Tour: Titelverteidiger wurde Froome & Co. nicht los

Nibalis Pavé-Attacken wurden nur mit Roter Nummer belohnt

Foto zu dem Text "Nibalis Pavé-Attacken wurden nur mit Roter Nummer belohnt"
Vincenzo Nibali (Astana) durfte nach der 4. Tour-Etappe aufs Podium - als Auszeichnung erhielt der Italiener die Rote Nummer für den kämpferischsten Fahrer. | Foto: Cor Vos

08.07.2015  |  (rsn) - Bei der letztjährigen Tour de France gelang Vincenzo Nibali (Astana) auf der Kopfsteinpflaster eine letztlich vorentscheidende Attacke. In Arenberg kam der Italiener damals als Dritter an und distanzierte Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) im Kampf um das Gelbe Trikot deutlich. Chris Froome (Sky) kam damals gar nicht erst ins Ziel, musste das Rennen nach mehreren Stürzen verletzt aufgeben.

Auch auf den gestrigen Pavé-Sektoren der 4. Etappe gingen Nibali und sein Astana-Team in die Offensive. Doch diesmal blieben die Konkurrenten aufmerksam, so dass es dem Titelverteidiger trotz mehrerer Attacken auf dem Kopfsteinpflaster nicht gelang, Froome, Contador und Nairo Quintana (Movistar), seine vermutlich schärfsten Rivalen im Kampf um Gelb, loszuwerden. Für Nibalis Teamchef Giuseppe Martinelli war das Ergebnis – die „Großen Vier“ kamen zeitgleich drei Sekunden hinter Etappensieger Tony Martin (Etixx-Quick—Step) in Cambrai an – allerdings nicht überraschend.

„Ich denke, dass alle Teams etwas besser als im vergangenen Jahr vorbereitet waren, die Pflaster waren nicht so schwierig wie letztes Jahr und dazu kamen die guten Wetterbedingungen“, nannte der Italiener gegenüber cyclingnews.com drei Gründe für den Ausgang der Etappe.

Dazu kam, dass Astana diesmal nicht vom Glück verfolgt war, denn ausgerechnet Lars Boom, 2014 Etappengewinner in Arenberg (damals noch für Belkin fahrend), der als Nibalis Bodyguard vorgesehen war, fiel schon auf der zweiten Pavé-Sektion mit Platten zurück. „Da haben wir einen wichtigen Mann verloren“, so Martinelli, der aber alles in allem zufrieden resümieren konnte: „Letztlich war am wichtigsten, dass Vincenzo nichts zugestoßen ist.“

Ähnlich äußerte sich Nibali, der im Gesamtklassement weiterhin 1:38 Minuten hinter Froome liegt und auf Contador 1:01 Minuten Rückstand hat. „Wir sind gut gefahren und haben mit einigen Attacken versucht zu wiederholen, was wir letztes Jahr geschafft hatten, aber letztes Jahr war es wegen des Regens vielleicht schwerer“, bilanzierte der Titelverteidiger, dem es im Finale gemeinsam mit Froome zwar gelungen war, Contador und Quintana abzuschütteln – doch die beiden wurden nach dem letzten Sektor von ihren Helfern wieder zur Spitzengruppe herangeführt.

Zählbares sprang für den Italienischen Meister also nicht heraus, und doch durfte Nibali am Dienstag in Cambrai auf das Podium, denn der 30-Jährige wurde als kämpferischster Fahrer des Tages mit der Roten Nummer ausgezeichnet.

Bemerkenswert war allerdings auch Froomes Leistung auf dem ungeliebten Kopfsteinpflaster. Angesichts seines starken Auftritts ist der Brite nach Martinellis Auffassung derzeit Nibalis gefährlichster Gegner. „Er war gestern (Montag) schon stark und heute vielleicht noch stärker. Vor dem Rennen dachte ich, dass Quintana der Mann sei, den es zu schlagen gelte, aber derzeit ist Froome der stärkste“, lobte der Astana-Teamchef den Tour-Sieger von 2013.

Mehr Informationen zu diesem Thema

05.11.2015Prudhomme: "Forderung absurd hoch und unbegründet"

(rsn) –Tour-Direktor Christian Prudhomme bestreitet die Rechtmäßigkeit der Forderung des Niederländischen Radsportverbands (KNWU), der von der ASO 140.000 Euro für den Grand Départ der Frankrei

03.11.2015Niederländischer Verband wartet auf Geld von der ASO

(rsn) - Der Niederländische Radsportverband KNWU hat sich an die UCI gewendet, weil er seit vier Monaten auf eine Zahlung der ASO in Höhe von 140.000 Euro wartet. Das berichtet das niederländische

16.08.2015Dopingproben der Tour sollen erneut getestet werden

(rsn) - Keiner soll sich sicher fühlen! Auch nicht, wenn die Rennen rum sind. Deshalb sollen die Dopingproben der gerade beendeten Tour de France nachträglich auf das neue Epo-Stimulanzmittel 

30.07.2015Bahamontes traut Valverde den Tour-Sieg zu

(rsn) – Federico Bahamontes traut Alejandro Valverde (Movistar) den Tour-Sieg zu und hat seinen Landsmann aufgefordert, im kommenden Jahr das Gelbe Trikot ins Visier zu nehmen. „Wenn er Dritter ge

28.07.2015Voß war zu früh in Topform

(rsn) – Auf die Frage, wie die am Sonntag zu Ende gegangene Tour de France für ihn verlaufen sei, fand Paul Voß gegenüber radsport-news.com nur zwei Worte: „Nicht zufriedenstellend.“ Nach seh

27.07.2015Wie kommt der „Engel" ins Tour-Finale?

(rsn) - Wir trauten unseren Augen nicht, als wir das von Philousport bei Twitter eingestellte Video (siehe die beiden Links unten) betrachteten. Es sah aus, als stünde ein „Engel" mit flatternden F

27.07.2015Jugendlicher Schwarzfahrer soll Absperrung durchbrochen haben

Paris (dpa) - Ein Jugendlicher ohne Führerschein ist wohl für den Zwischenfall vor dem Finale der Tour de France am Sonntag verantwortlich, bei dem die Pariser Polizei Schusswaffen einsetzte.

27.07.2015Denk: „Das Glück war nicht auf unserer Seite"

(rsn) - Ein Etappenpodium, zwei weitere Platzierungen in den Top Ten, der 25. Platz in der Gesamtwertung sowie zwei Auszeichnungen als aktivster Fahrer sind die Bilanz des deutschen Bora-Argon 18-Team

27.07.2015Nun will Greipel auch in Hamburg seinen ersten Sieg

Paris (dpa/rsn)- Am Sonntag gewann André Greipel (Lotto Soudal) erstmals in seiner Karriere die letzte Tour-Etappe auf den Champs Élysées. Im Ziel wartete sein Jugendtrainer Peter Sager um mit dem

27.07.2015Brailsford: „Die Kritiker haben uns geholfen, die Tour zu gewinnen“

Paris (dpa/rsn) - Erst gab es Dosenbier, dann Champagner - und aus den Boxen dröhnte der bei solchen Gelegenheiten unvermeidliche Queen-Hit „We are the Champions“. Bevor Christopher Froome

27.07.2015Movistar die beste Mannschaft, aber Sky stellt den Sieger

(rsn) - Drei harte Wochen Tour de France liegen hinter den 21 Mannschaften. Zeit für radsport-news.com, eine Bilanz der 102. Tour de France zu ziehen. Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinte

27.07.2015Lotto Soudal dominiert die Sprints, IAM erreicht sein Ziel

(rsn) - Drei harte Wochen Tour de France liegen hinter den 21 Mannschaften. Zeit für radsport-news.com, eine Bilanz der 102. Tour de France zu ziehen. Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinte

Weitere Radsportnachrichten

04.11.2025Visma holt MTB-Talent Sadnik auf die Straße und Riedmann geht

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

04.11.2025Van Aert zieht erneut Klassiker-Vorbereitung dem Cross vor

(rsn) – Wenn man in zwei Bereichen besonders talentiert ist, hat man oft die Qual die Wahl. Offenbar hat Wout van Aert (Visma – Lease a Bike), dreifacher Cross-Weltmeister (2016, 2017 und 2018) u

04.11.2025Van der Poel begleitet Van Avermaet beim Triathlon-Training

(rsn) – Die Eigentümer von Alpecin – Deceuninck, Philip und Christoph Roodhooft wird’s freuen: Nachdem ihr Starfahrer Mathieu van der Poel mit dem Training für seine kommende Cross-Kampagne b

04.11.2025Matthews: “Fühle mich noch immer wie 25“

(rsn) – Bis Anfang November hat es gedauert, dass die Vertragsverlängerung von Michael Matthews beim australischen Team Jayco – AlUla bekanntgegeben wurde. Dabei sollen die Verhandlungen und Gesp

04.11.2025Iserbyt-Teamchef: “Wir denken nicht mehr an eine schnelle Rückkehr“

(rsn) – Obwohl der Cross-Winter bereits in vollem Gange ist, fehlt immer noch einer der Protagonisten der vergangenen Jahre auf den Start- und Ergebnislisten. Während Teamkollege Michael Vanthoure

04.11.2025Wellens erzählt von Pogacars Knieproblemen bei der Tour

(rsn) – Tim Wellens hat in einem Interview mit der französischen Sporttageszeitung L´Equipe konkreter über die Schwierigkeiten von Teamkollege Tadej Pogacar in der Schlusswoche der Tour de France

04.11.2025Rückkehrer, Gravel-Erfolg, ein Belgier und U23-Fahrer auf dem Sprung

(rsn) – 139 Fahrer haben sich mit unserem neuen Punktesystem für die Radsport-News-Jahresrangliste 2025 qualifiziert. Nicht alle können wir in den letzten zwei Monaten des Jahres auch mit komple

04.11.2025Reif für den Zirkus? Leknessund glänzt auf der Bühne

(rsn) - Andreas Leknessund hat auch im kommenden Jahr noch einen Vertrag beim norwegischen Team Uno-X Mobility. Doch auch wenn dieser Kontrakt ausläuft und nicht verlängert werden sollte - wovon bei

04.11.2025Aus Meijering wird künftig Meijer

(rsn) - Die Niederländerin Mareille Meijering wird künftig unter dem Namen Mareille Meijer unterwegs sein. Die 30-jährige Teamkollegin von Liane Lippert und Marlen Reusser beim spanischen Movistar-

04.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Urvater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt

03.11.2025Roglic über Lipowitz: “Natürlich kann er mithalten“

(rsn) – Für Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) ging die Saison endgültig mit dem Tour-Kriterium in Singapur zu Ende. Der 35-Jährige feierte 2025 – aus seiner Sicht - "nur“ drei

03.11.2025Van der Poel testet noch unveröffentlichtes Canyon-Rad

(rsn) - Mathieu van der Poel (Alpecin - Deceuninck) wurde bei einer Trainingsausfahrt auf einem noch unveröffentlichten Canyon-Rad gesichtet. Der Niederländer, der auch in Spanien einen Wohnsitz hat

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine