Etappe 4, Seraing - Cambrai, 223,5 km, Kopfsteinpflaster

Der längste Tag hält den schwierigsten Untergrund bereit

Foto zu dem Text "Der längste Tag hält den schwierigsten Untergrund bereit"
Das Profil der 4. Etappe der Tour de France | Foto: A.S.O.

07.07.2015  |  (rsn) - Vor diesem Tag fürchtet sich beinahe das gesamte Peloton - und zwar nicht deshalb, weil die 4. Etappe mit ihren 223,5 Kilometern die mit Abstand längste der 102. Frankreich-Rundfahrt ist, sondern weil sie durch die sogenannte „Hölle des Nordens" führt: jene Region, die ihren grauenvollen Spitznamen wegen der Zerstörungen des ersten Weltkrieges bekam, zugleich aber auch Heimat des genauso genannten Kopfsteinpflaster-Klassikers Paris-Roubaix ist. Die Pflasterpassagen werden im Etappenfinale für Chaos sorgen.

TagesTour: Von Seraing vor den Toren von Lüttich geht es westwärts an der Maas entlang durch den gestrigen Zielort Huy nach Namur, wo nach 53 Kilometern an der Zitadelle die einzige Bergwertung des Tages (2km, 4,8%, 4. Kat.) wartet. Von da führt die Strecke nördlich um Charleroi herum, bis kurz nach dem Zwischensprint in Havay bei Kilometer 137 erstmals während dieser Tour französisches Territorium erreicht wird. Bis etwa bei Kilometer 170 bleibt es relativ ruhig, doch dann wird es hektisch im Feld: Die Positionskämpfe beginnen, bis bei Kilometer 177,5 in Artres das Kopfsteinpflaster-Spektakel beginnt.

Insgesamt sieben der gefürchteten „Pavé"-Sektoren, die rückwärts gezählt werden - Sektor 7 kommt als erstes, Sektor 1 zuletzt - stehen heute auf dem Programm. Zusammengerechnet sind sie 13,3 Kilometer lang. Vom Ende des Sektor 1 in Carnieres bis zum Ziel in Cambrai bleiben nur noch gut zehn Kilometer, um verlorenen Boden wieder gut zu machen.

KulTour: Die 30.000-Einwohner-Stadt Cambrai ist bekannt für Süßigkeiten mit Minz-Geschmack: die Bétises de Cambrai, deren Rezept von der UNESCO als Meisterstück der Menschheitsgeschichte eingestuft wurde. Und die UNESCO scheint auch sonst Gefallen am heutigen Zielort gefunden zu haben, denn der im 16. Jahrhundert errichtete „Glockenturm von Cambrai" gehört sogar zum Weltkulturerbe.

HisTourie: Miguel Indurain (1995), Erik Zabel (2001) und Peter Sagan (2012) - nur große Fahrer haben im heutigen Startort Tour-Etappen gewonnen. Cambrai hingegen erlebt nach zwei Etappenstarts 2004 und 2010 nun erstmals die Ankunft eines Teilstücks der Frankreich-Rundfahrt, und auch die heutigen Pavé-Sektoren sind eher unbekannt. Zwar waren drei von ihnen, die Sektoren 5, 3 und 2 im April diesen Jahres Bestandteil von Paris-Roubaix, nur Letzterer wurde dort mit vier Sternen aber als richtig schwer eingestuft. Ansonsten betreten wir weitgehend gepflastertes Radsport-Neuland.

RSN-Prognose: Die Sektoren 3 und 2 folgen kurz aufeinander und dürften 25 Kilometer vor dem Ziel für eine Vorentscheidung sorgen. Voraussichtlich erreicht nur noch eine sehr kleine Gruppe an der Spitze das Tagesziel in Cambrai. Natürlich ist Roubaix-Sieger John Degenkolb als großer Favorit auf den Sieg zu betrachten. Und Tony Martin wird seinen vierten Angriff auf das Gelbe Trikot starten. Sicher scheint jedenfalls, dass auch heute Abstände entstehen, die auch für den Kampf um den Tour-Gesamtsieg entscheidend sein könnten. Immerhin fuhr sich Vincenzo Nibali im vergangenen Jahr fast die Hälfte seines Vorsprungs, den er in Paris gegenüber Jean-Christophe Péraud hatte, auf der verregneten Kopfsteinpflaster-Etappe von Arenberg heraus.

Mehr Informationen zu diesem Thema

05.11.2015Prudhomme: "Forderung absurd hoch und unbegründet"

(rsn) –Tour-Direktor Christian Prudhomme bestreitet die Rechtmäßigkeit der Forderung des Niederländischen Radsportverbands (KNWU), der von der ASO 140.000 Euro für den Grand Départ der Frankrei

03.11.2015Niederländischer Verband wartet auf Geld von der ASO

(rsn) - Der Niederländische Radsportverband KNWU hat sich an die UCI gewendet, weil er seit vier Monaten auf eine Zahlung der ASO in Höhe von 140.000 Euro wartet. Das berichtet das niederländische

16.08.2015Dopingproben der Tour sollen erneut getestet werden

(rsn) - Keiner soll sich sicher fühlen! Auch nicht, wenn die Rennen rum sind. Deshalb sollen die Dopingproben der gerade beendeten Tour de France nachträglich auf das neue Epo-Stimulanzmittel 

30.07.2015Bahamontes traut Valverde den Tour-Sieg zu

(rsn) – Federico Bahamontes traut Alejandro Valverde (Movistar) den Tour-Sieg zu und hat seinen Landsmann aufgefordert, im kommenden Jahr das Gelbe Trikot ins Visier zu nehmen. „Wenn er Dritter ge

28.07.2015Voß war zu früh in Topform

(rsn) – Auf die Frage, wie die am Sonntag zu Ende gegangene Tour de France für ihn verlaufen sei, fand Paul Voß gegenüber radsport-news.com nur zwei Worte: „Nicht zufriedenstellend.“ Nach seh

27.07.2015Wie kommt der „Engel" ins Tour-Finale?

(rsn) - Wir trauten unseren Augen nicht, als wir das von Philousport bei Twitter eingestellte Video (siehe die beiden Links unten) betrachteten. Es sah aus, als stünde ein „Engel" mit flatternden F

27.07.2015Jugendlicher Schwarzfahrer soll Absperrung durchbrochen haben

Paris (dpa) - Ein Jugendlicher ohne Führerschein ist wohl für den Zwischenfall vor dem Finale der Tour de France am Sonntag verantwortlich, bei dem die Pariser Polizei Schusswaffen einsetzte.

27.07.2015Denk: „Das Glück war nicht auf unserer Seite"

(rsn) - Ein Etappenpodium, zwei weitere Platzierungen in den Top Ten, der 25. Platz in der Gesamtwertung sowie zwei Auszeichnungen als aktivster Fahrer sind die Bilanz des deutschen Bora-Argon 18-Team

27.07.2015Nun will Greipel auch in Hamburg seinen ersten Sieg

Paris (dpa/rsn)- Am Sonntag gewann André Greipel (Lotto Soudal) erstmals in seiner Karriere die letzte Tour-Etappe auf den Champs Élysées. Im Ziel wartete sein Jugendtrainer Peter Sager um mit dem

27.07.2015Brailsford: „Die Kritiker haben uns geholfen, die Tour zu gewinnen“

Paris (dpa/rsn) - Erst gab es Dosenbier, dann Champagner - und aus den Boxen dröhnte der bei solchen Gelegenheiten unvermeidliche Queen-Hit „We are the Champions“. Bevor Christopher Froome

27.07.2015Movistar die beste Mannschaft, aber Sky stellt den Sieger

(rsn) - Drei harte Wochen Tour de France liegen hinter den 21 Mannschaften. Zeit für radsport-news.com, eine Bilanz der 102. Tour de France zu ziehen. Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinte

27.07.2015Lotto Soudal dominiert die Sprints, IAM erreicht sein Ziel

(rsn) - Drei harte Wochen Tour de France liegen hinter den 21 Mannschaften. Zeit für radsport-news.com, eine Bilanz der 102. Tour de France zu ziehen. Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinte

Weitere Radsportnachrichten

20.04.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

19.04.2025Niewiadoma hofft auf Solo-Szenario am Cauberg

(rsn) - “Einsam bist du klein“ gilt für Kasia Niewiadoma sicherlich nicht. Dennoch ist die Polin mit ihren Teamkolleginnen von Canyon – SRAM – zondacrypto “gemeinsam stark“. Bei der 11. A

19.04.2025Amstel Gold Ladies Edition im Rückblick: Die letzten 8 Jahre

(ran) - Das Amstel Gold Race der Frauen wurde erstmals 2001 ausgetragen. Nach drei Editionen wurde das niederländische Eintagesrennen aber wieder eingestellt und erst zur Saison 2017 wiederbelebt. Se

19.04.2025Guillaume Martin auch Bester der Tour du Jura, Buchmann stark

(rsn) – Guillaume Martin (Groupama – FDJ) hat nur einen Tag nach seinem Sieg bei der Classic Grand Besancon Doubs (1.1) bei der Tour du Jura gleich noch einen draufgelegt. Der Franzose war im stei

19.04.2025Visma stattet Vos mit “Rentenvertrag“ aus

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

19.04.2025Pogacar will in “Trebellins“ und Gilberts Fußstapfen treten

(rsn) – Am Sonntag findet im Südosten der Niederlande die 59. Ausgabe des Amstel Gold Race (1.UWT) statt. Und wie fast immer, wenn Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) am Start steht, sind alle

19.04.2025“Ausgequetschter“ van Aert verlor wieder einen Sprint

(rsn) – Es war das Traumszenario der Belgier. Die beiden heimischen Topstars Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) und Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) hatten sich beim Pfeil von Brabant (1.

18.04.2025Evenepoel gelingt beim Brabantse Pijl perfektes Comeback

(rsn) – Nach seiner langen Verletzungspause ist Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) vor heimischem Publikum ein perfektes Comeback geglückt. Der 25-jährige Belgier entschied nach 162,6 Kilomet

18.04.2025Highlight-Video des 65. Brabantse Pijl

(rsn) – Besser hätte das Comeback nach langer Verletzungspause nicht verlaufen können. Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) hat vor heimischem Publikum den 65. Brabantse Pijl gewonnen und seine

18.04.2025Highlight-Video der Schlussetappe des Giro d´Abruzzo

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) hat erstmals in seiner Karriere ein Mehretappenrennen für sich entschieden. Der 27-jährige Augsburger gewann nach einer starken Vorstellung den 7.

18.04.2025Ein großer Tag: Zimmermann gewinnt den Giro d´Abruzzo

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) hat am Schlusstag des 7. Giro d’Abruzzo (2.1) nichts mehr anbrennen lassen und sich erstmals in seiner Karriere die Gesamtwertung eines Etappenren

18.04.2025Longo Borghini macht in Overijse ihren Sturz von der Ronde vergessen

(rsn) – Zwölf Tage nach ihrem Sturz bei der Flandern-Rundfahrt hat sich Elisa Longo Borghini (UAE Team ADQ) eindrucksvoll zurückgemeldet und beim 10. Brabantse Pijl (1.Pro) souverän die Titelvert

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Amstel Gold Race (1.UWT, NED)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Maroc (2.2, MAR)
  • Tour du Loir et Cher (2.2, FRA)
  • Tour du Doubs (1.1, FRA)