Starke Taktik mit WMBronze belohnt

Zielgerade zu steil für Teutenberg

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|Ina-Yoko Teutenberg gewinnt bei der WM 2011 in Kopenhagen Bronze. Foto: ROTH

24.09.2011  |  Kopenhagen (rsn) – Schaut mal Jungs, so wird’s gemacht! Die Frauen des Bundes Deutscher Radfahrer BDR demonstrierten im Straßen-Rennen der WM in Kopenhagen, wie frau eine Medaille gewinnt. Auch wenn es nicht die ersehnte goldene war, kann die Truppe von Bundestrainer Thomas Liese Bronze durch Ina-Yoko Teutenberg als Erfolg verbuchen.

Die 36-Jährige aus Mettmann musste sich im knüppelharten Zielsprint nur der italienischen Titelverteidigerin Giorgia Bronzini und Marianne Vos aus den Niederlanden geschlagen geben. „Ich bin zum ersten Mal bei einer WM ins Ziel gekommen und habe Bronze geholt, also muss ich zufrieden sein“, sagte Teutenberg, deren Miene aber alles andere ausdrückte.

Die Taktik der Frauen könnte durchaus den Männern im Straßenrennen am Sonntag als Vorbild dienen. Denn im  Verlauf der 10 Runden à 14 Kilometer hatte das Team des BDR alles Richtig gemacht und Nervenstärke bewiesen. Stur überließ die Truppe von Bundestrainer Thomas Liese in den letzten beiden nervösen und von zahlreichen Stürzen überschatteten Runden der holländischen Equipe die Führungsarbeit. Auch als der Vorsprung der früheren Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Clara Hughes, die als Solisten ausgerissen war, auf 38 Sekunden Vorsprung anwuchs, griffen die Deutschen nicht ein.

Ziel war es, Top-Favoritin Marianne Vos so viel Arbeit wie möglich aufzuhalsen. Das klappte. Als Hughes drei Kilomter vor dem Ziel eingeholt worden war, attackierten nacheinander Charlotte Becker und Zeitfahrweltmeisterin Judith Arndt. „Wir wollten Vos in den Wind bringen“, erklärte Teutenberg hinterher. Beide Male war Oranje gezwungen, wieder Nachführarbeit zu leisten.

In perfekter Position erreichte Teutenberg die 150-Meter-Marke. Im Windschatten von Bronzini raste die Deutsche Meisterin dem Ziel entgegen. Überholen konnte sie die Italienerin auf der für sie an diesem Tag zu steilen Zielgeraden nicht. Auch das sollten die Männer in ihre Überlegungen mit einbeziehen. „Ich kam gut in den Sprint. Doch ich war nicht stark genug. Die Beste hat gewonnen“, gab Teutenberg dann auch ehrlich zu. 

Marianne Vos, die auf den letzten Metern noch stark aufkam, ärgerte sich und fluchte laut im Zielauslauf. „Das Team hat mich 150 Meter vor dem Ziel perfekt postiert. Doch dann habe ich den Fehler gemacht und nicht gleich attackiert. So kam ich zwar immer näher, aber es reichte nicht“, gestand die Straßen-Weltmeisterin von 2006, die nun zum fünften Mal in Folge Silber gewann. Doch auch sie suchte nicht nach Entschuldigungen: „Bronzini hat gewonnen, also ist sie die Beste!“

Am Schluss war Teutenberg dann doch versöhnt. „Ich freue mich auch über Bronze.“ Auch Bundestrainer Thomas Liese meinte zufrieden: „Eine Medaille zu gewinnen ist immer stark. Ina war unser Joker und hat unsere Taktik voll umgesetzt.“

 

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