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29.05.2014 | (rsn) - Wie froh man doch ist, wenn am Start die Sonne scheint und es laut Streckenprofil erst einmal 30 Kilometer bergab geht. Man fühlt sich nach dem gestrigen Tag wie ein anderer Mensch, obwohl ich sagen muss: Meine Beine waren am Anfang so richtig schlecht. Wie gesagt, bloß gut, dass es erst einmal immer bergab ging.
Nachdem ich gestern ja schon angekündigt hatte, das es eine typische Ausreißer-Etappe werden würde, hat es dementsprechend ziemlich genau 80 Kilometer gedauert, bis dann die entscheidende Gruppe auf und davon war.
Eigentlich habe ich ja auch mit dieser Etappe geliebäugelt, aber die Situation, in der die Gruppe ging, war nicht so einfach zu kontrollieren und ich bin auch ehrlich: Bei diesem Finale wäre es sehr schwer geworden. Zumal es dann ja pünktlich im Finale doch noch geregnet hat…
Viel diskutiert wurde ja heute über die Situation von gestern, bei der Nairo Quintana trotz Renn-Neutralisation weiter gefahren ist und jetzt natürlich viele Teams eine entsprechende Reaktion der jury fordern.
Keine Frage, alles was gestern passiert ist, ist sowieso nicht mehr normal, umso mehr ist auch diese Situation eine Farce. Wie soll man das jetzt noch ändern? Die Rennleitung war niemals Herr der Lage, nur so konnte Nairo einfach weiter fahren.
Dass Movistar als einzige Mannschaft den Tourfunk nicht verstanden und die rote Fahne nicht gesehen hat, klingt dabei etwas merkwürdig. In jedem Fall wird unsere gesamte Quälerei durch solche Entscheidungen völlig in den Hintergrund gestellt.
Aber der Giro möchte sicher Nairo Quintana als Sieger sehen, somit wird das eigene Reglement kurzerhand missachtet. Alles etwas schwierig, in der Formel 1 sind da die Regeln und Konsequenzen eindeutig.
Noch vier Tage bis Trieste, davon drei schwere Bergprüfungen, ihr werdet verstehen, wenn sich meine Lust in Grenzen hält. Denn wenn man dabei nur noch Statist ist und um das Überleben kämpfen muss, macht es eben nicht so wirklich Spaß.
Allein noch einmal einen guten Sprint in Triest zu lancieren bleibt das Ziel, wofür es sich zu kämpfen lohnt.
In diesem Sinne hoffen wir, dass die Winterausrüstung nicht noch einmal zu Einsatz kommen muss...
Fight 4 Pink
Euer Danilo
Danilo Hondo (Trek Factory Racing) bestreitet in diesem Jahr bereits seinen siebten Giro d`Italia. Auf radsport-news.com führt der zweifache Etappensieger Tagebuch.
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