--> -->
23.07.2011 | (rsn) - Und täglich grüßt das Murmeltier? Mit ein wenig Übung könnte Cadel Evans ganz gut den mürrisch-melancholischen Bill Murray aus dem Kultfilm geben. Zum Abschluss der Tour zumindest könnte ihm das Szenario durchaus bekannt vorkommen.
Im letzten Zeitfahren gilt es für ihn, wie 2007 und 2008, einen Rückstand aufzuholen und den greifbar nahen Gesamtsieg perfekt zu machen. Wieder geht der 34-Jährige dabei als Favorit ins Rennen - doch zweimal schon ist er an dieser Aufgabe gescheitert.
Deshalb ist Vorsicht geboten, niemand weiß das besser als Evans selbst: "Tomorrow, very simple: ride fast from point (a) to point (b)", so seine Marschroute für die 42,5 Kilometer rund um Grenoble. Sein großer Vorteil: Er hat das vor sechs Wochen hier schon einmal ausprobiert und den Kurs unter Rennbedingungen bei der Dauphiné absolviert.
Frühentwickler vs. schlampiges Talent
Andy Schleck wiederum kennt die Strecke bisher nur als Video und gilt, trotz einzelner Top-Resultate wie beim Tour-Finale 2010, als der schwächere Zeitfahrer der beiden Siegkandidaten. Für ihn spricht, ganz banal, der Vorsprung von 57 Sekunden und der Vorteil, dass er als letzter Starter jede Zwischenzeit seines Rivalen kennen wird.
Außerdem kündigte er vor der Tour an, sich in der ungeliebten Disziplin weiter gesteigert zu haben: "Ich habe noch nicht zeigen können, wie ich mich im Zeitfahren verbessert habe, aber ich denke schon, dass ich stärker geworden bin. Ich habe viel dafür gearbeitet, stundenlang im Training damit zugebracht. Ein Zeitfahren am Ende der Tour ist eine besondere Sache. Und wenn der Sieg in der Tour greifbar nahe ist, gelingen einem außerordentliche Dinge - daran glaube ich wirklich", sagte er im Eurosport-Interview im Juni.
Dem Australier hingegen dürfte in die Karten spielen, dass die Strecke einige durchaus anspruchsvolle technische Passagen enthält. Der einstige Weltcup-Gesamtsieger der Mountainbiker ist fahrtechnisch versiert und verfügt über immens viel Erfahrung auf der Zeitfahrmaschine. Sein Talent auf den schwierig zu beherrschenden Spezialrädern bewies er einst schon beim "Erstkontakt":
Mit 18 Jahren bekam er kurzfristig die Chance, nach einigen Testfahrten bei der Junioren-WM im Einzelzeitfahren zu starten. Ergebnis - Rang drei ohne besondere Vorbereitung. Bei besserer Renneinteilung wäre sogar der Titel möglich gewesen.
Andy Schleck und das Zeitfahren ist dagegen keine solche Liebe auf den ersten Blick: Mit sanftem Druck brachte ihn Bjarne Riis schrittweise dazu, sich dem Kampf gegen die Uhr intensiver zu widmen und spezielles Training zu intensivieren. Der extra dafür abgestellte Sonderbeauftragte Bobby Julich allerdings war sich nie wirklich sicher, ob die Übungen, die er gezeigt hatte, auch immer brav gemacht wurden...
Brad McGee, Sportlicher Leiter bei Saxo Bank und einstiges Zeitfahr-Ass, brachte es so auf den Punkt: "Das ist eine komplizierte Disziplin - und Andy mag die komplizierten Dinge nicht so."
Vergleichswerte? Fehlanzeige!
Wie sieht's nun aber mit dem knallharten Zahlen-Check aus? Wer auf lange Kolonnen von Vergleichswerten gewartet hat, muss enttäuscht werden. Zu dürftig ist die Datenlage. Entweder der Kurs ist in Länge oder Profil nicht vergleichbar, einer der beiden Probanden gehandicapt oder nicht mit Vollgas unterwegs gewesen bzw. die Zeitfahren sind inzwischen schlichtweg zu lange her, um noch aussagekräftig zu sein.
Ok, ein Beispiel - als Beweis dafür, dass ich wirklich ein wenig in den Ergebnislisten gekramt habe: Im Jahr 2011 haben Evans und Schleck nur ein Zeitfahren zusammen bestritten: Bei Tirreno-Adriatico Mitte März war Evans klar schneller, doch die 9,3km taugen eben nicht als Grundlage für eine Hochrechnung: Der Ex-Weltmeister fuhr um den Gesamtsieg, der Luxemburger war im frühen Formaufbau.
Auch in Italien rief man Evans vor dem abschließenden Zeitfahren damals schon zum Sieger aus, lag er doch komfortabel vor den wichtigsten Gegnern in Front. Aber der zurückhaltende Wahl-Schweizer zeigte sich als gebranntes Kind und wollte keinesfalls zu früh jubeln: "Ich habe schon Rennen verloren, die ich gewonnen glaubte", sagte er aus bitterer Erfahrung. Am Ende aber stand der Gesamtsieg beim Saisoneinstand.
Zum Abschluss noch der Taktik-Geheimtipp von Evans: "You have to start as fast as possible and finish as fast as possible. And hope it's fast enough."
Auf dass der Bessere gewinne!
(rsn) - Eigentlich hatte Cadel Evans bereits im Herbst 2009, als er mit einem brillanten Auftritt die Straßenweltmeisterschaft gewann, den Ruf eines Mannes abgelegt, der einfach keine wichtigen Radre
(rsn) – Mit neuen Punktesystemen für die Berg- und die Sprintwertung wartete die 98. Auflage der Tour de France auf. Für viele Fahrer, die sich in der Vergangenheit auf diese Sonderwertungen konze
(rsn) - Die meisten Franzosen lieben ihre Tour de France bedingungslos, aber diese Liebe war zuletzt auch ein gespanntes Verhältnis. Seit dem Festina-Skandal 1998 hatten es Profis aus dem Gastgeberla
Wie geht´s uns denn heute? Zumindest einmal pro Tour muss die Gretchenfrage gestellt werden: Ist der Radsport auf dem Weg aus der Talsohle oder kurbelt er weiter eifrig auf die Klippe zu und stürzt
(rsn) - „Ganz oder gar nicht“, möchte man all den Medien zurufen, die sich wegen der Doping-Skandale vergangener Jahre immer mehr aus der Radsport-Berichterstattung zurückziehen. Und am liebsten
Montpellier (rsn) - Die Tour de France hat nicht umsonst den Beinamen "Tour der Leiden weg". Jedes Jahr versuchen die Organisatoren, für Fahrer und Begleittross neue Schikanen einzubauen. Die erste
(rsn) - Fabian Cancellara war sauer. Und wenn jemand mit dem Spitznamen "Spartakus" sauer wird, duckt sich selbst die aufdringliche Journalistenmeute weg. Vor wenigen Minuten hatte der Schweizer erst
(rsn) - Die Kollegen von der Zeitung mit den vier Buchstaben küren Johnny Hoogerland (Vacansoleil-DCM) heute zum härtesten Profi der Tour. Der Niederländer ist, im Gegensatz zu anderen Bild-Helden,
(rsn) - Mann, Mann, Mann! Haben Sie das gestern gesehen? Da hat sich der Mark Cavendish nicht die Wurst vom Brot nehmen lassen. Da konnte Andre Greipel seinem Ex-Kollegen nicht den Schaum vom Guiness
(rsn) - „Greipel ziiiiiieht an Cavendish vorbei und gewinnt seine erste Tour-de-France Etappe!“ - ein schöner Ausruf, oder? Darauf haben deutsche Fans lange warten müssen. Man könnte sich glatt
(rsn) – Die Tour ist die Tour, das wichtigste Radrennen der Welt. Die Pedaleure riskieren bei der Grand Boucle Kopf und Kragen und das im wahrsten Sinne des Wortes. So viele Stürze wie in dieser er
(rsn) - Die Tour de France hat sich in den vergangenen Jahren wohltuend etwa vom Giro d’Italia abgehoben. Die Organisatoren der ASO legten nämlich bei der Streckenplanung ind er Regel keinen besond
(rsn) – Das am 8. Juni beginnende 77. Critérium du Dauphiné kann mit dem letztjährigen Tour-de-Franc-Podium Tadej PoGacar (UAE – Emirates- XRG), Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Re
(rsn) – Sowohl im vergangenen Jahr als auch in dieser Saison wurde Jonas Vingegaards Vorbereitung auf die Tour de France durch Stürze kräftig aus dem Tritt gebracht. Doch konnte der Kapitän von V
(rsn) - Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) hat zum Auftakt der 31. Slowenien-Rundfahrt (2.Pro) knapp seinen ersten Saisonsieg verpasst. Der 30-jährige Kölner musste sich auf der 1. Etappe über 168,
(rsn) – Nach seinem vierten Giro d’Italia gönnte sich Max Kanter noch einen Tag “Sightseeing“ in der “Ewigen Stadt“. Am Sonntag hatte der XDS-Astana-Sprinter in Rom auf der abschließende
(rsn) - Merhawi Kudus wird am Mittwoch bei der Tour of Slovenia (2.Pro) ins Peloton zurückkehren. Der Eritreer, der am 2. Februar beim Grand Prix La Marseillaise in einer Abfahrt schwer gestürzt war
(rsn) – Remco Evenepoel ist Anfang Juni 2025 vor seinem Start beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) am kommenden Sonntag besser in Form, als Anfang Juni 2024. Das hat sein Trainer Koen Pelgrim in ein
(rsn) - Der Belgische Radsportverband wird an den Straßen-Weltmeisterschaften vom 20. bis 29. September in Ruanda in allen Kategorien - von Junioren und Juniorinnen über die U23 bis zur Elite - teil
(rsn) –18 Tage nach seinem krankheitsbedingten Ausscheiden bei der Ungarn-Rundfahrt (2.Pro) kehrt Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) am Mittwoch ins Renngeschehen zurück und will bei der fünftägig
(rsn) – Mit der Tour of Slovenia (2.Pro) beginnt am Mittwoch die erste der verschiedenen ´Vorbereitungs-Rundfahrten´ für die Tour de France. Das fünftägige Event, das bislang Mitte Juni ausgetr
(rsn) – Fabio Jakobsen (Picnic – PostNL) ist seit knapp zwei Wochen wieder auf dem Rad unterwegs und trainiert – zuletzt auch auf Teneriffa. Doch ob der 28-jährigen Niederländer, der Ende Mär
(rsn) – Zwei Jahre nachdem er als Ausreißerkönig mit vier zweiten Etappenplätzen zum Shootingstar des Giro d´Italia 2023 geworden ist, hat Derek Gee (Israel – Premier Tech) bei seiner zweiten
(rsn) – Ein Etappensieg sowie zwei zweite und zwei fünfte Plätze: Die Ausbeute von Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck) in den Massensprints des Giro d´Italia hätte natürlich noch besser sein