivsten Fahrerin", sagte Bujak.
So aber bekam sie dank der Fehlleitung für Wiles beide Trikots überreicht. Bujak hatte sich nach 38 Kilometern als Erste erfolgreich vom Hauptfeld abgesetzt und war 16 Kilometer später von einer Fünfergruppe um Wiles eingeholt worden. Das Sextett behauptete sich die meiste Zeit mit knapp einer Minute Vorsprung vor dem Feld und ließ sich auch durch einen heftigen Regenschauer nicht bremsen.
Auf der Schlussrunde in Erfurt über den bis zu 14 Prozent steilen Anstieg der Arnstädter Hohle attackierte schließlich Wiles und sprengte die Spitzengruppe. Kurzzeitig konnte Brzezna folgen, doch dann war die US-Amerikanerin alleine auf dem Weg in Richtung Sieg, bis sie rund vier Kilometer vor dem Ziel fehlgeleitet und von Bujak, Brzezna und Spratt überholt wurde.
Am Sonntag wird die Thüringen-Rundfahrt mit zwei Halbetappen fortgesetzt, die es beide alleine bereits in sich haben. Vormittags findet in Schmölln ein 19 Kilometer langes Einzelzeitfahren statt, und nachmittags steht in Meerane eine 78,8 Kilometer lange Straßenetappe an, deren Ziel auf der berüchtigen Steilen Wand von Meerane liegt.
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