Strecke der 69. Auflage vorgestellt

Polen-Rundfahrt auch diesmal ein Mehrtages-Klassiker

Von Wolfgang Brylla

Foto zu dem Text "Polen-Rundfahrt auch diesmal ein Mehrtages-Klassiker"
Polen-Rundfahrt 2011 | Foto: ROTH

27.04.2012  |  (rsn) – Am Mittwoch wurde im Warschauer Luxushotel Marriott das Streckenprofil der diesjährigen Ausgabe der Polen-Rundfahrt vorgestellt. Renndirektor Czesław Lang lüftete endgültig das Geheimnis ums Programm, das allerdings für keine große Überraschungen sorgte. Die Tour de Pologne wird am 10. Juli in Karpacz beginnen und am 16. Juli in Krakau enden.

Die 69. Austragung des Rennens wird diesmal auf Warschau verzichten müssen. In den letzten Jahren startete die Polen-Rundfahrt fast regelmäßig in der Hauptstadt oder in der Umgebung. Lang und seine Mitarbeiter mit dem ehemaligen Profi Lech Piasecki - der für die Streckenplanung verantwortlich ist - entschieden sich diesmal, die Rundfahrt in den Süden zu verlagern. Somit wird das Peloton mehr Bergetappen in Angriff nehmen müssen. Die Veranstalter versprechen sich von der veränderten Streckenführung ein brisanteres und interessanteres Rennen.

Allerdings hagelte es auch Kritik für Lang und sein Team. Vor allem auf den polnischen Radsportforen zeigten die Fans ihr Unverständnis und ihre Unzufriedenheit. Der Rennleitung wird vorgeworfen, dass sie das Potenzial der Strecke nicht ganz ausgeschöpft hätten. So gibt es keine wirkliche Bergankunft oder kein Zeitfahren.

Die 1. Etappe von Karpacz bis Jelenia Góra (179,5 km) sieht auf dem Papier zwar anspruchvoll aus - wegen der vier Anstiege zum berüchtigten Orlinek -, aber man hätte das Finale auch eben auf Orlinek beenden können und nicht im Flachen, wie es in Jelenia Góra der Fall sein wird. Es wäre nicht nur für die Zuschauer entlang des Rundkurses, sondern auch für die Fans vor den Bildschirmen spannender gewesen.

Hätte, wäre, wenn. Außer Frage steht jedoch die Tatsache, dass sich schon am ersten Renntag die Spreu vom Weizen trennen könnte. Die 2. Etappe von Wałbrzych bis Opole (239,4 km) sowie die 3. Etappe von Kedzierzyn-Kozle bis Cieszyn (201,7 km) werden allem Anschein nach im Sprint aus dem Gesamtfeld entschieden. Dasselbe trifft auch auf die sehr flache Etappe von Będzin bis Katowice (127,9 km) zu. Cieszyn und Katowice als Zielorte sind den Fans ziemlich gut bekannt und die Strecke ist schon fast eine Wiederholung aus dem Vorjahr.

Auch die Königsetappe rund um Bukowina Tatrzańska (192 km) stellt im Rennplan nichts Neues dar. Trotz der elf Bergprämien fehlt schlichtweg der Aha-Effekt. Lang setzt auf alte bewährte Lösungen, wie die 5. Etappe, die wieder in Zakopane zu Ende geht, aber man wird den Eindruck nicht los, dass man es mit einem aufgewärmten Kohl zu tun hat. Einerseits gut, andererseits jedoch langweilig.

Auf der Schlussetappe in Krakau (131 km) werden sicher wieder die Sprintermannschaften um Zuge kommen. Der Gesamtsieger sollte aber schon in Bukowina Tatrz. feststehen. Als sicher gilt, dass Peter Sagan (Liquigas-Cannondale) seinen Vorjahrestitel nicht verteidigen wird. Der Slowakische Meister zieht es vor, bei der parallel stattfindenden Tour de France zu starten.

Die Polen-Rundfahrt musste wegen der Olympischen Spiele in London von ihrem ursprünglichen August-Termin weichen, wodurch sie mit der Frankreich-Rundfahrt kollidiert. Welche Stars im Juli nach Polen kommen ist, ist im Großen und Ganzen noch ungewiss. Man munkelt, dass uunter anderem. Roman Kreuziger (Astana), Igor Anton (Euskaltel-Euskadi), Heinrich Haussler (Garmin-Barracuda), Thomas de Gendt (Vacansoleil-DCM) oder Niki Terpstra (Omega Pharma-Quick Step) zugesagt hätten.

Wer auch immer bei dem einzigen polnischen WorldTour-Rennen auftreten wird - man kann schon jetzt sagen, dass mit großer Wahrscheinlichkeit erneut ein bergfester Klassikerspezialist die Nase vorn haben wird. Ein Fahrer, der sich gut im hügeligen Terrain fühlt und auch endschnell ist. Denn die Polen-Rundfahrt ist in Wirklichkeit ein Mehrtages-Klassiker. Schade, weil man aus dem Kurs mehr hätte machen können. Vielleicht im nächsten Jahr?

Die Etappen:
1. Etappe, 10. Juli: Karpacz - Jelenia Góra, 179,5 km
2. Etappe, 11. Juli: Wałbrzych – Opole, 239,4 km
3. Etappe, 12. Juli: Kedzierzyn-Kozle – Cieszyn, 201,7 km
4. Etappe, 13. Juli: Będzin – Katowice, 127,8 km
5. Etappe, 14. Juli: Rabka – Zakopane, 163,1 km
6. Etappe, 15. Juli: Bukowina Tatrzańska - Bukowina Tatrzańska, 191,8 km
7. Etappe, 16. Juli: Kraków – Kraków, 131,4 km

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