Streckenkenntnis ist alles

Mit Katusha auf Erkundungstour für die Flandern-Rundfahrt

Von Christoph Adamietz aus Kortrijk

Foto zu dem Text "Mit Katusha auf Erkundungstour für die Flandern-Rundfahrt"
Die Katusha-Fahrer nehmen den Koppenberg in Angriff | Foto: radsport-news.com

03.03.2014  |  (rsn) – Streckenkenntnis ist alles. Diese Aussage trifft ganz besonders auf die belgischen Frühjahrsklassiker zu. Deshalb fuhr ein Katusha-Aufgebot am Montag die letzten 55 Kilometer der Flandern-Rundfahrt ab. radsport-news.com war im Begleitfahrzeug dabei, als der Sportliche Leiter Torsten Schmidt das Finale der „Ronde" in Augenschein nahm.

Bei leichtem Regen und kühlen sieben Grad steigt die sieben Fahrer starke Gruppe, zu der auch Kapitän Alexander Kristoff und Rüdiger Selig zählen, am Kwaremont ein und nimmt kurz darauf den Paterberg in Angriff. „Natürlich wäre es für die Fahrer angenehmer, diese Runde bei 20 Grad in Angriff zu nehmen, aber bei der Flandern-Rundfahrt können ja auch ähnliche Bedingungen wie heute herrschen“, sagt Schmidt zu radsport-news.com und erläutert noch einmal, wie wichtig solche Streckenbesichtigungen sind.

„Als ich bei den Klassikern erstmals als Sportlicher Leiter dabei war, bin ich im Winter allein hierhergekommen, bin alle Strecken abgefahren, habe mir die wichtigsten Informationen auf Band gesprochen und bin an den entscheidenden Stellen ausgestiegen, um ein Gefühl für die Berge zu bekommen“, so Schmidt, der solche Ausfahrten auch als wichtige Hilfe für diejenigen Rennen sieht, in denen kein Funk erlaubt ist.

„Diese Anstiege stehen ja nicht nur bei der Flandern-Rundfahrt im Programm, sondern auch bei anderen belgischen Klassikern, dann eben nur in anderen Kombinationen“, erklärt der 42-Jährige.

Als nächstes steht der Koppenberg auf dem Programm. „Das ist hier in der Gegend der schwerste Anstieg“, weiß Schmidt zu berichten. Das merkt man auch den Fahrern an, die sich den bis zu 20 Prozent steilen Kopfsteinpflasteranstieg hinauf quälen. Rennatmosphäre mag dabei noch nicht aufkommen. „Ohne Nummer und ohne Zuschauer ist es etwas ganz anderes, hier die Anstiege hochzufahren“, sagt Selig.

Nach dem Taaienberg legt die Trainingsgruppe, die kurzzeitig Zuwachs in Gestalt von Martin Reimer und zwei weiteren MTN-Qhubeka-Fahrern bekommt, einen kurzen Stopp ein, um den Luftdruck in den Reifen zu verringern.

„Wenn der Luftdruck zu hoch ist, dann hat man auf den Kopfsteinpflaster-Anstiegen keinen richtigen Gripp“, begründet Selig die Maßnahme. „Lieber etwas weniger als zu viel, denn die Rennen werden auf dem Kopfsteinpflaster entschieden“, sagt der Berliner und Schmidt ergänzt: „Man muss hier einen Kompromiss finden, einen Luftdruck wählen, der für die normalen Straßen und auch für die Pflasterpassagen geeignet ist“.

Danach stehen noch der Kruisberg beim Rennkilometer 233 und der Oude Kwaremont beim Kilometer 243 an. Der Kwaremont wird im Rennen am 6. April dann zum dritten Mal überquert werden - die ersten beiden Male bei Kilometer 109 respektive 205. Der Paterberg, bei der Flandern-Rundfahrt der letzte Anstieg im Programm, wird von Kristoff, Selig & Co. heute noch ein zweites Mal unter die Räder genommen.

Danach fährt der Katusha-Tross in Richtung Oudenaarde, wo sich das Ziel der Flandern-Rundfahrt befindet. In gut vier Wochen werden dann Zehntausende von Fans den Sieger bejubeln. Diesmal wartet nach der zweistündigen Ausfahrt nur der Mannschaftsbus auf die Fahrer.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

12.04.2014Tony Martin nun auch im Zeitfahren wieder in der Erfolgsspur

(rsn) – Bei Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) ist nun auch der Knoten in seiner Spezialdisziplin geplatzt. Der dreifache Weltmeister gewann am Samstag das abschließende Zeitfahren der 54. Baske

08.04.2014Sagan: Rehabilitation bei Paris-Roubaix?

(rsn) – Als Top-Favorit war Peter Sagan (Cannondale) am Sonntag in die 98. Flandern-Rundfahrt gestartet. Nach letztlich frustrierenden 259 Kilometern von Brügge nach Oudenaarde rollte der Slowake i

07.04.2014Degenkolb: „Alles rausgeholt, was ging“

(rsn) – Mit dem angepeilten Ziel Top Ten wurde es nichts bei der 98. Flandern-Rundfahrt. John Degenkolb zeigte sich aber auch mit Platz 15, mehr aber noch mit seiner Leistung zufrieden. „Ich habe

07.04.2014NetApp-Endura auch bei Flandern-Rundfahrt im Sturz- und Defektpech

(rsn) – Auch bei der Flandern-Rundfahrt blieb das deutsche NetApp-Endura-Team von Stürzen nicht verschont. Der mit einer Wildcard angetretene Zweitdivisionär aus dem bayerischen Raubling, der bere

07.04.2014Cancellara setzt seine Klassikerserie fort

Oudenaarde (dpa) - Fabian Cancellara (Trek) hat mit seinem Sieg bei der Flandern-Rundfahrt seine beeindruckende Serie bei den ersten dreien der insgesamt fünf Radsport-Monumenten fortgesetzt. Z

07.04.2014Der Spartakus von Flandern

(rsn) – Mit seinem dritten Triumph bei der Flandern-Rundfahrt hat Fabian Cancellara (Trek) am Sonntag wohl niemanden überrascht. Doch nachdem er bei seinen bisherigen beiden Siegen nach 2010 und 2

07.04.2014Van Avermaet: „Ich habe ja noch ein paar Jahre"

(rsn) – Nach den Plätzen vier (2012), sieben (2013) und acht (2008) hat Greg Van Avermaet (BMC) am Sonntag als Zweiter der Flandern-Rundfahrt sein bisher bestes Ergebnis eingefahren. Der 28 Jahre a

07.04.2014Flandern: lebensgefährlich verletzte Frau zweimal operiert

Oudenaarde (dpa) - Die am Sonntag bei der Flandern-Rundfahrt schwer verletzte Zuschauerin befindet sich weiter in kritischem Zustand. Die 65-jährige Frau, die während des Rennens vom Belgier Johan

07.04.2014Am Kwaremont gaben Boonen & Co. das Heft aus der Hand

(rsn) - Drei Fahrer unter den besten Zehn der Flandern-Rundfahrt - damit hat sich Omega Pharma Quick Step an die Spitze der WorldTour-Mannschaftswertung  gesetzt. Das dürfte aber kein Trost dafür s

06.04.2014Sörensen: Mit 38 ein überzeugendes Debüt bei der Flandern-Rundfahrt

(rsn) - Mit 38 Jahren hat Nicki Sörensen (Tinkoff-Saxo) am Sonntag sein Debüt bei der Flandern-Rundfahrt gegeben und gleich auf Anhieb  einen überzeugenden 13. Platz heraus gefahren. „Ich bin

06.04.2014Flandern-Rundfahrt: Burghardts Aufholjagd wird mit Rang zwölf belohnt

(rsn) - Auf Platz zwölf war Marcus Burghardt (BMC) bester Deutscher bei der 98. Flandern-Rundfahrt. Der 30-Jährige zeigte sich zwar mit seinem Abschneiden zufrieden, doch wäre am Sonntag noch mehr

06.04.2014Cancellara zieht in Oudenaarde den Belgiern den Zahn

(rsn) – Ohne einen einzigen Saisonsieg im Gepäck reiste Fabian Cancellara (Trek) zur 98. Flandern-Rundfahrt an. Doch auf den 259 Kilometern von Brügge nach Oudenaarde lieferte der Schweizer eine G

Weitere Radsportnachrichten

26.07.2025Zwei Millionen Euro Ablöse für Evenepoel? Nächstes Kapitel im Wechselpoker

(rsn) – Ob Remco Evenepoel diesen Winter von Soudal – Quick-Step zu Red Bull - Bora – hansgrohe wechseln wird, beschäftigt seit Wochen die Gemüter. Verschiedene Journalisten melden verschieden

26.07.2025Niewiadoma, Vollering & Co. über ihre Chancen bei der Tour de France Femmes

(rsn) – Die 4. Tour de France Femmes steht in den Startlöchern. Sobald die Männer ihre 20. Etappe hinter sich gebracht haben, machen sich die Frauen auf den Weg zu ihrer ersten Etappe. Der Ausgang

26.07.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 20. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 5. Juli im nordfranzzösischen Lille zur 112. Tour de France (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, drei Österreicher und fünf Schweizer. Hier listen

26.07.2025Onley nahm den Kampf ums Podium auf und verlor - vorerst

(rsn) - Oscar Onley (Picnic – PostNL) hatte vor dem Start der 19. Etappe der Tour de France hinauf in die Skistation La Plagne einen großen Kampf angekündigt, um Florian Lipowitz (Red Bull – Bor

26.07.2025Acht Monate auf Bewährung für den Flitzer von Valence

(rsn) – Für seinen kurzen Moment der in der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, den die französische Polizei im Ziel der 17. Etappe der Tour de France mit einem gut getimten Bodycheck schnell wied

26.07.2025Warum griff Roglic nach La Plagne an, statt Lipowitz zu helfen?

(rsn) - Als Primoz Roglic zu Beginn der 19. Etappe der Tour de France plötzlich attackierte, sah es nach einer guten Taktik aus, um Florian Lipowitz im Kampf um das Podium und dem Weißen Trikot zu u

26.07.2025Genau das Richtige für Puncheure und Klassikerjäger

(rsn) - Die 20. Etappe der Tour de France bietet eine letzte Chance für Ausreißer und Angreifer, bevor es nach Paris geht. Auf den 184 Kilometern von Nantua nach Pontarlier müssen immerhin 2.850 HÃ

26.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

25.07.2025Ausreißer Arensman foppt Pogacar zum zweiten Mal

(rsn) - Es war leider nicht herauszufinden, ob das Nordlicht aus der Provinz Gelderland mit dem größten Coup der Fangemeinde des FC St. Pauli aus Hamburg vertraut ist. Als der Bundesligaklub aus dem

25.07.2025Erst kurz hinter der Ziellinie geriet das Gelbe Trikot in Gefahr

(rsn) – Im Ziel der 19. Etappe der Tour de France wurde es für das Gelbe Trikot doch nochmal brenzlig. Ein übereifriger Ordner stürmte auf Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) zu und rannte d

25.07.2025Gall jagte mit nur einem Gedanken hinauf nach La Plagne

(rsn) – Dass Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) einmal diese Worte sagen würde, hätte er sich wahrscheinlich auch nicht vorstellen können. “Vor dem Schlussanstieg haben meine Teamkolle

25.07.2025Aldag über Lipowitz‘ Geistesblitz in La Plagne: “Genial“

(rsn) - Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe) ist dem Podestplatz bei der Tour de France 2025 einen entscheidenden Schritt nähergekommen. Auf der 19. Etappe von Albertville nach La Pla

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Dookola Mazowsza (2.2, POL)
  • Ethias-Tour de Wallonie (2.Pro, BEL)
  • Radrennen Frauen

  • Kriterium Offenbach (BLF, GER)