--> -->
19.03.2011 | (rsn) – Matthew Goss (HTC-Highroad) hat als erster Australier den Frühjahrsklassiker Mailand – San Remo gewonnen und den größten Erfolg seiner bisherigen Karriere gefeiert. Der 24 Jahre alte Australier entschied die 102. Auflage der Classicissima nach 298 Kilometern im Sprint einer achtköpfigen Spitzengruppe souverän vor dem Schweizer Fabian Cancellara (Leopard-Trek) und dem Belgier Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) für sich.
Dahinter landeten die drei Italiener Alessandro Ballan (BMC), Filippo Pozzato (Katjuscha) und Michele Scarponi (Lampre-ISD) auf den Plätzen vier bis sechs. Siebter wurde der Franzose Yoann Offredo (FDJ), Platz acht ging an den italienischen Vuelta-Gewinner Vincenzo Nibali (Liquigas). Rang neun belegte der Belgier Greg Van Avermaet (BMC/+0:10) vor dem Australier Stuart O'Grady (Leopard-Trek/+0:10).
Bester deutscher Fahrer war Linus Gerdemann (Leopard-Trek), der nach einer starken Lesitung mit 32 Sekunden Rückstand auf Rang 25 das Ziel erreichte - sieben Plätze hinter dem Deutsch-Australier Heinrich Haussler (+0:27), dessen hoch gehandeltes Garmin-Team eine schwere Niederlage einstecken musste.
“Ich habe wirklich nicht erwartet, hier zu gewinnen”, erklärte ein sichtlich bewegter Goss nach dem Rennen. “Ich habe nur das gemacht, was ich tun musste. Ich bin vorne dabei geblieben und obwohl ich keine Teamkollegen mehr an meiner Seite hatte, habe ich es geschafft. Am Poggio habe ich nur versucht, die Hinterräder zu halten, weil ich wusste, dass dies der entscheidende Moment war.“
Goss hatte als einziger Sprinter mithalten können, als im letzten Anstieg des Tages, dem Poggio, die entscheidenden Attacken geritten wurden. Gilbert und Nibali führten eine kleine Gruppe an van Avermaet (BMC) heran, der sich am Fuße des Anstiegs aus einer vierköpfigen Spitzengruppe gelöst hatte. 2,5 Kilometer vor dem Ziel war der 25-jährge BMC-Neuzugang wieder gestellt. Den letzten Kilometer nahmen acht Fahrer gemeinsam in Angriff und Goss hatte keine Mühe, im Zielsprint seinen vierten Saisonsieg einzufahren. Zuvor hatte er bereits Etappensiege bei der Tour Down Under, der Oman-Rundfahrt und bei Paris-Nizza gefeiert.
Mehr als fünf Minuten nach dem Sieger erreichte die große Gruppe der Geschlagenen das Ziel, darunter der spanische Titelverteidiger Oscar Freire (Rabobank), der Brite Mark Cavendish (HTC-Highroad / Gewinner von 2009), der norwegische Weltmeister Thor Hushovd und der US-Amerikaner Tyler Farrar (beide Garmin-Cervélo).
Pünktlich um 9.35 Uhr hatten sich die 198 Fahrer bei Sonnenschein auf den langen Weg nach San Remo gemacht. Am Start gedachte der Japanische Meister Takashi Miyazawa (Farnese Vini) mit der Nationalflagge in der Hand der Opfer der Erdbebenkatastrophe in seinem Land.
Nach rund 15 Kilometern machte Miyazawa wieder von sich reden. Gemeinsam mit dem Italiener Alessandro de Marchi (Androni Giocattoli), dem Belgier Nico Sijmens (Cofidis) und dem Russen Mikhail Ignatiev (Katjuscha) zog er dem Feld davon. Bis auf mehr als 13 Minuten baute das Quartett bei frühlingshaften Bedingungen seinen Vorsprung aus, ehe das Feld mit der Verfolgungsarbeit begann.
Mehr als 200 Kilometer fuhren die Ausreißer vor dem Feld, ehe Ignatiev und de Marchi als letzte der kleinen Fluchtgruppe noch vor dem hügeligen Passagen gestellt wurden. Vor dem Zusammenschluss hatte sich das Rennen rund 80 Kilometer vor dem Finale zugespitzt, als sich das Feld in Folge von Stürzen in der Abfahrt von La Manie in zwei Gruppen teilte. Zu den abgehängten Fahrern zählten unter anderem auch die Favoriten Freire, Hushovd, Cavendish und Farrar.
Die erste, 44 Fahrer starke Gruppe witterte ihre Chance und schlug ein scharfes Tempo ein. Mit dabei: Heinrich Haussler (Garmin), Gilbert und sein Teamkollege André Greipel (Omega Pharma-Lotto), Tom Boonen (Quick Step), Cancellara, O’Grady, Daniele Bennati und Linus Gerdemann (alle Leopard-Trek) sowie die Italiener Filipo Pozzato (Katjuscha) und Ballan sowie van Avermaet.
Im vorletzten Anstieg zur Cipressa spalteten sich die beiden Gruppen weiter auf – vorne attackierte zunächst der Ukrainer Yaroslaw Popovych (RadioShack). Aus der Freire-Gruppe löste sich Scarponi und jagte hinter der Spitze her. Am Gipfel der Cipressa hatte sich 31-Jährige der Spitzengruppe bis auf 16 Sekunden genähert, rund 50 Sekunden hinter dem 31-Jährigen folgte das aufgesplitterte Feld. Schon am Gipfel der Cipressa war auch Popvychs Versuch vereitelt.
In der Anfahrt zum Poggio – Scarponi hatte mittlerweile den Anschluss hergestellt - fiel auch die Spitzengruppe in Folge mehrerer Attacken auseinander. Van Avermaet, das französische FDJ-Duo Steve Chainel und Yoann Offredo sowie O’Grady setzten sich gemeinsam ab und nahmen den letzten Anstieg des Rennens mit 30 Sekunden Vorsprung in Angriff. In der Verfolgergruppe hatte sich mittlerweile Greipel vor seinen Kapitän Gilbert gespannt und führte die rund 30 Fahrer starke Gruppe näher an die Spitze heran. Das Feld war bei 1:45 Minuten Rückstand zu diesem Zeitpunkt bereits chancenlos.
Van Avermaet nahm im unteren Teil des Poggio sein Herz in die Hand und sprengte mit seinem Antritt die Spitzengruppe. Bei den Verfolgern sorgten vor allem Gilbert und Nibali für die Pace, so dass auf dem höchsten Punkt des Poggio nur minimale Abstände zu verzeichnen waren. Das Trio Nibali/O'Grady/Offredo jagte van Avermaet, kurz dahinter folgten Gilbert, Ballan, der bärenstarke Scarponi und weitere Fahrer.
In der Abfahrt schrumpfte van Avermaets Vorsprung schnell zusammen und 2,5 Kilometer vor dem Ziel war der Belgier wieder gestellt. Die kurz darauf entstandene achtköpfige Spitze machte schließlich den Sieg unter sich aus. Als Cancellara, der am Freitag 30 Jahre alte geworden war, und Gilbert mit späten Attacken erfolglos blieben, war klar, dass im Zielsprint Goss die besten Karten haben würde. So war es dann auch. Mit deutlichem Vorsprung setzte sich der einzige Sprinter der Gruppe gegen seine Konkurrenten durch.
22.03.2011Aldag: "Das war eine One Man-Show von Goss"(rsn) – Einen Raketenstart in die neue Saison hat HTC-Highroad hingelegt. 15 Siege stehen in der Bilanz des US-Rennstalls – und das bereits Mitte März. Erfolgsgaranten waren bisher in erster Lini
21.03.2011Haussler: "200 Meter vor dem Gipfel des Poggio war rum"(rsn) – Nach der Enttäuschung bei Mailand-San Remo blickt Heinrich Haussler (Garmin-Cervélo) bereits auf die kommenden, in Flandern stattfindenden Rennen. Am Dienstag wird der Deutsch-Australier n
20.03.2011Offredo ohne Furcht vor den Starsrsn) – Ohne Furcht stellt sich Yoann Offredo den Großen der Radsport-Szene in den Weg. Beim Klassiker Mailand-San Remo mischte der 24-jährige Franzose bei den Assen Fabian Cancellara (Leopard-Trek
20.03.2011Zabel führt auch Goss zum Primavera-SiegSan Remo (dpa(rsn) - Im Begleitwagen hinter Matthew Goss riss Erik Zabel die Hände vom Steuer und jubelte. Wieder hatte einer "seiner Jungs" - wie zuletzt 2009 Mark Cavendish - den ersten Saisonklass
20.03.2011 Goss: "Ich wusste, wo Gilbert attackieren wird"(rsn) - Nicht viele hatten Matthew Harley Goss auf der Favoritenliste stehen. Dabei könnte man witzeln, dass er schon aufgrund seines zweiten Namens einen großen Motor besitzt. Ganz im Ernst verriet
20.03.2011Haussler am Poggio abgehängt(rsn) – Angeführt von den drei Kapitänen Heinrich Haussler, Thor Hushovd und Tyler Farrar zählte Garmin-Cervélo zu den großen Favoriten auf den Sieg bei Mailand – San Remo. Doch der Sturz in
20.03.2011Ballan verpokert sich nach tollem BMC-Auftritt(rsn) – Das BMC-Team kann mit seinem Abschneiden beim ersten großen Klassiker des Jahres zufrieden sein. Nicht nur, dass der US-Rennstall mit dem Italiener Alessandro Ballan (Vierter) und dem Belgi
20.03.2011Sergeant: "Kein Vorwurf an Gilbert"(rsn) – Nach Platz drei im Jahr 2008 gelang Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) am Samstag bei Mailand - San Remo erneut der Sprung auf´s Podium. War vor zwei Jahren die Freude darüber noch gro
19.03.2011Cancellara krönt mit Platz zwei starke Leoparden-Leistung(rsn) – Nach einem eher unauffälligen Saisonauftakt trumpfte das luxemburgische Leopard-Trek-Team zum ersten Höhepunkt des Jahres groß auf. Bei der 102. Auflage von Mailand - San Remo blieb dem n
19.03.2011Freire und Rabobank im Pech(rsn) – Mit großen Ambitionen ging Raboank um Kapitän Oscar Freire in die 102. Austragung von Mailand San Remo. Doch mit dem angestrebten vierten Classicissima-Sieg des Spaniers wurde es nichts. S
18.03.2011Greipel: "Bin noch nie ein 300-km-Rennen gefahren"(rsn) – Nach seinem schweren Sturz zum Auftakt der Fernfahrt Tirreno-Adriatico ist André Greipel (Omega Pharma-Lotto) zwar noch ein ganzes Stück von seiner Bestform entfernt. Der 28 Jahre alte Spr
18.03.2011Rabobank: Alles für Freires vierten Sieg(rsn) – Mit Titelverteidiger Oscar Freire stellt das niederländische Rabobank-Team einen der Topfavoriten für die 102. Austragung des Frühjahrsklassikers Mailand San Remo. Der Spanier könnte am
25.11.2025Dreijährige Durststrecke mit kleiner Revanche beendet (rsn) - Die Marschroute für das neue Kapitel gab Bob Jungels bereits kurz vor seinem ersten Saisonrennen vor. "Dieses Jahr werde ich … hoffentlich meine Arme in die Luft strecken", war Anfang Febru
25.11.2025Van Aerts Crossdebüt 2025/26 wohl erst kurz vor Weihnachten (rsn) – Nach wie vor darf gerätselt werden, wann Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) sein Crossdebüt 2025/26 geben wird. Zwar hatte der Belgier erklärt, dass er diesmal etwas früher in die Sa
25.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
25.11.2025Van Aert & Co: Materialtest auf Carrefour de l´Arbre (rsn) – Erst kürzlich hatte Wout van Aert betont, wie wichtig ihm ein Sieg bei der Flandern-Rundfahrt oder Paris-Roubaix sei. Bereits fünf Monate vor der kommenden Ausgabe der “Königin der Klas
25.11.2025Petition fordert Änderung der Tour-Königsetappe 2026 (rsn) – Die 20. Etappe der kommenden Tour de France verspricht ein Spektakel zu werden. Am vorletzten Tag der 113. Frankreich-Rundfahrt stehen fünf schwere Berge im Programm, darunter mit dem 2.642
25.11.2025Van Gils freut sich auf gemeinsame Rennen mit Evenepoel (rsn) - Maxim Van Gils gelangen in seiner ersten Saison bei Red Bull – Bora – hansgrohe zwar zwei Siege und einige weitere Spitzenergebnisse wie Rang drei bei der Clasica San Sebastian. Die ganz g
25.11.2025Dempster: “Passt perfekt zu unserer langfristigen Vision“ (rsn) - Mit Haimar Etxeberria hat Red Bull – Bora – hansgrohe seinen achten Neuzugang präsentiert, das Aufgebot für 2026 umfasst nunmehr 29 Fahrer. Der 22-jährige Spanier wechselt vom Zweitdivi
25.11.2025Niederlage gegen Roglic, dafür Zwergstaaten-Olympiasieger (rsn) – Nachdem er Ende 2024 der U23-Kategorie entwachsen, von Lidl – Trek aber nicht ins WorldTour-Team hochgezogen worden war, versuchte sich Mats Wenzel in einem spanischen Abenteuer. Der Luxe
25.11.2025Bouchard macht Rückzieher vom Rücktritt (rsn) - Im Oktober hatte er noch seinen Rücktritt angekündigt, doch nun hat Geoffrey Bouchard seine Entscheidung revidiert und einen Einjahresvertrag bei TotalEnergies unterschrieben. “Mir wurde s
25.11.2025Gaviria sprintet künftig für Caja Rural (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
24.11.2025Die Tour hat es geschafft, mich zu brechen (rsn) - Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs ist, wird e
24.11.2025Ex-Profis Bettini und Pozzato sprechen sich für Ticket-System aus (rsn) – Die mögliche Einführung von bezahlpflichtigen Zonen für Zuschauer am Streckenrand von Radrennen, vor allem an Schlüsselstellen im Streckenverlauf, hat in den letzten Tagen neue Für- und