--> -->
06.07.2014 | (rsn) - Verrückt, wie sich die Radsportwelt so schnell verändern kann. Vor einigen Monaten durftet Ihr noch die smarten Tagebucheinträge meines damaligen Kollegen Dan Craven lesen. Doch da er nun „den großen Sprung“ zu Europcar in die World Tour geschafft hat, habe ich das Vergnügen, mich mal an einem Tagebuch zu versuchen.
Zu allererst a bermöchte ich auf diesem Wege liebe Grüße in die Vendee senden, wo Dan jetzt wohnt. Ich bin mir sicher, er verfolgt unsere Einsätze noch!
Das also ist mein erstes Tagebuch, und dann gleich ein ganz besonderes. Aus China. So weit weg von zu Hause, irgendwie aus einer anderen Welt. Wir haben dieses Jahr schon einiges erlebt und gesehen, aber bei der Tour of Qinghai Lake wird vieles davon in den Schatten gestellt. Ein Rennen, vor dem man irgendwie mächtigen Respekt hat, denn nicht nur das Fahrerfeld in dieser 14tägigen HC-Rundfahrt ist besonders, nein, auch die Umstände sind es.
Die Höhe vor allem wird uns bestimmt noch ziemlich zu schaffen machen. Rennen in 3000 bis 3800 Metern Höhe zu fahren, ist schon eine Herausforderung.
Aber langsam und der Reihe nach. Die Anreise war schon super lang und es ist verrückt, dass man nach rund 24 Stunden Reisestress dann doch noch mit recht guter Laune in einem chinesischen Olympiastützpunkt eintrifft, dessen Ausmaße einem ein blankes Staunen ins Gesicht zaubert. Wahnsinn.
Jetzt weiß ich auch, wo die vielen Medaillen herzukommen scheinen. Nur so viel sei gesagt: Bei uns bezeichnet man so etwas ungefähr als mittelgroßes Dorf. Aber alles ist hier haarklein organisiert und was Pünktlichkeit und vor allem Genauigkeit angeht, lassen sich die Chinesen nicht gerade lumpen, wie wir bei der Fahrzeugübergabe feststellen durften. Ein kopierter Reisepass ist eben nicht das Original, auch wenn es von derselben Person gerade kontrolliert wird, die vorher die Kopie machte… aber: andere Länder – andere Sitten.
Auf der 1. Etappe über 122 Kilometer in Xining wurden wir dann überrascht von der unendlichen Begeisterungsfähigkeit der chinesischen Bevölkerung. Rund 500.000 Zuschauer standen an dem 17 Kilometer langen Rundkurs und sorgten für eine Atmosphäre, die unglaublich war. Ein echtes Highlight!
Auch, dass die Etappen komplett live im chinesischen TV übertragen werden, ist natürlich toll. Man wird hier angenommen! Schön war es auch zu sehen, wie sich unsere neuen Fahrer in unser Team eingefügt haben. Unser Eritreer Mekseb Debesay, aber auch Lars Pria und vor allem Fabian Fritz zeigten sich solide im Rennen.
Wenn wir auch mit Schwarzis (Michael Schwarzmann vom Team Net App – Endura, d. Red.) Motivation nicht mithalten konnten, der praktisch jede Gruppe besetzte (wir rechneten mit einem Sprintfinale), sind wir mit dem Rennen und dem Einstieg doch zufrieden.
Das genaue Ergebnis kennen wir noch nicht, aber Mekseb konnte sich im Sprint des Hauptfeldes um Platz zehn rum halten. Schwarzis Motivation scheint sich aber gelohnt zu haben: seine Gruppe mit 15 Mann kam an. Aber das Leiden hat ja erst begonnen, und was uns erwartet: Schau’n mer mal...
Viele Grüße
Euer Timo
Timo Schäfer ist Team-Koordinator und Fahrer beim deutschen Continental-Team Bike Aid - Ride for Help. In seinem Tagebuch auf radsport-news.com wird er in den nächsten Tagen über seine Erlebnisse bei der Tour of Qinghai Lake berichten.
(rsn) - China ist nicht so einfach. Nicht jedenfalls, was das Internet angeht. Nicht immer – eigentlich recht wenig in den letzten Tagen – hatte ich funktionierendes Netz. Nicht, weil es das nicht
(rsn) - Neuer Tag, neues Glück. So heißt es zumeist ja. Aber was heute auf die Jungs wartete, hatte mit Glück nicht viel zu tun. Entsprechend war eben auch die Anspannung heute Morgen bei jedem Ein
(rsn) - So, da ist sie nun, die andere Perspektive. Nach meinem gestrigen Sturz und dem Ausscheiden aus dem Rennen stellt sich die Frage: Was tun mit der verbleibenden Zeit? Wäre man jetzt in Europa,
(rsn) - China ist schon ganz interessant. Es gibt eigentlich alles außer den Dingen, die wir so gewohnt sind. Ist nicht schlimm, denkt man sich. Ist es eigentlich auch nicht, aber dennoch vermisst ma
(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
(rsn) – Im Grunde ist die Geschichte schnell erzählt: Seit 2021, also seit Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) gemeinsam die Tour de France bestri
(rsn) – Fünf Top-5-Platzierungen hat Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) bei seinen zwei Tour-de-France-Teilnahmen bislang ersprintet – drei 2023, zwei 2024. Im dritten Anlauf sollen noch ein paar
(rsn) – Es ist inzwischen ein jährlich wiederkehrendes Ritual: Kurz vor der Tour de France präsentieren einige Mannschaften Sondertrikots für die drei Wochen in Frankreich. Weil zum Saison-Highli
(rsn) – Der diesjährige Grand Départ bietet erstmals seit 2020 wieder den Sprintern die Chance, das Gelbe Trikot zu erobern, denn gleich in Lille stehen die Zeichen am Ende der 1. Etappe auf Masse
(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa
(rsn) – Zum siebten Mal in seiner beeindruckenden Karriere geht Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) bei der Tour de France an den Start. Die einzige deutsche Équipe im Peloton will von
(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) gehört einmal mehr zu den Top-Stars, die bei der Tour de France an den Start gehen. Wirklich in Erscheinung treten konnte er in den letzten dre
(rsn) – Nikias Arndt (Bahrain Victorious) wird am Samstag in Lille zwar nicht am Start der Tour de France stehen, doch einige Tage vor der Frankreich-Rundfahrt gibt es dennoch gute Neuigkeiten vom 3
(rsn) - Die ASO wird auch bei der kommenden Tour de France die 3-Kilometer-Regel auf weitere ausgewählte Etappen ausdehnen. Dann werden die Fahrer bereits vier oder sogar fünf Kilometer vor dem Ziel
(rsn) – Nachdem sich erst wieder kürzlich einige Radprofis zu mangelnden Sicherheitsvorkehrungen beim erstmals ausgetragenen Copenhagen Sprint (1.UWT/1.WWT) kritisch geäußert hatten, dürfte eine
(rsn) - Mit der Kreuzfahrtreederei MSC Cruises, einem der weltweit größten Anbieter für Vergnügungsreisen auf dem Meer, steigt kurz vor dem Start der Tour de France ein weiterer potenter Geldgeber