Etappe 10, Tarbes - La Pierre-Saint-Martin, 167 km, bergig

Neues Terrain für den ersten großen Schlagabtausch

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Das Profil der 10. Etappe der 102. Tour de France | Foto: A.S.O.

14.07.2015  |  (rsn) - Etappen nach einem Ruhetag sind immer spezielle Herausforderungen. Die Frage ist: Wie kommen die Fahrer mit der Rhythmusunterbrechung zurecht? Doch die ASO meint es in diesem Jahr gut mit dem Peloton und lässt die erste Pyrenäenetappe mit 140 relativ flachen Kilometern beginnen. So können sich die Fahrer einrollen, bevor es im 15,3 Kilometer langen Schlussanstieg ernst wird. Der aber hat es in sich - ein Spektakel mit ersten Attacken der „Big Five" ist vorprogrammiert!

TagesTour: Rund 40 Kilometer östlich von Pau, wo die meisten Teams gestern ihren Ruhetag verbrachten - Cannondale-Garmin war als einziges im heutigen Startort untergebracht - beginnt die 10. Etappe der Tour in Tarbes. Von hier fahren geht es in nordwestlicher Richtung an Pau vorbei zum Cote de Bougarber (1,4km, 6,2%, 4. Kat.) und anschließend in südwestlicher Richtung über den Cote de Viellesegure (1,7 km, 5,9%, 4. Kat.) zu den Pyrenäen, an deren Fuß in Trois-Villes bei Kilometer 124 zunächst der Zwischensprint und zehn Kilometer später am Cote de Montory (1,8km, 6,3%, 4. Kat.) die dritte Bergwertung wartet.

24 Kilometer vor dem Ziel biegt die Strecke in Arette ins gleichnamige Tal ab und die Straße beginnt allmählich zu steigen, bis in La Mouline schließlich die 15,3 Kilometer lange und im Schnitt 7,4 Prozent steile Schlusssteigung nach La Pierre-Saint-Martin beginnt. Der erste Berg der Ehrenkategorie bei dieser 102. Frankreich-Rundfahrt ist gleich unten richtig schwer, steigt auf dem zweiten Kilometer mit durchschnittlich 10,8 Prozent an und ist von Kilometer acht bis Kilometer sechs vor dem Ziel erneut durchgehend um die zehn Prozent steil. Danach wird es flacher und erst auf dem Schlusskilometer wartet noch einmal eine Art Abschussrampe für den Sprint um den Tagessieg mit 7 Prozent.

KulTour: La Pierre-Saint-Martin ist nur ein Katzensprung von der spanischen Grenze entfernt, und so ist es logisch, dass die Verbindung zu Spanien deutlich wird. Die Tour hat sich, sicher nicht ganz zufällig, einen sehr wichtigen Tag ausgesucht, um erstmals in ihrer Geschichte herzukommen. Denn dieser 14. Juli ist nicht nur der französische Nationalfeiertag, sondern auch lokal von besonderer Bedeutung: Hier wird jedes Jahr am 13. Juli ein erstmals im Jahr 1375 unterzeichnetes Papier zwischen den Schäfern Frankreichs und Spaniens erneuert und mit einem großen Fest gefeiert: das „Junte de Roncal". Diese Feierlichkeiten werden dieses Jahr mit Sicherheit um einen Tag ausgedehnt.

HisTourie: Die Tour betritt Neuland - zumindest was das Etappenziel betrifft. Wie so oft in den letzten Jahren haben Streckenchef Thierry Gouvenou und Tour-Direktor Christian Prudhomme mit ihrem Team mal wieder einen neuen Schlussanstieg ins Rennen eingebaut. Zwar führte die „Große Schleife" bereits 2007 durch La Pierre-Saint-Martin, doch Etappenziel war der Ort noch nie. Die letzten „neuen Bergankünfte" der Tour, erlebten gleich bei ihrer Premiere einen großen Schlagabtausch - wie die Planches des Belles Filles 2012 und Annecy-Semnoz 2013. Man darf also auf ein Spektakel hoffen.

RSN-Prognose: Die Kletterer scharren mit den Hufen und freuen sich, heute endlich ins Gebirge losgelassen zu werden. Es ist davon auszugehen, dass mindestens einer von ihnen schon heute Vollgas gibt, um der Konkurrenz auf den Zahn zu fühlen. Wenn dann jemand Schwächen zeigt, wird ein „Gemetzel" starten. Besonders unter Zugzwang stehen natürlich die bereits zurückliegenden Nairo Quintana, Alberto Contador - und vor allem Vincenzo Nibali.

Kommen hingegen bei den ersten zwei Antritten alle Top-Favoriten mit, so könnte auf den flacheren fünf Kilometern am Ende der Schlusssteigung Ruhe einkehren. Denn alle wissen: Es folgen zwei weitere Bergankünfte in den Pyrenäen. Gut möglich, dass dann noch ein anderer Kletterer entwischt, der in der ersten Woche - zum Beispiel auf dem Kopfsteinpflaster - Zeit verloren hat und fürs Gelbe Trikot keine Gefahr mehr darstellt.

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