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23.03.2013 | (rsn) – Simon Gerrans (Orica-GreenEdge) auf der 6. Etappe der Katalonien-Rundfahrt seinen zweiten Saisonsieg eingefahren. Der 32 Jahre alte Australier verwies am Samstag über 178,7 Kilometer von Almacelles nach Valls im Sprint einer größeren Spitzengruppe den Belgier Gianni Meersman (Omega Pharma-Quick-Step) und den Italiener Daniele Ratto (Cannondale) auf die Plätze zwei und drei.
Damit hatten sich für den Mailand-San Remo-Gewinner von 2012 alle Strapazen der vergangenen Woche gelohnt. Am Sonntag stand der Klassikerspezialist noch in Mailand beim ersten Frühjahrsjklassiker des Jahres am Start, den er diesmal nur auf Platz 68 beendete. In der Nacht saß Gerrans im Auto, das ihn nach Katalonien brachte, damit er am Montag das Rennen in Calella in Angriff nehmen konnte. Diesen Trip mutete sich sonst kein anderer Fahrer zu.
„Es ist fantastisch, für das Team einen Sieg in einem weiteren WorldTour-rennen einfahren zu können“, sagte Gerrans, nachdem er Orica-GreenEdge den neunten Erfolg in diesem Jahr beschert hatte. „Ich hatte heute die Beine, um von hinten noch nach ganz vorne zu kommen. Das ganz Team hat heute einen tollen Job gemacht.”
Hinter dem Spitzentrio folgten der Franzose Samuel Dumoulin (Ag2R), der Schweizer Danilo Wyss (BMC) und der Franzose Julien Simon (Sojasun). Die beiden Spanier Daniel Moreno und Joaquin Rodríguez (beide Katusha) belegten die Ränge sieben und acht vor dem Dänen Jakob Fuglsang (Astana) und dem Kolumbianer Rigoberto Uran (Sky).
An der Spitze des Gesamtklassements blieb alles beim Alten. Der Ire Daniel Martin (Garmin-Sharp) sicherte sich bei einen Zwischensprint seinen Bonus von drei Sekunden und geht nun mit 17 Sekunden Vorsprung auf den Spanier Joaquin Rodriguez (Katusha) am Sonntag auf die abschließende Etappe, die in Barcelona enden wird.
Als Dritter hat der Kolumbianer Nairo Alexander Quintana (Movistar) 45 Sekunden Rückstand. Auf Platz vier folgt Toursieger Bradley Wiggins (Sky / +0:54) vor dem Italiener Michele Scarponi (Lampre-Merida / +0:55) und dem Niederländer Robert Gesink (Blanco / +1:07).
Bei horrendem Tempo dauerte es am Samstag bei der Fahrt über je einen Anstieg der 1. und einen der 2. Kategorie bis weit in die zweite Rennhälfte hinein, ehe sich eine Ausreißergruppe formierte. „Wir hatten heute Grünes Licht, um in die Gruppe zu gehen“, beschrieb Christioan Knees (Sky) auf seiner Homepage seine Ausgangssitiation für die vorletzte Etappe. „Doch offensichtlich waren wir nicht die Einzigen. Deshalb wurde es eine verrückte Etappe! 100 Kilometer hat es gedauert, bis acht Mann weg kamen – und das bedeutet: 100 Kilometer voll Anschlag!“, so der Rheinbacher, der trotz aller Bemühungen nicht den Sprung in die Grppe schaffte.
Die bestand schließlich aus dem Russen Igor Silin (Astana), den Spaniern Daniel Navarro (Cofidis), José Herrada (Movistar), Alberto Losado (Katusha) und Mikel Astarloza (Euskaltel), dem Dänen Chris Anker Sorensen (Saxo-Tinkoff), dem Italiener Simone Stortoni (Lampre-Merida und dem Briten Jishua Edmondson (Sky). Das Feld blieb allerdings aufmerksam und ließ die Acht auf maximal 1:30 Minuten davonziehen.
Im 6,1 Kilometer langen Alt de Lilla (2. Kat.), dem letzten Berg des Tages, hatte das Feld die Ausreißer schon wieder vor Augen. Losada sicherte sich noch die Bergwertung, doch auf der Abfahrt kam das von BMC angeführte Feld immer näher an die Ausreißer heran und stellte sie schließlich auf den letzten vier Kilometern.
Den Zielsprint eröffnete Meersman, und es schien, als ob der 27-Jährige seinen dritten Etappensieg bei der desijährigen Katalonien-Rundfahrt würde einfahren können. Doch auf den letzten 100 Metern kam Gerrans stark auf, zog an mehreren Konkurrenten und schließlich auch noch an Meersman vorbei und beendete als Erster eine rasend schnelle Etappe eine halbe Stunde vor dem schnellsten vorberechneten Schnitt.
Gerrans erhielt den Siegerpreis in der Geburtsstadt von Xavier Tondo von dessen Eltern überreicht. Der Katalane war 2011 bei einem tragischen Unglücksfall vor einer Trainingsausfahrt ums Leben gekommen. Die heutige Etappe war zu Ehren Tondos ausgetragen worden, das Ziel befand sich am nach ihm benannten Sport-Stadion.
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