Ukrainisches Conti-Team will wieder zur WM

Kolss kämpft auch 2014 um Anerkennung in der Heimat

Von Denis Trubetskoy

Foto zu dem Text "Kolss kämpft auch 2014 um Anerkennung in der Heimat"
Vitaliy Buts bei der Straßen-WM in Florenz 2013 | Foto: ROTH

09.01.2014  |  (rsn) - Wie schwer es tatsächlich ist, in der Ukraine eine professionelle Mannschaft zu etablieren, zeigt das Beispiel von Nikolaj Skorenko. Der Unternehmer aus Kiew, als großer Radsport-Fan bekannt, hat vor vier Jahren das Kolss Cycling Team gegründet.

Anfang 2013 spietle Skorenko aber schon mit den Gedanken, die Mannschaft zum Jahresende wieder aufzulösen. An der Erfolglosigkeit lag es dabei offenbar nicht. Kolss war bis dahin zwar nie in der Lage gewesen, auf Continental-Niveau mit den Besten mitzuhalten, aber das eigentliche Ziel der Truppe, die Talentförderung, wurde mehr oder weniger erfüllt.

„Natürlich will ich das machen, was ich mag. Doch wenn es um die Finanzierung geht, dann wird alles viel schwieriger. Wir haben schon einige Sponsoren, aber das reicht nicht, um ein höheres Niveau zu erreichen“, sagte Skorenko, der das Team im Grunde genommen selbst finanziert. Kolss ist sein Küchen-Unternehmen, das in der Ukraine relativ bekannt ist. Ähnliches scheint für das Kolls Cycling Team allerdings nicht zu gelten. Die Kiewer sind zwar eine von nur zwei Continental-Mannschaften aus der Ukraine, mit öffentlicher Unterstützung kann aber der Teamchef kaum noch rechnen. Das Interesse ist einfach nicht da.

Allein wollte Skorenko nicht weitermachen, doch die Lage hat sich dann doch verbessert. Dank der Verpflichtung von Vitaliy Buts und Denys Kostyuk, die schon WorldTour-Erfahrung besitzen, kann Kolss auf seine erfolgreichste Saison überhaupt zurückblicken. Auch eigene Talente, die in Kiew von Mykhaylo Suralyov ausgebildet worden sind, spielten in der abgelaufenen Saison eine gewisse Rolle. So hat Mykhaylo Kononenko das heimische Race Horizon Park gewonnen, Andriy Vasylyuk darf außerdem auf das nationale Meistertitel im Zeitfahren stolz sein.

2013 hat Kolls nicht nur 14 UCI-Rennen gewonnen, sondern den 13. Platz in der Europe Tour belegt. Dadurch haben die Ukrainer sich für das Mannschaftszeitfahren bei der WM in Florenz qualifiziert, wo Kolss teschniche Probleme hatte und nur auf Rang 28 landete. Die Teilnahme an sich war aber am wichtigsten.

Den größten Erfolg der Saison hatte bereits im Juli Vitaliy Buts eingefahren. Der 27-Jährige Allrounder aus Mykolajiw gewann die Gesamtwertung der Rumänien-Rundfahrt. Am Ende des Jahres ist Buts sogar Neunter in Einzelwertung der Europe Tour geworden, einen Rang vor Gerald Ciolek (MTN-Qhubeka).

„Wenn die Mannschaft so erfolgreich ist, kann man einfach nicht zurückziehen.“ Das ist nicht nur die Meinung von Nikolaj Skorenko, der sich schon im Frühjahr dafür entschieden hat, noch weiterzumachen. Die Kapitäne wie Buts und Kononenko haben bereits finanziell bessere Angebote aus Ausland abgelehnt, weil sie für Stabilität sorgen wollen. „Das Ziel ist, uns auf diesem Niveau zu etablieren und zu stabilisieren. Viele denken vielleicht, dass unser 13. Platz in diesem Jahr ein reiner Zufall ist. Dort wollen wir aber wieder hin“, kündigte Skorenko an.

Mit einem im Vergleich zu 2013 kaum veränderten Aufgebot will Kolss in diesem Jahr vor allem wieder an der WM teilnehmen. Am Ende soll aber eine Top 15-Platzierung im Teamzeitfahren herauskommen, das ist zumindest der große Wunsch.

Andere Ziele sind die Heimrennen wie das Race Horizon Park und der GP von Donetsk, die nationalen Meisterschaften und die Rennen in Russland. Auch international wollen die Kiewer sich noch besser präsentieren, aber das Wichtigste wäre, wenn Kolss in der Ukraine mehr Anerkennung gewinnen würde. Dafür kämpfen Skorenko und seine Fahrer mit großem Einsatz.

Mehr Informationen zu diesem Thema

19.03.2015Ponferrada hat nach der WM mit dickem Minus zu kämpfen

(rsn) – So gut die Straßen-Weltmeisterschaften im vergangenen September für den Bund Deutscher Radfahrer verlaufen sind, und so reibungslos in Ponferrada alles für die Medienvertreter und Zuschau

23.10.2014Verdienstkreuz in Gold für Weltmeister Kwiatkowski

(rsn) – Nach Rafal Majkas beiden Etappensiegen bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt und Michal Kwiatkowskis Sensations-Coup bei der Straßenweltmeisterschaft ist der polnische Radsport, der bi

12.10.2014Kwiatkowksi präsentierte sich in Torun seinen Fans

(rsn) – Für Michal Kwiatkowski ist die Saison 2014 zu Ende. Bevor der Straßenweltmeister in die verdiente Renn- und Trainingspause ging, zeigte er sich seinen Fans am vergangenen Sonntag im Regenb

10.10.2014Herklotz wehrt sich gegen Grabschs Kritik

(rsn) – Während mit Sprinter Phil Bauhaus (zu Bora Argon 18) einer der beiden Kapitäne das Team Stölting in Richtung zweite Liga verlässt, bleibt mit Rundfahrer Silvio Herklotz die andere wichti

30.09.2014Millar: In Ponferrada schloss sich der Kreis

(rsn) - David Millar hat am Sonntag im WM-Straßenrennen von Ponferrada seinen Abschied vom Profiradsport gegeben. Der 37 Jahre alte Schotte, der noch einmal für das britische Team nominiert worden w

30.09.2014Martin: „Kwiatkowskis Titel beste Alternative zu deutschem Sieg"

(rsn) – Nach dem WM-Straßenrennen von Ponferrada hat Tony Martin eine positive Saisonbilanz gezogen. „Insgesamt bin ich zufrieden, auch wenn ich das Zeitfahrergebnis bei der WM dabei ein bisschen

30.09.2014Kwiatkowski interessierte nur die Goldmedaille

(rsn) - Dass Patrick Lefevere ein Näschen für Radsport-Talente wie kaum anderer hat, ist hinlänglich bekannt. Der belgische Teammanager weiß, wie man mit den Champions der Zukunft umgehen und

29.09.2014Cancellara jagt weiter dem Regenbogentrikot hinterher

(rsn) – Fabian Cancellara jagt weiter seinem ersten Weltmeistertitel auf der Straße hinterher. Der Schweizer, als einer der Gold-Kandidaten in das 254,8 Kilometer lange Straßenrennen von Ponferrad

29.09.2014BDR-Nachwuchs verspricht eine goldene Zukunft

Ponferrada (dpa/rsn) - Rudolf Scharping soll sich fast täglich von China aus per Telefon nach dem Rechten erkundigt haben. Die Nachrichten von der Straßen-WM in Ponferrada dürften den BDR-Präsiden

29.09.2014Kwiatkowski vergoldet in Ponferrada die Gala seines Teams

(rsn) – Michal Kwiatkowksi ist nicht nur der erste Pole, der in einem WM-Straßenrennen der Profis das Regenbogentrikot erobert hat. Mit seinen 24 Jahren ist der Teamkollege von Tony Martin ist der

28.09.2014Kwiatkowski ließ sich in Ponferrada auf keine Spielchen ein

(rsn) - Auf diesen Tag haben die polnischen Fans lange warten müssen. Vor 25 Jahren sicherte sich Joachim Halupczok im französischen Chambery das Regenbogentrikot des Amateur-Weltmeisters. Am

28.09.2014Mehrere Verletzte bei Autounfall im WM-Straßenrennen

(rsn) - Bei einem schweren Unfall im WM-Straßenrennen sind am Sonntag mehrere Personen verletzt worden. Auf einer der regennassen Abfahrten prallte der Begleitwagen des norwegischen Teams gegen einen

Weitere Radsportnachrichten

09.05.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

09.05.2025Kurviger Kampf gegen die Uhr

(rsn / ProCycling) – Die 2. Etappe beginnt in Tirana, wo am Vortag die erste endete. Auf den kürzesten Transfer des diesjähirgen Giro d´Italia folgt auch die kürzeste Etappe: 13,7 Kilometer müs

09.05.2025Landa zieht sich bei Giro-Sturz Wirbelfraktur zu

(rsn) – Mikel Landa hat sich bei seinem Sturz fünf Kilometer vor dem Ziel der 1. Etappe des Giro d’Italia eine Wirbelfraktur zugezogen. Das teilte Soudal – Quick-Step am Abend noch mit. Der Spa

09.05.2025Nach perfektem Auftritt in Tirana will Pedersen mehr

(rsn) – Ob es nun läuft oder nicht: Für einen lockeren Spruch ist Mads Pedersen (Lidl – Trek) immer zu haben. Wenn es läuft, dann vielleicht noch ein bisschen mehr. Und es könnte gerade nicht

09.05.2025Roglic freut sich über Giro-Auftakt ohne Pannen

(rsn) - Der erste Tag im Giro-Büro verlief für Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) unspektakulär. Das allerdings ist eine gute Nachricht. Er hielt sich aus Stürzen heraus, anders als M

09.05.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 1. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 9. Mai im albanischen Durres zum 108. Giro d‘Italia (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, zwei Luxemburger sowie je ein Österreicher und Schweizer.

09.05.2025Van Aert: “Das war deutlich mehr, als ich erwartet hatte“

(rsn) – Der Auftakt in die erste Grand Tour des Jahres ist gemacht. Und er endete mit einem Feuerwerk von Lidl – Trek. Als einer der Favoriten auf den Tagessieg war Mads Pedersen ins Rennen gegang

09.05.2025Highlight-Video der 1. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Mads Pedersen (Lidl - Trek) hat den Auftakt des 108. Giro d’Italia gewonnen und sich mit seinem zweiten Tagessieg bei einer Italien-Rundfahrt das erste Rosa Trikot des Gesamtführenden ges

09.05.2025Pedersen sprintet zum Giro-Auftakt ins Rosa Trikot

(rsn) - Der Däne Mads Pedersen (Lidl – Trek) hat den Auftakt des 108. Giro d´Italia gewonnen und damit auch das erste Rosa Trikot dieser Italien-Rundfahrt übernommen. Im Sprint eines von Lidl –

09.05.2025Landa nach Sturz schon am ersten Giro-Tag ausgeschieden

(rsn) – Schon nach dem ersten Tag ist der 108. Giro d’Italia für Mikel Landa (Soudal Quick-Step) beendet. Der Spanier schied nach einem Sturz in einer Abfahrt fünf Kilometer vor dem Ziel der 1.

09.05.2025Vos per Tigersprung gegen Bredewold zum zweiten Etappensieg

(rsn) – Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) hat sich auf der 6. Etappe der 11. Vuelta Espana Femenina ihren zweiten Tagessieg gesichert. Die 37-jährige Niederländerin verwies über 126,7 Kilomet

09.05.2025Zemke: “Ziel muss sein, mit Tom eine Etappe zu gewinnen“

(rsn) - Jens Zemke hat als Sportdirektor schon einige große Rundfahrten auf dem Buckel. Für sein Team Q36.5 markiert der Start beim 108. Giro d’Italia aber das Debüt bei einer Grand Tour. Der Sch

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d`Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Finistere Pays de (1.1, FRA)
  • Silesian Classic (1.2, POL)
  • Tour de Kumano (2.2, JPN)