Lüttich-Bastogne-Lüttich: Franzose wird Zweiter

Alaphilippe landet beim Doyenne-Debüt auf dem Podium

Foto zu dem Text "Alaphilippe landet beim Doyenne-Debüt auf dem Podium"
Das Podium des 101. Lüttich-Bastogne-Lüttich, v. l.: Julian Alaphilippe (Etix-Quick-Step), Alejandro Valverde (Movistar), Joaquim Rodriguez (Katusha) | Foto: Cor Vos

26.04.2015  |  (rsn) – Für Michal Kwiatkowski war diesmal das Finale von Lüttich-Bastogne-Lüttich zu schwer. Der Weltmeister und Vorjahresdritte konnte dem Tempo in der Côte de la Roche-aux-Faucons, dem vorletzten Anstieg des Tages, nicht mehr folgen und musste sich beim letzten Ardennenklassiker mit Rang 21 begnügen. Doch wie schon am Mittwoch beim Flèche Wallonne konnte sich Etixx-Quick-Step trotzdem über ein Spitzenergebnis freuen.

Dafür zeigte erneut Julian Alaphilippe verantwortlich. Der Franzose wurde nach 253 Kilometern von Lüttich nach Ans im Sprint wie schon in Huy Zweiter hinter dem erneut überragenden Alejandro Valverde (Movistar) und schaffte damit das Kunststück, bei seiner ersten Teilnahme an einem der schwersten Eintagesrennen des internationalen Kalenders auf dem Podium zu landen.

„Ich bin super glücklich über mein Rennen und mein Resultat“, sagte Alaphilippe, der bei der Zielankunft allerdings noch enttäuscht die Faust auf den Lenker geschlagen hatte. Die Leistung des 22-Jährigen ist umso erstaunlicher, als er 50 Kilometer vor dem Ziel durch den Massensturz aufgehalten wurde, der unter anderem Titelverteidiger Simon Gerrans (Orica-GreenEdge), Daniel Martin (Cannondale- Garmin) und Nicolas Roche (Sky) zur Aufgabe zwang. „Ich brauchte viele Kilometer, um das Peloton letztlich wieder an der Redoute zu erreichen“, erklärte Alaphilippe. „Danach konnte ich mich erholen und mich darauf zu konzentrieren, Michal Kwiatkowski zu unterstützen.“

Doch dazu kam es nicht, da der Pole wie schon beim Fléche Wallonne nicht die Erwartungen erfüllen konnte – die aber übertraf ein weiteres Mal sein zwei Jahre jüngerer Teamkollege. „Am Gipfel der Côte de St Nicolas sagten mir die Sportdirektoren, dass ich im Sprint meine eigene Chancen suchen sollte.“

Das tat Alaphilippe, indem er sich an Valverdes Hinterrad klemmte, als der Daniel Morenos späte Attacke vereitelte, so dass auf den ansteigenden Zielgerade in Ans der Sprint über den Sieg beim ältesten Eintagesrennen der Welt entscheiden musste. Hier allerdings erwies sich der Movistar-Kapitän als zu stark. „Auch wenn ich besser positioniert gewesen wäre, so hätte ich Valverde heute unmöglich schlagen können“, erkannte Alaphilippe die Überlegenheit des routinierten Spaniers an: „Er hat heute den Sieg verdient.“

Die deutliche Sprint-Niederlage änderte aber nichts daran, dass sein Doyenne-Debüt Alaphilippe in ganz besonderer Erinnerung bleiben wird. „Dieses Rennen werde ich nie vergessen. Wenn man aufwächst und die Leute über die großen Monumente des Radsports sprechen hört, und dann versuchst du eines zu gewinnen, so ist das ein einzigartiges Gefühl“, sagte der Jungprofi, für den aber die gesamte vergangene Woche fast wie ein Märchen war.

Denn zum Auftakt beim Amstel Gold Race hatte Alaphilippe bereits einen sehr guten siebten Rang herausgefahren, den er bei den folgenden beiden Ardennenklassikern nun zwei zweite Plätze folgen ließ - eine Bilanz, die nur Valverde zu übertreffen wusste. Dabei war Alaphilippe in der bisherigen Saison im Gegensatz zu seinen Konkurrenten noch nicht viel gelungen. Zu Buche standen vor dem Amstel Gold Race zwei Top 5-Etappenplätze bei der Baskenland-Rundfahrt sowie Rang 19 beim Pfeil von Brabant. Rechtzeitig zum Abschluss der Klassikersaison erreicht Alaphilippe seine Topform.

„Ich habe hart gearbeitet, um mich auf die drei Ardennenklassiker vorzubereiten. Die Arbeit hat sich ausgezahlt. Deshalb bin ich glücklich und es gibt mir einen Schub an Selbstvertrauen, um es künftig noch besser zu machen“, kündigte er weitere Großtaten an.

Mehr Informationen zu diesem Thema

27.04.2015Martens fällt mit Kahnbeinbruch „vier bis sechs Wochen" aus

(rsn) – Paul Martens wird seinem Team LottoNL-Jumbo vier bis sechs Wochen fehlen. Das kündigte der 31-jährige Deutsche radsport-news.com gegenüber an. Martens hatte sich am Sonntag beim Ardennenk

27.04.2015Geschke mit seinem Comeback „sehr glücklich"

(rsn) – Simon Geschke ist ausgesprochen zufrieden mit seinem ersten Renneinsatz seit rund sechs Wochen. Der Freiburger, der sich beim Tirreno-Adriatico im März einen Schlüsselbeinbruch zugezogen h

27.04.2015Drei ehemalige Gewinner waren in Lüttich die großen Verlierer

(rsn) – Drei ehemalige Gewinner zählten am Sonntag bei Lüttich-Bastogne-Lüttich zu den großen Verlierern. Titelverteidiger (Orica-GreenEdge) und Daniel Martin (Cannondale-Garmin) musste in Folge

27.04.2015Im Finale war Kwiatkowski weg vom Fenster

(rsn) – Mit gemischten Gefühlen beendet Michal Kwiatkowski sein Radsport-Frühjahr. Der Straßenweltmeister aus Polen gewann zwar in überragender Manier das Amstel Gold Race in der niederländisch

27.04.2015Rodriguez: Alles richtig gemacht, aber gegen Valverde chancenlos

(rsn) – Joaquim Rodriguez und sein Katusha-Team hatten alles richtig gemacht bei der 101. Auflage von Lüttich-Bastogne-Lüttich. Gemeinsam mit anderen Mannschaften wie Movistar oder Etixx-Quick-Ste

26.04.2015Valverde krönt eine fantastische Ardennen-Woche

(rsn) – Sieben Jahre hat Alejandro Valverde (Movistar) auf seinen dritten Sieg bei Lüttich-Bastogne-Lüttich warten müssen. In den vergangenen beiden Jahren arbeitete sich der Spanier Stück für

26.04.2015Valverde triumphiert zum dritten Mal bei La Doyenne

(rsn) – Alejandro Valverde (Movistar) hat die 101. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich gewonnen und damit seinen dritten Sieg bei „La Doyenne", dem ältesten Eintagesrennen der Welt, gefeiert.

26.04.2015Gilbert pessimistisch, Martin kämpferisch, Gerrans gut erholt

(rsn) - Mit dem 101. Lüttich-Bastogne-Lüttich steht am Sonntag der letzte große Ardennen-Klassiker an. Bei den Favoriten könnte die Stimmungslage unterschiedlicher nicht sein. Der beim Flèche Wal

25.04.2015Martens, Nerz und Wegmann führen das deutsche Kontingent an

(rsn) - An der 101. Austragung von Lüttich-Bastogne-Lüttich nehmen am Sonntag 25 Mannschaft teil. Zu den 17 automatisch startberechtigten WorldTour-Teams kommen acht Zweitdivisionäre, darunter Bora

25.04.2015Bardet träumt vom Triumph bei „der Legende La Doyenne"

(rsn) – Bei seinen bisher zwei Teilnahmen an Lüttich-Bastogne-Lüttich konnte Romain Bardet (Ag2R) bereits kräftige Ausrufezeichen setzen. Bei seinem Debüt im Jahr 2013 beendete der damals 22-jä

25.04.2015Und wieder heißt der Favorit Valverde

(rsn) – Wie kann man Alejandro Valverde (Movistar) schlagen? Diese Frage dürfte die meisten Teamchefs, Sportlichen Leiter und Konkurrenten des Spaniers umtreiben, wenn am Sonntag die 101. Auflage d

24.04.2015Gilbert kann am Sonntag in Lüttich antreten

(rsn) – Philippe Gilbert hat von den Ärzten Grünes Licht für Lüttich-Bastogne-Lüttich erhalten. Der angeschlagene Belgier wird sein BMC-Team am Sonntag beim letzten der drei Ardennenklassiker a

Weitere Radsportnachrichten

20.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die

20.05.2024Weitere Einschränkungen für die 16. Giro-Etappe drohen

(rsn) – Bereits in der vergangenen Woche wurde der Streckenverlauf der über den Stelvio führenden 16. Giro-Etappe entschärft. Wegen Lawinengefahr nahm RCS Sport die Überquerung des 2.757 Meter

20.05.2024Algerien: Peschges wird auf neutralisierter Etappe Dritter

(rsn) - Marcel Peschges hat dem Team Embrace The World auf der 9. Etappe der Algerien-Rundfahrt (2.2) die nächste Podiumsplatzierung beschert. Der 27-Jährige sprintete Peschges in Annaba hinter dem

20.05.2024Müller sprintet bei Paris-Troyes aufs Podium

(rsn) – Tobias Müller (rad-net Oßwald) hat bei Paris – Troyes (1.2) sein erstes UCI-Podium der Saison eingefahren. Der 20-Jährige musste sich in Troyes nach 180 Kilometern im Sprint nur dem Au

20.05.2024Die Tour im Blick: Hält sich Pogacar in dritter Giro-Woche zurück?

(rsn) – Spätestens seit seiner Vorstellung auf der Königsetappe des 107. Giro d’Italia bestehen keinerlei Zweifel mehr daran, dass nur noch ein Sturz oder eine Krankheit den Gesamtsieg von Tadej

20.05.2024Umbrailpass zu Beginn, steile Rampe zum Schluss

(rsn / ProCycling) – Nachdem sich die Teilnehmer des Giro am Vortag etwas Ruhe gönnen konnten, geht es auf der 16. Etappe mit aller Härte weiter. Die Fahrer werden mit gnadenloser Berggewalt konf

20.05.2024Nur Groenewegen in Tongeren schneller als Ballerstedt

(rsn) – Maurice Ballerstedt (Alpecin – Deceuninck) hat bei der Ronde van Limburg (1.1) nur knapp seinen ersten Profisieg verpasst. Der 23-jährige Berliner musste sich bei dem belgischen Eintagesr

20.05.2024Weniger Stürze mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz?

(rsn) - Der Radsport wird technologisch immer ambitionierter. Das betrifft etwa die Materialentwicklung. Fünf Ingenieure sitzen etwa bei Colnago ganzjährig daran, die Arbeitsgeräte von Tadej Pogaca

20.05.2024Bora - hansgrohe: In der dritten Giro-Woche alle für Martinez

(rsn) – Bisher läuft der 107. Giro d´Italia für Daniel Felipe Martinez (Bora – hansgrohe) voll nach Plan. Der Neuzugang aus Kolumbien hat sich bei der ersten Grand Tour des Jahres voll auf die

20.05.2024Quinn und Faulkner gewinnen US-Meisterschaften im Straßenrennen

(rsn) - Gianni Vermeersch (Alpecin – Deceuninck) hat sich bei einem Sturz im Verlauf des Port Epic eine Fraktur des Ellenbogens zugezogen, wie sein Team auf der Plattform X mitteilte. Der Belgier mu

20.05.2024Vollering will nach “großartigem Mai“ ihre Form weiter verbessern

(rsn) – Nachdem sie lange auf ihren ersten Saisonsieg hatte warten müssen, ist bei Demi Vollering (SD Worx – Protime) in Spanien der Knoten geplatzt. Innerhalb von gerade mal drei Wochen entschie

20.05.2024Mattheis: Nach acht Jahren Pause ein spätes Comeback

(rsn) – Sonderlich viele Kontinental-Jahre hat Oliver Mattheis (Bike Aid) noch nicht auf dem Buckel. Dies liegt auch daran, dass der heute 29-Jährige seine aktive Radsportkarriere in seiner zweiten

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)