Froome und Contador Gewinner der 2. Tour-Etappe

Quintana und Nibali wurden auf der Windkante davongeweht

Foto zu dem Text "Quintana und Nibali wurden auf der Windkante davongeweht"
Vincenzo Nibali (Astana) musste auf der 2. Tour-Etappe einen herben Rückschlag einstecken. | Foto: Cor Vos

06.07.2015  |  (rsn) – Chris Froome (Sky) und Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) waren von den „großen Vier“ die Nutznießer der 2. Tour-Etappe. Der Brite und der Spanier erreichten auf dem Damm von Neeltje Jans in der 26 Fahrer starken Spitzengruppe das Ziel, wobei Froome seinen Rivalen Contador im Sprint noch vier Sekunden abnahm. Trotzdem war auch der Giro-Sieger mit dem Ausgang der Etappe zufrieden.

„Ich bin glücklich über die Art und Weise, wie wir heute gefahren sind. Das war ein Tag, an dem man sich einen Zeitvorteil erarbeiten konnte“, so Contador, dessen Team ebenso wie Sky, Etixx und BMC mit gleich mehreren Fahrern an der Spitze vertreten war. Geschlagen waren dagegen Titelverteidiger Vincenzo Nibali (Astana) und Nairo Quintana (Movistar), die mit dem ersten Feld 1:28 Minuten nach der Spitzengruppe ankamen und einen schweren Rückschlag im Kampf ums Gelbe Trikot einstecken mussten. Vom „maillot jaune“, das nun der Schweizer Fabian Cancellara (Trek) trägt, ist Nibali jetzt 2:09 Minuten entfernt, Quintana sogar 2:27 Minuten.

Zu den Gewinnern des Tages zählten aber auch Tejay van Garderen, dessen BMC-Team den Verlust des Gelben Trikots deshalb verschmerzen konnte, weil der Kapitän und Vorjahresfünfte ebenfalls in der ersten Gruppe ankam, genau wie auch Rigoberto Uran (Etixx-Quick-Step). „Wir wollten sicher fahren und vorne bleiben. Dass einige Leader zurückgeblieben sind, ist für uns natürlich eine gute Nachricht“, erklärte van Garderen.

Einen schwarzen Tag erlebte dagegen das LottoNL-Team, dessen Doppelspitze auf dem Weg zur Nordseeküste ebenfalls abgehängt wurde. Wilco Kelderman ist nach einem Sturz bereits 5:32 Minuten von Cancellara entfernt, Robert Gesink (+1:59) kam mit dem ersten großen Feld an und konnte den Schaden zumindest begrenzen. „Das war ein schlechter Tag", musste Sportdirektor Nico Verhoeven konstatieren.

Enttäuschend verlief der Tag auch für die beiden französischen Klassementhoffnungen Thibaut Pinot (FDJ) und Romain Bardet (Ag2R). Die Kletterspezialisten wurden ebenfalls auf der Windkante davongeweht, Pinot, der ein hervorragendes Zeitfahren absolviert hatte, fiel auf Rang 31 (+2:07) der Gesamtwertung zurück, Bardet hat sogar schon drei Minuten Rückstand.

„Wir hatten nicht erwartet, von diesem Sturm getroffen zu werden, als wir Rotterdam verlassen hatten“, erklärte Pinot, der von einem der zahlreichen Stürze aufgehalten worden war und danach nicht mehr den Anschluss schaffte. „Das (der Sturm) war der schlimmste Moment, mit vielen Stürzen in den Verkehrskreiseln. Im Feld war Panik“, fügte der Dritte der Tour 2014 an. Aussichtsreichster französischer Fahrer ist nunmehr Warren Barguil. Der Kapitän des deutschen Giant-Alpecin-Teams wurde gestern Etappenzehnter und machte im Gesamtklassement – wo er auf Position 22 (+1:25) geführt wird - gleich 105 Plätze gut.

Ebenfalls mit dem großen ersten Feld kam Dominik Nerz an, der im Zeitfahren noch Pech mit dem herausgerutschten Zeitfahrlenker hatte. Der Bora-Kapitän hat 2:57 Minuten Rückstand im Gesamtklassement, damit immerhin drei Sekunden weniger als Bardet. „Das Team hat versucht, in den entscheidenden Situationen immer zusammen und vorne zu fahren. Das hat bis zu dem Punkt, wo sich die 25 Mann abgesetzt haben, auch sehr gut geklappt. Wir haben in der zweiten Gruppe mit Dominik Nerz nicht allzu viel Zeit in der Gesamtwertung verloren, und so sind wir mit einem blauen Auge durch diesen Tag gekommen“, bilanzierte Sportdirektor Enrico Poitschke

Das Ranking der Klassementfahrer und die Abstände zum Gelben Trikot:
7. Rigoberto Uran (Etixx-Quick-Step) + 0:42
8. Tejay Van Garderen (BMC) + 0:42
10. Chris Froome (Sky) + 0:48
14. Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) + 1:00
22. Warren Barguil (Giant-Alpecin) 1:25
29. Robert Gesink (LottoNL-Jumbo) + 1:59
30. Bauke Mollema (Trek) + 2:03
31. Thibaut Pinot (FDJ) + 2:07
33. Vincenzo Nibali (Astana) + 2:09
39. Alejandro Valverde (Movistar) + 2:22
41. Jean-Christophe Peraud (Ag2r La Mondiale) + 2:25
44. Nairo Quintana (Movistar) + 2:27
50. Mathias Frank (IAM) +2:38
52. Rui Costa (Lampre-Merida) +2:39
55. Andrew Talansky (Garmin-Cannondale) + 2:41
71. Joaquim Rodriguez (Katusha) +2:52
75. Dominik Nerz (Bora-Argon 18) + 2:57
78. Romain Bardet (Ag2r La Mondiale) + 3:00
95. Wilco Kelderman (LottoNL-Jumbo) + 5:32
170. Pierre Rolland (Europcar) +6:48

Mehr Informationen zu diesem Thema

05.11.2015Prudhomme: "Forderung absurd hoch und unbegründet"

(rsn) –Tour-Direktor Christian Prudhomme bestreitet die Rechtmäßigkeit der Forderung des Niederländischen Radsportverbands (KNWU), der von der ASO 140.000 Euro für den Grand Départ der Frankrei

03.11.2015Niederländischer Verband wartet auf Geld von der ASO

(rsn) - Der Niederländische Radsportverband KNWU hat sich an die UCI gewendet, weil er seit vier Monaten auf eine Zahlung der ASO in Höhe von 140.000 Euro wartet. Das berichtet das niederländische

16.08.2015Dopingproben der Tour sollen erneut getestet werden

(rsn) - Keiner soll sich sicher fühlen! Auch nicht, wenn die Rennen rum sind. Deshalb sollen die Dopingproben der gerade beendeten Tour de France nachträglich auf das neue Epo-Stimulanzmittel 

30.07.2015Bahamontes traut Valverde den Tour-Sieg zu

(rsn) – Federico Bahamontes traut Alejandro Valverde (Movistar) den Tour-Sieg zu und hat seinen Landsmann aufgefordert, im kommenden Jahr das Gelbe Trikot ins Visier zu nehmen. „Wenn er Dritter ge

28.07.2015Voß war zu früh in Topform

(rsn) – Auf die Frage, wie die am Sonntag zu Ende gegangene Tour de France für ihn verlaufen sei, fand Paul Voß gegenüber radsport-news.com nur zwei Worte: „Nicht zufriedenstellend.“ Nach seh

27.07.2015Wie kommt der „Engel" ins Tour-Finale?

(rsn) - Wir trauten unseren Augen nicht, als wir das von Philousport bei Twitter eingestellte Video (siehe die beiden Links unten) betrachteten. Es sah aus, als stünde ein „Engel" mit flatternden F

27.07.2015Jugendlicher Schwarzfahrer soll Absperrung durchbrochen haben

Paris (dpa) - Ein Jugendlicher ohne Führerschein ist wohl für den Zwischenfall vor dem Finale der Tour de France am Sonntag verantwortlich, bei dem die Pariser Polizei Schusswaffen einsetzte.

27.07.2015Denk: „Das Glück war nicht auf unserer Seite"

(rsn) - Ein Etappenpodium, zwei weitere Platzierungen in den Top Ten, der 25. Platz in der Gesamtwertung sowie zwei Auszeichnungen als aktivster Fahrer sind die Bilanz des deutschen Bora-Argon 18-Team

27.07.2015Nun will Greipel auch in Hamburg seinen ersten Sieg

Paris (dpa/rsn)- Am Sonntag gewann André Greipel (Lotto Soudal) erstmals in seiner Karriere die letzte Tour-Etappe auf den Champs Élysées. Im Ziel wartete sein Jugendtrainer Peter Sager um mit dem

27.07.2015Brailsford: „Die Kritiker haben uns geholfen, die Tour zu gewinnen“

Paris (dpa/rsn) - Erst gab es Dosenbier, dann Champagner - und aus den Boxen dröhnte der bei solchen Gelegenheiten unvermeidliche Queen-Hit „We are the Champions“. Bevor Christopher Froome

27.07.2015Movistar die beste Mannschaft, aber Sky stellt den Sieger

(rsn) - Drei harte Wochen Tour de France liegen hinter den 21 Mannschaften. Zeit für radsport-news.com, eine Bilanz der 102. Tour de France zu ziehen. Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinte

27.07.2015Lotto Soudal dominiert die Sprints, IAM erreicht sein Ziel

(rsn) - Drei harte Wochen Tour de France liegen hinter den 21 Mannschaften. Zeit für radsport-news.com, eine Bilanz der 102. Tour de France zu ziehen. Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinte

Weitere Radsportnachrichten

04.11.2025Visma holt MTB-Talent Sadnik auf die Straße und Riedmann geht

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

04.11.2025Van Aert zieht erneut Klassiker-Vorbereitung dem Cross vor

(rsn) – Wenn man in zwei Bereichen besonders talentiert ist, hat man oft die Qual die Wahl. Offenbar hat Wout van Aert (Visma – Lease a Bike), dreifacher Cross-Weltmeister (2016, 2017 und 2018) u

04.11.2025Van der Poel begleitet Van Avermaet beim Triathlon-Training

(rsn) – Die Eigentümer von Alpecin – Deceuninck, Philip und Christoph Roodhooft wird’s freuen: Nachdem ihr Starfahrer Mathieu van der Poel mit dem Training für seine kommende Cross-Kampagne b

04.11.2025Matthews: “Fühle mich noch immer wie 25“

(rsn) – Bis Anfang November hat es gedauert, dass die Vertragsverlängerung von Michael Matthews beim australischen Team Jayco – AlUla bekanntgegeben wurde. Dabei sollen die Verhandlungen und Gesp

04.11.2025Iserbyt-Teamchef: “Wir denken nicht mehr an eine schnelle Rückkehr“

(rsn) – Obwohl der Cross-Winter bereits in vollem Gange ist, fehlt immer noch einer der Protagonisten der vergangenen Jahre auf den Start- und Ergebnislisten. Während Teamkollege Michael Vanthoure

04.11.2025Wellens erzählt von Pogacars Knieproblemen bei der Tour

(rsn) – Tim Wellens hat in einem Interview mit der französischen Sporttageszeitung L´Equipe konkreter über die Schwierigkeiten von Teamkollege Tadej Pogacar in der Schlusswoche der Tour de France

04.11.2025Rückkehrer, Gravel-Erfolg, ein Belgier und U23-Fahrer auf dem Sprung

(rsn) – 139 Fahrer haben sich mit unserem neuen Punktesystem für die Radsport-News-Jahresrangliste 2025 qualifiziert. Nicht alle können wir in den letzten zwei Monaten des Jahres auch mit komple

04.11.2025Reif für den Zirkus? Leknessund glänzt auf der Bühne

(rsn) - Andreas Leknessund hat auch im kommenden Jahr noch einen Vertrag beim norwegischen Team Uno-X Mobility. Doch auch wenn dieser Kontrakt ausläuft und nicht verlängert werden sollte - wovon bei

04.11.2025Aus Meijering wird künftig Meijer

(rsn) - Die Niederländerin Mareille Meijering wird künftig unter dem Namen Mareille Meijer unterwegs sein. Die 30-jährige Teamkollegin von Liane Lippert und Marlen Reusser beim spanischen Movistar-

04.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Urvater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt

03.11.2025Roglic über Lipowitz: “Natürlich kann er mithalten“

(rsn) – Für Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) ging die Saison endgültig mit dem Tour-Kriterium in Singapur zu Ende. Der 35-Jährige feierte 2025 – aus seiner Sicht - "nur“ drei

03.11.2025Van der Poel testet noch unveröffentlichtes Canyon-Rad

(rsn) - Mathieu van der Poel (Alpecin - Deceuninck) wurde bei einer Trainingsausfahrt auf einem noch unveröffentlichten Canyon-Rad gesichtet. Der Niederländer, der auch in Spanien einen Wohnsitz hat

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine