Neuseeländer kämpft sich mit Rippenbrüchen ins Ziel

Greipel hilft Gallopin! Henderson leidet wie ein Hund‏

Foto zu dem Text "Greipel hilft Gallopin! Henderson leidet wie ein Hund‏"
So kam Greg Henderson (Lotto Soudal) ins Ziel der 3. Tour-Etappe. Und gestern litt der Neuseeländer „wie ein Hund". Henderosn will sich aber trotz Rippenbrüchen durchkämpfen. | Foto: Cor Vos

08.07.2015  |  (rsn) – Das Grüne Trikot hat André Greipel (Lotto Soudal) auf der gestrigen 4. Etappe der Tour de France verteidigen können. Allerdings ist Peter Sagan (Tinkoff-Saxo) dem Hürther ziemlich nahe auf die Pelle gerückt. Während der Slowake beim Zwischensprint des Tages acht Zähler erhielt und im Ziel für Rang drei nochmals 22 kassierte, musste sich Greipel mit neun Punkten beim Zwischensprint begnügen.

Im Finale der mit 223,5 Kilometer längsten Etappe der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt spielte der 32-Jährige keine Rolle mehr, vielleicht auch deshalb, weil Greipel eigene Ambitionen hinten anstellte und für Teamkollege Tony Gallopin arbeitete. Der Franzose erreichte mit der Spitzengruppe das Ziel und wurde im Sprint in Cambrai letztlich Etappenachter und behauptete Rang vier im Gesamtklassement. „Heute war es nicht einfach, aber Greipel und Marcel Sieberg haben dafür gesorgt, dass ich in jedem Sektor gut positioniert war“, lobte Gallopin die beiden routinierten Deutschen für deren Hilfe.

Der 27-Jährige überstand so die Kopfsteinpflasterpassagen unbeschadet, doch ganz ging sein Plan nicht auf. Und schuld daran war ein anderer Deutscher. „Ich wollte zwei Kilometer vor dem Ziel attackieren, aber ein sehr starker Tony Martin kam mir zuvor. Chapeau!“, wurde Gallopin dann noch ein Lob an den Etappengewinner und neuen Träger des Gelben Trikots los.

Greipel schien der nur noch sechs Punkte betragende Vorsprung gegenüber Sagan nicht sonderlich zu bekümmern, vielmehr genoss er das Rennen, wie er erklärte. „An diese Etappe werde ich mich noch lange erinnern. Ich versuche in jedem Sprint Punkte für das Grüne Trikot zu holen, aber das Grüne ist trotzdem nach wie vor nicht das wichtigste Ziel. Es war dennoch eine große Freude, es in Belgien zu tragen, für mein Team und für meine Fans“, sagte er nach seinem zweiten Tag im „maillot vert“.

Auf der ersten echten Sprinteretappe der 102. Tour de France bietet sich Greipel heute zudem die Möglichkeit, seinen Vorsprung gegenüber Sagan wieder zu vergrößern. Dabei wird er allerdings wohl kaum auf seinen Anfahrer Greg Henderson bauen können. Der Neuseeländer kam zwar gestern in Cambrai ins Ziel, ist aber froh, überhaupt noch im Rennen zu sein, nachdem er sich am Montag beim Massensturz der Huy-Etappe zahlreiche Verletzungen zugezogen hatte, darunter Rippenbrüche, eine Lungenquetschung sowie eine Wunde an seiner Hüfte, die mit sieben Stichen genäht worden war. „Ich habe heute die meisten der sechs Stunden auf dem Rad wie ein Hund gelitten“, schrieb Henderson nach der Etappe auf Facebook und nannte das Rennen „eine Charakterprüfung. Ich bin so froh, dass ich heute gestartet bin“, so der 38-Jährige, der wie alle gestürzten Fahrer darauf hofft, von Tag zu Tag „marginale“ Verbesserungen zu machen. „Mein Ziel oder das Licht am Ende des Tunnels ist es, André Greipel auf den Champs-Élysées den Sprint anzufahren“, kündigte Henderson an.

Bis dahin wird er noch viel leiden und der Deutsche zumindest an den kommenden Tagen auf seinen „Lead Out-Man“ wohl verzichten müssen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

05.11.2015Prudhomme: "Forderung absurd hoch und unbegründet"

(rsn) –Tour-Direktor Christian Prudhomme bestreitet die Rechtmäßigkeit der Forderung des Niederländischen Radsportverbands (KNWU), der von der ASO 140.000 Euro für den Grand Départ der Frankrei

03.11.2015Niederländischer Verband wartet auf Geld von der ASO

(rsn) - Der Niederländische Radsportverband KNWU hat sich an die UCI gewendet, weil er seit vier Monaten auf eine Zahlung der ASO in Höhe von 140.000 Euro wartet. Das berichtet das niederländische

16.08.2015Dopingproben der Tour sollen erneut getestet werden

(rsn) - Keiner soll sich sicher fühlen! Auch nicht, wenn die Rennen rum sind. Deshalb sollen die Dopingproben der gerade beendeten Tour de France nachträglich auf das neue Epo-Stimulanzmittel 

30.07.2015Bahamontes traut Valverde den Tour-Sieg zu

(rsn) – Federico Bahamontes traut Alejandro Valverde (Movistar) den Tour-Sieg zu und hat seinen Landsmann aufgefordert, im kommenden Jahr das Gelbe Trikot ins Visier zu nehmen. „Wenn er Dritter ge

28.07.2015Voß war zu früh in Topform

(rsn) – Auf die Frage, wie die am Sonntag zu Ende gegangene Tour de France für ihn verlaufen sei, fand Paul Voß gegenüber radsport-news.com nur zwei Worte: „Nicht zufriedenstellend.“ Nach seh

27.07.2015Wie kommt der „Engel" ins Tour-Finale?

(rsn) - Wir trauten unseren Augen nicht, als wir das von Philousport bei Twitter eingestellte Video (siehe die beiden Links unten) betrachteten. Es sah aus, als stünde ein „Engel" mit flatternden F

27.07.2015Jugendlicher Schwarzfahrer soll Absperrung durchbrochen haben

Paris (dpa) - Ein Jugendlicher ohne Führerschein ist wohl für den Zwischenfall vor dem Finale der Tour de France am Sonntag verantwortlich, bei dem die Pariser Polizei Schusswaffen einsetzte.

27.07.2015Denk: „Das Glück war nicht auf unserer Seite"

(rsn) - Ein Etappenpodium, zwei weitere Platzierungen in den Top Ten, der 25. Platz in der Gesamtwertung sowie zwei Auszeichnungen als aktivster Fahrer sind die Bilanz des deutschen Bora-Argon 18-Team

27.07.2015Nun will Greipel auch in Hamburg seinen ersten Sieg

Paris (dpa/rsn)- Am Sonntag gewann André Greipel (Lotto Soudal) erstmals in seiner Karriere die letzte Tour-Etappe auf den Champs Élysées. Im Ziel wartete sein Jugendtrainer Peter Sager um mit dem

27.07.2015Brailsford: „Die Kritiker haben uns geholfen, die Tour zu gewinnen“

Paris (dpa/rsn) - Erst gab es Dosenbier, dann Champagner - und aus den Boxen dröhnte der bei solchen Gelegenheiten unvermeidliche Queen-Hit „We are the Champions“. Bevor Christopher Froome

27.07.2015Movistar die beste Mannschaft, aber Sky stellt den Sieger

(rsn) - Drei harte Wochen Tour de France liegen hinter den 21 Mannschaften. Zeit für radsport-news.com, eine Bilanz der 102. Tour de France zu ziehen. Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinte

27.07.2015Lotto Soudal dominiert die Sprints, IAM erreicht sein Ziel

(rsn) - Drei harte Wochen Tour de France liegen hinter den 21 Mannschaften. Zeit für radsport-news.com, eine Bilanz der 102. Tour de France zu ziehen. Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinte

Weitere Radsportnachrichten

24.11.2025Ex-Profis Bettini und Pozzato sprechen sich für Ticket-System aus

(rsn) – Die mögliche Einführung von bezahlpflichtigen Zonen für Zuschauer am Streckenrand von Radrennen, vor allem an Schlüsselstellen im Streckenverlauf, hat in den letzten Tagen neue Für- und

24.11.2025Tony Martins Erfolgsstory begann in Mamas Radklamotten

(rsn) - Von der "Idiotenrunde" zur Tour de France und zu vier Goldmedaillen im WM-Zeitfahren - diese Geschichte beschreibt Tony Martin in seiner Dokumentation "Panzerwagen, Reise zum Weltmeister". D

24.11.2025Belgischer Radsportler des Jahres: Evenepoel zieht mit Museeuw gleich

(rsn) - Merhawi Kudus (Burgos - Burpellet - BH) ist afrikanischer Meister im Straßenrennen. Der 31 Jahre alte Eritreer sicherte sich den kontinentalen Titel zum ersten Mal in seiner Karriere. Bei den

24.11.2025Knie, Krankheit, Katastrophe? Ein kompliziertes Jahr mit Lichtblicken

(rsn) – Vor einem Jahr war Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) einer der großen Hoffnungsträger des deutschen Radsports. Sein Etappensieg als Ausreißer am Passo Brocon beim Giro d’It

24.11.2025Guernalec nächstes Opfer eines schweren Trainingsunfalls

(rsn) – Erneut wurde ein Radprofi während des Trainings Opfer eines schweren Unfalls. Thibault Guernalec wurde von einem Auto angefahren. Der 28 Jahre alte Franzose trug Frakturen an den Lendenwirb

24.11.2025Anstoß Remco: Evenepoel eröffnet Liga-Spiel in Belgien

(rsn) - Die fußballerischen Wurzeln von Remco Evenepoel sind wohlbekannt, der Belgier spielte in seiner Jugend für den RSC Anderlecht und die belgische Junioren-Nationalmannschaft, auch ein Profiver

24.11.2025Schritt nach Belgien und erster Sieg ermöglichten Profivertrag

(rsn) – Nach zwei Jahren im vertraut-familiären Umfeld des rad-net-Teams, das von seinem Vater Ulrich Müller geleitet wurde, hat sich Tobias Müller in der Saison 2025 bei Wanty – Nippo – ReUz

24.11.2025Giro-Zweiter Chaves beendet lange Karriere, Cavallar wechselt zu “Dreamteam“

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

23.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

23.11.2025Sensationell Straßenmeister und die Nummer 1 auf der Bahn

(rsn) - 2025 war ein Jahr, das dem Tim Wafler in Erinnerung bleiben wird. Überraschend gewann der Österreicher auf flachen Kurs die Nationalen Straßenmeisterschaften, wobei er als Kontinentalfahrer

23.11.2025Nys macht’s in Tabor im Stil von van der Poel

(rsn) – Er schien beim Weltcup-Auftakt in Tabor über einen Gang mehr zu verfügen als die Konkurrenz: Als Thibau Nys (Baloise – Glowi Lions) Ernst machte, konnte keiner seiner Gegner folgen. Der

23.11.2025Brand egalisiert mit Sieg in Tabor den Vos-Rekord

(rsn) - Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) hat den Weltcup-Auftakt in Tabor gewonnen. Die Niederländerin bestimmte gemeinsam mit Sara Casasola (Crelan – Corendon) und deren Teamkollegin Inge v

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)