Vorschau 68. Tour de Romandie

Giro-Generalprobe auch wieder ein Fingerzeig für die Tour?

Foto zu dem Text "Giro-Generalprobe auch wieder ein Fingerzeig für die Tour?"
Chris Froome (Sky) | Foto: Cor Vos

28.04.2014  |  (rsn) - Cadel Evans (BMC), Bradley Wiggins und Chris Froome (beide Sky) gewannen in den letzten drei Jahren jeweils die Tour de Romandie (29.04 - 04.05) und wurden keine drei Monate später auch als Tour de France-Sieger gefeiert. Ob sich diese Serie bei der 68. Austragung fortsetzen wird, steht erst Ende Juli fest. Sicher ist aber, dass in der Westschweiz auch einige der Tour-Aspiranten am Start stehen.

Seinen Titel gerne verteidigen würde Toursieger Froome, der leicht angeschlagen am Sonntag auf Lüttich-Bastogne-Lüttich verzichten musste. Zu den schärfsten Kontrahenten des Briten zählt der Italiener Vincenzo Nibali (Astana), der nicht nur bei der Tour de France das Gelbe Trikot anpeilt, sondern heiß auf sein ersten Saisonsieg ist.

Genau wie der Franzose Jean-Christophe Peraud (Ag2r) hat auch Tejay van Garderen in der West-Schweiz einiges vor. „Wir wollen mit Tejay in der Gesamtwertung das bestmögliche Resultat einfahren", kündigte sein Sportlicher Leiter Yvon Ledanois an und van Garderen ergänzte: „Ich denke, der Kurs kommt mir entgegen."

Während Froomes Teamkollege Richie Porte nach einer längeren krankheitsbedingten Pause erst wieder seinen Tritt finden muss, wollen sich der Italiener Ivan Basso (Cannondale), der Kolumbianer Rigoberto Uran (Omega Pharma-Quick Step), der Ire Nicholas Roche (Tinkoff-Saxo) und der Österreicher Riccardo Zoidl (Trek) den letzten Feinschliff vor dem Giro d`Italia holen.

„Ich bin voll und ganz auf den Giro fokussiert. Zuletzt beim Giro del Trentino lief es für mich nicht nach Wunsch. Dadurch lasse ich mich aber nicht entmutigen, sondern werde während der Romandie hart arbeiten", erklärte Basso, der wie Uran ein Podiumskandidat bei der Italien-Rundfahrt ist. „Für Rigoberto ist dies ein wichtiger Schritt", so sein Sportlicher Leiter Davide Bramati, dessen Schützling in den letzten Wochen mit Magenproblemen zu kämpfen hatte.

Ambitioniert tritt beim Heimspiel der Zweitdivisionär IAM an, der auf Mathias Frank setzt. „Die Tour de Romandie ist für uns als Team ein sehr wichtiges Rennen, unser Sponsor stammt aus der Region. Auch für mich als Schweizer genießt das Rennen einen hohen Stellenwert. Ich möchte dort gut fahren und kann auf eine starke Mannschaft bauen“, sagte der Schweizer, der einen Platz unter den ersten Fünf anpeilt, zu radsport-news.com.

Mit großen Zielen tritt auch der Slowene Simon Spilak (Katusha) an, der die Rundfahrt 2010 gewann und sich im Vorjahr nur Froome geschlagen geben musste.

Nach enttäuschenden Auftritten bei den Ardennenklassikern möchte Weltmeister Rui Costa (Lampre-Merida), der in beiden letzten Jahren jeweils Dritter wurde, diesmal ganz oben stehen und seinen ersten Sieg im Regenbogentrikot einfahren. Ebenfalls ein Podiumskandidat ist der US-Amerikaner Andrew Talansky (Garmin-Sharp), vor zwei Jahren Zweiter der Gesamtwertung.

Komplettiert wird die Riege der Favoriten durch den in der Ardennenwoche mit zwei dritten Plätzen überzeugenden Polen Michal Kwiatkowski (Omega Pharma- Quick Step), der gemeinsam mit seinem deutschen Teamkollegen Tony Martin auch Favorit für das abschließende Einzelzeitfahren von Neuchatel über 18,5 Kilometer ist. „Tony könnte bei diesem Rennen ein Faktor werden, auch Kwiatkowski kann eine entscheidende Rolle spielen, sofern er sich von den Ardennen erholt hat", sagte Bramati.

Aber bevor es im abschließenden Zeitfahren zum Showdown kommt, stehen in vier Etappen und zum Auftakt in Ascona ein 5,6 Kilometer langer Prolog auf dem Programm. Hier haben auch Sprinter wie Kittel oder der Italiener Giacomo Nizzolo (Trek) ihre Chancen. Zu den Favoriten auf das erste Führungstrikot zählen aber auch Spezialisten wie die Australier Brett Lancaster (Orica-GreenEdge) und Jack Bobridge (Belkin) oder der Spanier Jonathan Castroviejo (Movistar).

Auf der 1. Etappe, die über 204 Kilometer von Ascona nach Sion führt, sind bereits die Kletterspezialisten gefragt, wenn es etwa zur Rennmitte über den Simplon-Pass (1. Kat.) in 2005 Metern Höhe geht. Doch nicht nur der über 20 Kilometer langen Anstieg stellt hohe Anforderungen an die Fahrer. Knapp 20 Kilometer vor dem Ziel müssen sie zudem noch eine Bergwertung der 2. Kategorie meistern, ehe ein wohl deutlich dezimiertes Feld den Tagessieg unter sich ausmachen wird.

Nicht ganz so schwer, weil wellig geht es auf der 166,5 Kilometer langen 2. Etappe von Sion nach Montreux zu. Die ersten 70 Kilometer verlaufen leicht abschüssig, doch dann folgen ein welliges Mittelstück mit zwei Anstiegen der 3. Kategorie. Zudem folgt es fünf Kilometer vor dem Ziel noch einmal eine kleine Gegensteigung, die einigen Sprintern den Zahn ziehen dürfte.

Eine Vorentscheidung über den Gesamtsieg fällt am vierten Tag. Dann steht die Königsetappe über 180 Kilometer von Le Bouveret nach Aigle mit insgesamt vier Anstiegen der 1. Kategorie auf dem Plan. Am letzten Anstieg des Tages keine 20 Kilometer vor dem Ziel wird es zu einem offenen Schlagabtausch zwischen den Favoriten kommen.

Ihre einzige echte Chance erhalten die Sprinter am Samstag auf einem nur leicht welligen Kurs rund um Fribourg. Nach den 174 Kilometern ist im Falle einer erwartenden Sprintentscheidung Marcel Kittel der große Favorit. „Es gibt in der Romandie eine oder zwei Sprintchancen. Auf die werden wir uns konzentrieren", sagte sein Sportlicher Leiter Lionel Marie.

Die Konkurrenz mit dem Australier Chris Sutton (Sky), den Italienern Davide Appollonio (Ag2r), Roberto Ferrari (Lampre-Merida), Oscar Gatto (Cannondale) und Giacomo Nizzolo (Trek) sowie dem Niederländer Moreno Hofland (Belkin) dürfte dem Erfurter nicht wirklich gefährlich werden können.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

05.05.2014Tony Martin: „Blöder Fehler kostete den Sieg"

(rsn) – Nur zu gerne hätte sich Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) mit einem Sieg in seine geplante Rennpause verabschiedet. Doch im abschließenden Zeitfahren der Tour de Romandie musste sich d

05.05.2014Tour de Romandie: Rui Costa zum dritten Mal in Folge Dritter

(rsn) – Weltmeister Rui Costa (Lampre-Merida) ist auch nach der 68. Tour de Romandie noch ohne Sieg. Wie in den vergangenen beiden Jahren beendete der Portugiese die Rundfahrt durch die Westschweiz

04.05.2014Tony Martin versteuert sich, Froome wieder auf Kurs

(rsn) – Chris Froome (Team Sky) hat zum Abschluss der 68. Tour de Romandie gleich zwei große Siege gefeiert. Zum einen ließ er am Sonntag im 18,5 Kilometer langen Einzelzeitfahren von Neuchâtel W

04.05.2014Froome schlägt Tony Martin im Zeitfahren und holt Gesamtsieg

(rsn) - Wie im Vorjahr heißt der Gesamtsieger der Tour de Romandie Chris Froome (Sky). Bei der 68. Austragung der Rundfahrt durch die Westschweiz gewann der Brite das abschließende 18,5 Kilometer la

04.05.2014Tony Martin hofft auf trockene Straßen in Neuchâtel

(rsn) – Auch wenn Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) in seiner Spezialdisziplin erst einen Einzelsieg in dieser Saison feiern konnte, gilt der dreifache Weltmeister im heutigen Zeitfahren der 68.

03.05.2014Tour de Romandie: Dritter Coup macht Albasini zur „Legende"

(rsn) – Zehn Jahre mussten die Schweizer auf einen Heimsieg bei der Tour de Romandie warten - einer scheint nun so richtig auf den Geschmack gekommen zu sein. Denn Michael Albasini (Orica GreenEdge)

03.05.2014Albasini feiert bei der Tour de Romandie dritten Tagessieg

(rsn) - Michael Albasini (Orica-GreenEdge) hat bei der Tour de Romandie seinen bereits  dritten Tagessieg eingefahren. Der 33 Jahre alte Schweizer setzte sich nach 174 Kilometern rund um Fribourg aus

03.05.2014Tour de Romandie: Frank setzt sich ein neues Ziel

(rsn) – Vor Beginn der Tour de Romandie hatte Mathias Frank (IAM) im Gespräch mit radsport-news.com aus seiner Zielsetzung keinen Hehl gemacht. Ein Platz unter den ersten Fünf sollte beim Heimspie

02.05.2014Spilak und Froome packen das Erfolgsdrehbuch von 2013 aus

(rsn) – Auf der 3. Etappe der 68. Tour de Romandie konnte man sich in das vergangene Jahr zurückversetzt fühlen. Auf dem damaligen vierten Teilstück fuhren Chris Froome (Sky) und Simon Spilak (Ka

02.05.2014Tour de Romandie: Spilak erobert in Aigle das Gelbe Trikot

(rsn) – Am 1. Mai konnte Simon Spilak (Katusha) seinen Titel bei Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt nicht verteidigen. Dafür hielt sich der Slowene bei der 68. Tour de Romandie schadlos, wo

02.05.2014Martin nennt Romandie-Streckenplanung „unverantwortlich"

Montreux (dpa/rsn) - Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) hat die Organisatoren der Tour de Romandie kritisiert. „Man muss ja Stürze durch gefährliche Streckenführung nicht provozieren“, schri

01.05.2014Albasini nach zweitem Sieg in Folge im Gelben Trikot

(rsn) – Michael Albasini (Orica GreenEdge) hat sich bei der 68. Tour de Romandie über den zweiten Sieg in Folge freuen können und zudem noch das Gelbe Trikot des Gesamtführenden erobert. Der 33 J

Weitere Radsportnachrichten

18.09.2025Kockelmann kocht beim Heimspiel die WorldTour-Sprinter ab

(rsn) – Mathieu Kockelmann (Lotto Development) hat auf der 2. Etappe der Luxemburg-Rundfahrt (2.Pro) die Sprinter der WorldTour-Teams düpiert und die heimischen Fans jubeln lassen. Der 21-jährige

18.09.2025Pogacar will auch im WM-Zeitfahren der Beste sein

(rsn) – Tadej Pogacar will bei der Straßen-WM in Ruanda nicht nur seinen Titel im Straßenrennen verteidigen, sondern auch im Zeitfahren das Regenbogentrikot holen. Um gegen den zweimaligen Weltmei

18.09.2025Magnier jubelt in der Slowakei erneut - diesmal in Gelb

(rsn) – Der Franzose Paul Magnier (Soudal – Quick-Step) hat auch die 2. Etappe der 69. Slowakei-Rundfahrt (2.1) für sich entschieden. Der Auftaktsieger ließ über 169,4 Kilometer von Svidnik nac

18.09.2025Evenepoel vor WM-Duell mit Pogacar: “Ich bin bereit“

(rsn) – Nach dem enttäuschenden Aus bei der Tour de France reist Remco Evenepoel voller Selbstbewusstsein nach Ruanda, wo er am Sonntag zum Auftakt der Straßen-WM in Kigali seinen Titel im Zeitfah

18.09.2025Capiot soll Jaycos Klassikerteam verstärken

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

18.09.2025Die WM-Aufgebote aller Nationen für die Elite-Kategorien

(rsn) – Die Weltmeisterschaften in Ruandas Hauptstadt Kigali vom 21. bis 28. September umfassen 13 Wettkämpfe – je Einzelzeitfahren und Straßenrennen für männliche wie weibliche U19 und U23 so

18.09.2025Merlier will Pogacar im Herbst noch abfangen

(rsn) - Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) will Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) in den letzten Wochen der Saison 2025 noch überflügeln – allerdings nicht in einem Rennen, sondern in der

18.09.2025Schweizer WM-Team ohne Hartmann und Häberlin

(rsn) – Nicht nur das deutsche Team muss für die Straßen-WM in Ruanda personelle Ausfälle verkraften. Auch die beiden Schweizerinnen Elena Hartmann und Steffi Häberlin fallen für die am 21. Se

18.09.2025Mayrhofer ersetzt Stork im deutschen WM-Kader

(rsn) – Nachdem Maximilian Schachmann (Soudal – Quick-Step) am Dienstagabend nicht in den Flieger nach Ruanda steigen konnte, weil er sich in der Schlusswoche der Vuelta a Espana erkältet hatte u

18.09.2025Die Zeitfahrstrecken bei den Weltmeisterschaften in Ruanda

(rsn) – Im hügelig-bergigen Kigali gibt es kaum flache Straßen. Und so sind auch die Einzelzeitfahren sowie die Mixed-Staffel bei den Weltmeisterschaften in Ruanda wirklich schwere Prüfungen. Wir

18.09.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

17.09.2025Top-Favoritinnen mit Fragezeichen, Niedermaier Medaillenhoffnung

(rsn) – Ohne Titelverteidigerin muss das diesjährige WM-Zeitfahren der Frauen in Kigali auskommen. Das liegt daran, dass sich Grace Brown partout nicht wollte umstimmen lassen und das Rennrad – z

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Serbie (2.2, SRB)
  • Tour de Slovaquie (2.1, SVK)
  • Skoda Tour de Luxembourg (2.Pro, LUX)