Die deutschen Starter beim 94. Giro d´Italia

Wegmann und Hondo mit den besten Chancen

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Fabian Wegmann (Leopard-Trek) bei Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt Foto: ROTH

06.05.2011  |  (rsn) – Sechs deutsche Profis, sieben Schweizer, zwei Luxemburger sowie ein Österreicher starten beim 94. Giro d’Italia (7. – 29. Mai), der am Samstag mit einem Teamzeitfahren in Turin beginnt. Radsport News stellt die Fahrer in einem zweiteiligen Überblick vor.

Teil 1: Die deutschen Starter:

Gerald Ciolek (Quick Step / 24 Jahre / 1. Teilnahme): In seinem belgischen Quick Step-Team ist der in der Schweiz lebende Pulheimer neben dem Italiener Francesco Chicchi die zweite Sprintoption. Nach seinem Wechsel in das westliche Nachbarland wartet Ciolek noch auf seinen ersten Sieg in diesem Jahr – und das, obwohl er schon eine ganze Reihe von Renntagen in den Beinen hat. In den Massensprints hat der frühere U23-Weltmeister wohl keine Siegchancen. Da könnte Ciolek, der in den vergangenen Jahren seine Bergqualitäten stetig verbessert hat, schon eher auf einer der langen und mittelschweren Etappen ein Spitzenergebnis einfahren.

Patrick Gretsch (HTC-Highroad / 24 Jahre/ 1. Teilnahme):
Ausgerechnet bei der seit Jahren schwersten Ausgabe gibt der 24 Jahre alte Erfurter sein Giro-Debüt. ’Erfahrungen sammeln und durchkommen’, wird deshalb das eher bescheidene Motto des Zweiten der Deutschen Zeitfahrmeisterschaften lauten. Gretsch tut gut daran, noch einige Körner für den letzten Tag zu sparen, denn auf dem flachen Rollerkurs von Mailand wird er in seiner Spezialdisziplin Zeitfahren vielleicht für eine Überraschung sorgen können. Vorausgesetz, Gretsch übersteht die brutalen drei Wochen mit ihren 40.000 Höhenmetern.

Danilo Hondo (Lampre-ISD / 37 Jahre1 / 5. Teilnahme): 37 Jahre alt und keine Spur von Müdigkeit: Der in Ancona lebende Lausitzer hat neben Fabian Wegmann unter den deutschen Startern wohl die größten Aussichten auf einen Tagessieg. Genau das gelang Hondo vor zehn Jahren, als er , noch zu Telekom-Zeiten, die 2. und 3. Etappe der Italien-Rundfahrt gewinnen konnte. Der Wahlschweizer soll wie im Vorjahr auch diesmal vor allem seinem Kapitän Alessandro Petacchi die Sprints anziehen, doch Hondo hatte mit einem zweiten und einem dritten Platz beim Giro 2010 bewiesen, dass er auch auf eigene Rechnung fahren kann. Die beiden Lampre-Oldies werden den Giro wohl nicht bis zu Ende fahren, denn im Juli steht auch noch die Tour de France auf Petacchis und Hondos Programm.

Dominic Klemme (Leopard-Trek / 24 Jahre / 1. Teilnahme): Wie Patrick Gretsch steht der 24 Jahre alte Lemgoer vor seiner ersten Giro-Teilnahme. Und auch Klemme wird alles daransetzen, in Mailand anzukommen. Da Leopard-Trek ohne Ambitionen in der Gesamtwertung antritt, wird selbst der jüngste Fahrer im Aufgebot seine Freiheiten bekommen. Vielleicht gelingt Klemme ja ein Coup wie beim belgischen Eintagesrennen Le Samyn, wo er Anfang März nicht nur seinen ersten Profisieg feiern konnte, sondern dem mit Stars gespickten luxemburgischen Rennstall den ersten Erfolg der noch jungen Teamgeschichte bescherte.

Sebastian Lang (Omega Pharma-Lotto / 31 Jahre / 2. Teilnahme): Unauffällig, aber erneut effizient wird der Erfurter seine Arbeit als wichtiger Helfer und verlängerter Arm der Sportlichen Leitung beim belgischen Omega-Pharma-Lotto-Team verrichten. Lang gab erst 2010 im Alter von 30 Jahren sein Giro-Debüt und wurde damals Fünfter der 17. Etappe. Da auch sein Team ohne erklärten Kapitän antritt, wird sich Lang das eine oder andere Mal in Ausreißergruppen versuchen dürfen.

Fabian Wegmann (Leopard-Trek / 30 Jahre / 3. Teilnahme): Ein Frühjahr ohne Sieg – das ist dem Freiburger auch schon lange nicht mehr passiert. Jetzt soll in Italien der Knoten platzen, bei seiner dritten Giro-Teilnahme will Wegmann endlich auch seinen ersten Etappenerfolg bei der zweitgrößten Rundfahrt des Rennkalenders feiern. Der zweifache Deutsche Meister dürfte auf den mittelschweren Etappen gute Chancen haben, auch wenn da die Konkurrenz besonders groß ist. Im Hochgebirge wird der 30-Jährige keine Rolle spielen, auch wenn er als bisher einziger deutscher Profi das Giro-Bergtrikot gewinnen konnte – und das gleich bei seinem Italien-Debüt im Jahr 2004.


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