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16.07.2012 | (rsn) - Das Finale der diesjährigen Polen-Rundfahrt war an Spannung kaum zu überbieten. Der Gesamtführende Moreno Moser (Liquigas-Cannondale) hatte nur einen Vorsprung von fünf Sekunden auf den jungen Polen Micha Kwiatkowski (Omega Pharma-QuickStep), der auf der letzten 7. Etappe um Zeitgutschriften kämpfen musste, wenn er noch dem Italiener einen Strich durch die Rechnung machen wollte.
Vor der Abschlussetappe rund um Krakau (131 km) kündigte der 21-jährige Kwiatkowski an, nicht aufzugeben und Moser die Stirn bieten zu wollen. Allerdings bildete sich schon auf den ersten Kilometern eine 12-köpfige Ausreißergruppe. Die Spitze, in der Zdenek Stybar (Omega Pharma-QuickStep), Dmytro Krivtsov (Lampre-ISD), Alexander Porsev (Katusha), Jaroslaw Marycz (Saxo Bank-Tinkoff Bank), Bert Lindeman (Vacansoleil-DCM), Lars Boom (Rabobank), Robert Wagner (RadioShack-Nissan), Juan Antonio Flecha (Sky), Mickael Delage (FDJ-BigMat), Branislau Samoilau (Movistar), Francesco Failli (Liquigas-Cannondale) und Oleg Berdos (Utensilnord) fuhren, teilte unter sich die zwei Punktewertungen auf.
Kwiatkowskis Team stand somit unter Druck, dem Kapitän auf der Zielgeraden in Position zu fahren und darauf zu hoffen, dass der zumindest Zweiter werden würde. Der Plan hatte allerdings einen Hacken, denn Moser durfte nicht unter die Top 3 kommen. Auch ein eventueller Etappensieg des Polen hätte ihm den Gesamttriumph nur unter der Bedingung gebracht, dass Moser höchstens auf Rang drei landet.
Im Zentrum von Krakau hatte das Peloton noch sieben 12 Kilometer lange Runden zu fahren. Auf der letzten Stadtschleife wurde die Fluchtgruppe wieder gestellt, als es zu einem heftigen Wolkenbruch kam. Im strömenden Regen zog Roger Kluge (Argos-Shimano) den Sprint für John Degenkolb an, der mit einer Radlänge Matthew Hayman und Ben Swift (beide Sky) hinter sich ließ. „Die letzte Woche verlief für mich nicht so gut, deshalb freue ich mich, dass ich Polen mit einem Etappensieg verlassen kann. Jetzt stehen die Olympischen Spiele vor der Tür“, sagte Degenkolb.
Kwiatkowski konnte an Moser in der Gesamtwertung nicht vorbeiziehen und musste sich so mit Platz zwei zufrieden geben. „Das ist der größte Erfolg in meiner Karriere“, sagte Moser.
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