Radsport News stellt die Giro-Teams vor/ Teil 16

Sky: Cavendish will seine Bilanz weiter aufpolieren

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Team Sky geht mit Mark Cavendish beim 95. Giro d´Italia auf Etappenjagd. | Foto: ROTH

06.05.2012  |  (rsn) – Geraint Thomas hat am Samstag zum Auftakt des 95. Giro d`Italia einen möglichen ersten Etappensieg knapp verpasst. Das wird jedoch nicht die letzte Chance für das Sky-Team gewesen sein. Bereits am heutigen Sonntag könnte Mark Cavendishs große Stunde schlagen.

Der Weltmeister ist der ganz eindeutig der stärkste Sprinter im Giro-Feld. Gleich sechs Chancen auf Etappensiege rechnet sich der Brite aus. Bei seinen bisherigen drei Giro-Teilnahmen konnte Cavendish sieben Erfolge feiern. Diese Bilanz wird er sicher weiter aufpolieren können, auch wenn es in diesem Frühjahr - vier Siege bei kleineren Rennen - relativ still um den 26-Jährigen war.

Cavendish kann bei der Italien-Rundfahrt auf seinen Sprinterzug vertrauen. So stehen der Spanier Juan Antonio Flecha, vor allem aber der Österreicher Bernhard Eisel zu seinen Diensten. Auch der Prologzweite Thomas, der am letzten Giro-Wochenende seinen 26. Geburtstag feiert, wird fast ausschließlich für seinen Kapitän arbeiten. Der Brite Ben Swift, der als letzter Mann im Sprintzug angedacht war, fiel verletzungsbedingt kurzfristig aus. Seinen Platz wird sein erfahrener Landsmann Jeremy Hunt einnehmen. Für Thomas, Gewinner der Bayern-Rundfahrt 2011, ist es der zweite Giro-Start, der zwölf Jahre ältere Hunt, der 2002 beim GP Plouay seinen bis dato wichtigsten Sieg einfuhr, nahm ebenfalls erst einmal am Giro teil.

Aber auch Eisel und Flecha sind praktisch Neulinge. Beiden ist – speziell in der letzten Woche – ein Coup aus einer Ausreißergruppe heraus zuzutrauen. Der 31-jährige Eisel hatte im Vorfeld angekündigt, dass sein Ziel ein Etappensieg sei. Wie der vier jahre ältere Flecha ist auch der Steirer ein ausgesprochener Klassikerspezialist, beide haben bei den großen Frühjahrsrennen schon mehrfach Spitzenplätze belegt und verfügen deshalb über die für einen Ausreißer-Triumph nötige Klasse.

Eisel wurde bei seinem Giro-Debüt 2003 zwei Mal Etappendritter. Seitdem machte der Sieger von Gent-Wevelgem 2010 aber einen Bogen um die Italien-Rundfahrt und kehrte erst in diesem Jahr wieder zurück. Flecha, dessen größter Erfolg ein Tour-Etappensieg im Jahr 2003 war, feiert gar sein Giro-Debüt.

Ebenfalls zu Cavendishs Sprintzug zählt Ian Stannard, der wie Eisel und Thomas seinen zweiten Giro bestreitet. Der 24-Jährige kann ordentlich sprinten und wurde vor zwei Jahren Dritter bei Kuurne-Brüssel-Kuurne. Seinen bis dato größten Erfolg, einen Etappensieg bei der Österreich-Rundfahrt 2011, fuhr Stannard allerdings als Ausreißer heraus.

Doch nicht nur in den Sprints will Sky Akzente setzen. Mit dem Briten Peter Kennaugh sowie den beiden Kolumbianern Rigoberto Uran und Sergio Henao stehen auch drei talentierte Rundfahrer am Start. Das Trio kann in der Gesamtwertung durchaus in den Regionen zwischen Platz zehn und 20 landen. beste Chancen auf einen Spitzenplatz in der Endabrechnung hat wohl der 25-jährige Uran. Der ein Jahr jüngere Henao bestreitet seinen ersten Giro und wusste bereits mit Platz 13 bei der Baskenland-Rundfahrt sowie Platz 14 beim Fléche Wallonne zu gefallen. Dem Südamerikaner liegen die steilen Anstiege, beim Giro wird er sich im Hochgebirge austoben können. Was Henao noch fehlt, ist die nötige Konstanz.

Darauf hofft bei seiner zweiten Italien-Rundfahrt sein Landsmann Uran. Der Kletterspezialist fuhr im Vorjahr bei der Tour de France zeitweilig im Weißen Trikot des besten Nachwuchsfahrers, hatte dann aber im Hochgebirge einige Schwächen und fiel noch auf Rang 23 der Gesamtwertung zurück. Sollte Uran in Italien beständiger sein, kann er unter Top Ten kommen. Seine bis dato besten Ergebnisse waren Rang fünf bei der Tour de Romandie 2009 sowie Rang fünf bei der Katalonien-Rundfahrt in diesem Frühjahr.

Der erst 22-jährige Kennaugh wird bei seinem zweiten Giro vornehmlich für die beiden Kolumbianer arbeiten. Dass er gut klettern kann, bewies der junge Brite mit seinem dritten Gesamtrang bei der Route du Sud 2011. Der Giro ist allerdings um einiges schwerer und länger, als dass die französische Kurzrundfahrt als echter Maßstab dienen könnte.

Fazit: Cavendish wird seinem Team sicherlich einige Sprintsiege bescheren. Eisel und Flecha könnten in der letzten Woche als Ausreißer für Erfolgserlebnisse sorgen. Im Hochgebirge wird Sky mit Uran, Henao und Kennaugh eine ordentliche Rolle spielen, vom Podium ist das Trio aber weit entfernt. Einen weiteren Sieg könnten es im Mannschaftszeitfahren in Verona geben. Hier zählt Sky zu den großen Favoriten.

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