4. Garmin Velothon Berlin

Kreder im dritten Anlauf mit der richtigen Taktik zum Sieg

Von Wolfgang Brylla aus Berlin

Foto zu dem Text "Kreder im dritten Anlauf mit der richtigen Taktik zum Sieg"
Raymond Kreder (Garmin-Sharp) gewinnt den 4. Garmin Velothon in Berlin. | Foto: Cor Vos

18.05.2014  |  (rsn) – Die deutschen Starter gingen beim Garmin Velothon (Kat. 1.1) in Berlin erstmals leer aus . Dagegen sorgte  Raymond Kreder (Garmin-Sharp) dafür, dass sich der Titelsponsor des Rennens umso mehr freuen konnte. Der Niederländer setzte sich am Sonntag im Sprint vor dem Iren Sam Bennett (NetApp-Endura) und dem Russen Alexander Porsev (Katusha) durch.

„Ich habe die Velothon-Strecke gut gekannt, weil ich schon zwei Mal hier gestartet bin. Deshalb wusste ich auch, welche Taktik wir wählen sollten. Meine Mannschaftskollegen haben mich gut beschützt, auf den beiden letzten Runden fuhr ich vorn. Ich freue mich sehr über meinen Sieg“, sagte der 24jährige Kreder, der 2012 in Berlin bereits einmal Dritter geworden war und das Rennen im vergangenen Jahr auf Rang sechs beendet hatte.

„Heute hat die Mannschaft alles so umgesetzt, wie wir es im Vorfeld geplant hatten, und wir wurden mit einer sehr guten Platzierung belohnt. Natürlich ist es ärgerlich, wenn es dann am Ende nicht für ganz oben auf dem Podium reicht, aber wenn man keinen Fehler gemacht hat, dann ist ein zweiter Platz trotz allem eine super Platzierung und deswegen können wir auch zufrieden sein", kommentierte Enrico Poitschke, Sportlicher Leiter bei NetApp-Endura, den zweiten Platz seines Schützings Bennett.

Um kurz vor 13 Uhr startete am Potsdamer Platz die 4. Auflage des Garmin Velothons. Noch um die Mittagszeit schien es, dass die Profis im strömenden Regen würden fahren müssen. Der heilige Petrus meinte es aber mit den Rennfahrern gut. Als der Starschuss fiel, kübelte es nicht mehr, die Straßen waren zwar nass und der Himmel immer noch bewölkt, aber die Wetterbedingungen hatten sich stark verbessert.

Die Bezeichnung „Berliner Luft mit ihrem holden Duft“ bekommt in diesem Zusammenhang eine ganz neue Bedeutung. Für die Teilnehmer spielten allerdings die Straßenverhältnisse keine größere Rolle. LokalmatadorTino Thömel (Team Stuttgart) sagte bei der Teampräsentation, dass der Regen im Grunde genommen zweitrangig sei; man müsse halt nur besser aufpassen.

„Am wichtigsten ist es, nicht zu stürzen. Für unsere Equipe wäre es gut, in der Spitzengruppe vertreten zu sein. Dann im Finale werden wir versuchen, mich in Position zu bringen“, erklärte Thömel, der im letzten Jahr Zehnter war.

Auf das Fahrerfeld wartete eine über 175 Kilometer lange Strecke mit sechs Abschlussrunden um den Tiergarten. Die Hauptstadtschleife über neun Kilometer führte von der Straße des 17. Juni über die Ebertstraße und Hofjägerstraße in Richtung Ernst-Reuter-Platz, wo das Peloton nach einer 360-Grad-Kehre sich weiter auf den Weg zur Siegessäule machte.

Schon in der Anfangsphase bildete sich eine vier Mann starke Ausreißergruppe mit dem jungen Polen Tomasz Mickiewicz (ActiveJet) sowie den drei Deutschen Tim Gebauer (Team Stölting), Julien Essers (Team Heizomat) und Christopher Hatz (MLP Team Bergstraße). Das Quartett fuhr sehr schnell einen Vorsprung von drei Minuten heraus. Die Aufholarbeit leistete vor allem die Mannschaft Garmin-Sharp, die mit Fahrern wie Johan Vansummeren, Steele Von Hoff oder Kreder,  ins Rennen gegangen war. Trotzdem vergrößerte sich der Rückstand des Hauptfeldes nach 50 absolvierten Kilometern auf 5:15 Minuten.

Bei abtrocknenden Straßenentschieden sich immer mehr Fans, an die Strecke zu kommen, um die Rennfahrer anzufeuern. Auch das kleine Radsportdorf, das im Zielbereich aufgebaut wurde, war sehr gut frequentiert. Soweit das Auge reichte waren Amateur-Sportler zu sehen, die am Vormittag beim Jedermann-Rennen starteten. Trotz des Unwetters ließen es sich viele Freizeitradler nicht nehmen, bei diesem großen Event mit von der Partie zu sein.

Die erste Sprintwertung des Tages gewann Mickiewicz vor Hatz und Essers. In der Verfolgung nahmen die Mannschaften Katusha und Bike Aid die Tempoarbeit auf sich. Als die Ausreißer vom Berliner Umland zurückgekehrt und das Straßenschild Berlin erreichten, betrug so der Vorsprung noch 4:20 Minuten. Auf der ersten Runde musste Mickiewicz reißen lassen, das Peloton, angeführt von den Katsha- und NetApp-Endura-Fahrern, kam auf 3:40 Minuten heran. Es war nur eine Frage der Zeit, wann die Ausreißer gestellt würden. Gebauer und Hatz wurden auf der letzten Runde eingeholt und im Massensprint, auf der längsten Zielgerade der Welt hatte dann Kreder die Nase vorn.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

19.05.2014Willwohl konnte in Berlin seinen Beinen keinen freien Lauf lassen

(rsn) – Auf Platz sechs war Willi Willwohl (LKT Brandenburg) am Sonntag bester Deutscher bei der 4. Austragung des Garmin Velothons (1.1) in Berlin. Dennoch hielt sich die Freude darüber beim 19-jÃ

18.05.2014Die Deutschen gehen beim Garmin Velothon erstmals leer aus

(rsn) - Die deutschen Sprinter sind bei der 4. Austragung des Garmin Velothons in Berlin erstmals leer ausgegangen. Den Sieg sicherte sich nach 175 Kilometern der Niederländer Raymond Kreder (Garmin-

18.05.2014Für Team Stölting ist die ProConti-Lizenz zum Greifen nah

(rsn) - Am Sonntag tritt das Team Stölting mit sechs Fahrern beim Garmin Velothon in Berlin an und hofft, in der Hauptstadt ein Spitzenergebnis einfahren zu können. Doch nicht nur im Profirennen wir

18.05.2014Ohne Kittel und Greipel unberechenbarer

(rsn) - Bei den drei bisherigen Austragungen des Garmin Velothons (1.1) in Berlin konnten sich mit Marcel Kittel (Giant Shimano / 2011 und 2013) und André Greipel (Lotto Belisol / 2012) zwei der best

17.05.2014LKT Brandenburg kann in Berlin auf Sprinter Willwohl bauen

(rsn) – Die Vorzeichen vor dem Garmin Velothon am Sonntag stehen für das LKT Team Brandenburg alles andere als gut. Viele Fahrer mussten in den Tagen krankheitsbedingt kürzer treten. Erst gar nich

17.05.2014Bothe hofft auf gute Tagesform und das richtige Auge

(rsn) – In der Rad-Bundesliga läuft es für das MLP Team Bergstraße bestens. Rang eins in der Einzelwertung durch Christopher Hatz sowie Platz zwei in der Mannschaftswertung. Nun will die nordbadi

17.05.2014Thömel: „Meine Streckenkenntnis hilft mir nur bedingt"

(rsn) – Neben dem Berliner Sechstagerennen ist der Garmin Velothon das große Highlight im Rennkalender von Tino Thömel (Team Stuttgart). Beim Heimspiel am Sonntag will der Berliner eine Spitzenpla

17.05.2014Bauhaus: Locker, aber nicht zu entspannt zum Garmin Velothon

(rsn) – Luke Roberts wird am Sonntag beim Garmin Velothon seinen letzten Auftritt als Profi im Dress des Teams Stölting haben. Danach wechselt der 37-Jährige Australier in die Sportliche Leitung d

17.05.2014Schnaidt: „Ohne Kittel und Greipel nicht leichter"

rsn) – Mit seinem Etappensieg bei der Taiwan-Rundfahrt im März zeichnet Neuzugang Fabian Schnaidt für den bisher einzigen UCI-Sieg des Teams Vorarlberg verantwortlich. Am Sonntag hat der Sprintspe

17.05.2014Selig will beim Garmin Velothon zeigen, was er drauf hat

(rsn) – Nachdem er eine nach Rund um Köln eingefangene Entzündung des Kehlkopfes auskuriert hat, tritt Rüdiger Selig (Katusha) am Sonntag optimistisch zum Garmin Velothon in Berlin an. „Vor zwe

Weitere Radsportnachrichten

17.11.2025Lipowitz will nicht zum Giro und hofft auf Tour-Doppelspitze

(rsn) – Mit Blick auf ihre Meriten bei der Tour de France befinden sich Florian Lipowitz und Remco Evenepoel in ähnlichen Sphären. Doch was ihren Charakter angeht, könnte das Duo, das im Sommer n

17.11.2025Huens verstärkt Groupama, Verre findet neues Zuhause

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

17.11.2025Tour du Ghana: Müllers Team gewinnt Prolog – und hat morgen frei

Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs ist, wird es selten

17.11.2025ASO spricht sich gegen Ticket-Einnahmen aus

(rsn) – In der Debatte um die zukünftige Finanzierung des Radsports hat die Großmacht ASO, die neben der Tour de France weitere entscheidende Rennen im WorldTour-Kalender und den ebenen darunter o

17.11.2025Road Captain will auch “persönliche Freiheit“

(rsn) – Von den noch aktiven Profis ist Kim Heiduk der letzte Deutsche, der aus einem einheimischen KT-Team, nämlich Lotto – Kern Haus, den Wechsel ins Lager der Berufsradfahrer geschafft hat. Ei

17.11.2025Ferrand-Prévot plant zwei Saisonhöhepunkte

(rsn) – Mit dem Tour-de-France-Sieg in der Tasche und einer Knöchel-OP, die noch ein paar Wochen Pause mit sich bringen wird, geht Pauline Ferrand-Prévot in den Winter und ins neue Jahr. Und damit

17.11.2025Eigene Chancen genutzt, doch für den Sieg hat es nicht gereicht

(rsn) – Vor seinem letzten U23-Jahr entschied sich der junge Österreicher Sebastian Putz für einen Wechsel. Er schloss sich dem Team Red Bull - Bora – hansgrohe Rookies an, um sich dort für zuk

17.11.2025Prag buhlt um den Grand Depart

(rsn) – Die Liste an kommenden potenziellen Tour-Starts in den kommenden Jahren wird immer länger. Auch Tschechien hat sich jetzt mit Prag in Stellung gebracht und ASO-Chef Christian Prudhomme bei

17.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

16.11.2025Kein Highlight, aber einige Male nah dran am Sieg

(rsn) – Die erste Saison, in der sich Alexandre Balmer (Solution Tech – Vini Fantini) komplett auf die Straße fokussierte, begann für den 25-Jährigen denkbar unglücklich. Bei der Trofeo Laigue

16.11.2025Oertzen fährt bei Garneks Überraschungssieg nächstes Podium ein

(rsn) – Einen Tag nach seinem zweiten Platz in Owocowy Przelaj (C2) hat Max Heiner Oertzen (Radsport Nagel) in Wladyslawowo-Cetniewo (C2) den nächsten Podiumplatz eingefahren. Beim Überraschungser

16.11.2025Nys nach packendem Finale in Hamme mit besserem Ende für sich

(rsn) – Dramatischer hätte der dritte Lauf zur X20 Badkamers Trofee in Hamme nicht laufen können. Nachdem sich Thibau Nys (Baloise - Glowi Lions) und Cameron Mason (Seven) nahezu über den gesamt

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)