Vuelta: Milram-Kapitän im Pech

Gerdemann: „Ich hätte die Etappe gewonnen“

Foto zu dem Text "Gerdemann: „Ich hätte die Etappe gewonnen“"

Linus Gerdemann (Milram) auf der 10. Etappe der Vuelta a Espana

Foto: ROTH

09.09.2009  |  (rsn) – Welch ein Pech für Linus Gerdemann! Ein Defekt auf der letzten Abfahrt zum Ziel hinab nach Murcia hat den Milram-Kapitän wohl um den Sieg auf der 10. Etappe der Vuelta a Espana gebracht. Knapp zehn Kilometer vor dem Ziel rollte der Gewinner der Bayern-Rundfahrt in Führung liegend plötzlich aus. Auf der schmalen Straße waren weder ein neutrales Begleitmotorrad noch der Materialwagen schnell genug zur Stelle. Gerdemann musste endlose Minuten warten, bevor er sein Vorderrad wechseln konnte. Zu allem Unglück stürzte er dann auch noch in der anschließenden Kurve.

„Das ist natürlich total unglücklich, wie es gelaufen ist. Der Defekt kam im schlechtest möglichen Augenblick“, so Gerdemann zu Radsport News. „Ich war mir sicher, dass ich mit knapp 30 Sekunden Vorsprung aus der Abfahrt rausgekommen wäre. Wenn sich die Vierer-Gruppe hinter mir sich noch gegenseitig belauert hätte. ich glaube, ich hätte ich das Ding gewonnen.“

"So etwas ist wirklich tragisch", ergänzte Milrams Sportlicher Leiter Ralf Grabsch. "Das war unser sicher geglaubter zweiter Etappensieg heute, der auf bittere Art und Weise verloren gegangen ist.“

Gerdemann, der bei der Vuelta nicht auf Gesamtwertung fährt, hatte sich die Etappe von Almeria nach Murcia für einen Ausreißversuch herausgepickt. Dafür verbrachte er auf die beiden ersten Bergetappen am Sonntag und Montag im Grupetto, um Kräfte zu sparen.

Am Dienstag lief zunächst alles nach Wunsch. Gerdemann war einer von 19 Fahrern, die sich frühzeitig absetzten und einen großen Vorsprung herausfuhren. 20 Kilometer vor dem Ziel überraschte der 27-jährige Münsteraner seine Konkurrenten, als er noch vor dem Alto de la Cresta del Gallo (Kat. 2) attackierte. Nur der Spanier Aitor Perez (Contentpolis) folgte dem Deutschen. Gerdemann schüttelte seinen Begleiter im rund fünf Kilometer langen Anstieg ab und überquerte als Erster die Bergwertung mit einem kleinen Vorsprung auf die Verfolger.

Auf den ersten Kilometern der Abfahrt zeigte Gerdemann seine „Downhill“-Fähigkeiten – bis ihn der Defekt ereilte. "Es war ein Durchschlag, plötzlich war die Luft raus und das bei 60 oder 70 Sachen", schildert Gerdemann. Ohne zu stürzen, konnte er anhalten. Als er dann vom sehr spät ankommenden neutralen Materialwagen ein Vorderrad bekam, knallte er in der nächsten Kurve hin. Gerdemann: "Zum Glück nur bei 10 bis 15 km/h. So ist außer Hautabschürfungen nicht viel passiert." Die Frage an dieser Stelle muss erlaubt sein, welche Reifen die Materialwagen mit sich führen?

Gerdemanns Sportlicher Leiter sieht seine wichtigste Aufgabe jetzt darin, seinen Kapitän wieder aufzurichten. „So wie Linus heute gefahren ist, konnte man sehen, dass wir bei der Vuelta in jedem Fall das Geschehen mitbestimmen können“, so Grabsch zuversichtlich. „Daher werden wir auf den kommenden Etappen alles dran setzen um unseren verloren gegangenen Sieg wieder zurückzuholen.“

Mehr Informationen zu diesem Thema

26.09.2009Roels hatte Vertrag schon vor Platz drei in der Tasche

(rsn) - Vor knapp einer Woche ging für Dominik Roels (Milram) die erste dreiwöchige Landesrundfahrt erfolgreich zu Ende. "Ich habe mich oft in Gruppen gezeigt und mit dem dritten Platz mein bestes

21.09.2009Greipel: "Eine überwältigende Vuelta"

(rsn) – Vier Etappensiege, Grünes Trikot, zwei Tage im Goldtrikot – André Greipel (Columbia HTC) hat eine sensationelle Spanien-Rundfahrt absolviert. Der Hürther dominierte die Sprintankünfte

20.09.2009Valverde: Vuelta-Sieger auf Abruf?

(sid/(rsn) - In Italien unerwünscht, in Spanien ein neuer Radsport-Held: Alejandro Valverde (Caisse d’Epargne) hat zum ersten Mal in seiner Karriere die Vuelta gewonnen und sich als Dopingsünder e

20.09.2009Greipel und Valverde triumphieren in Madrid

Madrid (dpa/rsn) - Alejandro Valverde (Caisse d’Epargne) und André Greipel (Columbia HTC) haben der 64. Spanien-Rundfahrt den Stempel aufgedrückt. Der 29-jährige Spanier gewann eine Woche vor der

19.09.2009Valverde trägt Gold nach Madrid

(rsn/dpa) - Alejandro Valverde (Caisse d`Epargne) ist sein erster Vuelta-Gesamtsieg nicht mehr zu nehmen. Dem umstrittenen Spanier genügte im 28 Kilometer langen Einzelzeitfahren am Vorschlusstag ei

19.09.2009Breukink: "Gesink ist sehr enttäuscht"

(rsn) – Robert Gesink hatte bei der Vuelta das Podium schon vor Augen. Ein Sturz auf der 17. Etappe und die dabei erlittenen Verletzungen machten dem Rabobank-Kapitän jedoch einen gewaltigen Strich

18.09.2009Valverde steht kurz vor Vuelta-Triumph

(rsn) - Alejandro Valverde (Caisse d’Epargne) ist bei der Vuelta a Espana auf dem Weg zu seinem ersten Gesamtsieg bei einer dreiwöchigen Rundfahrt kaum noch zu stoppen. Auf der 19. Etappe von Avila

18.09.2009Cobo siegt, Gesink verliert Rang zwei

(rsn) - Der Spanier Juan José Cobo (Fuji Servetto) hat die letzte Bergeteappe der Vuelta a Espana gewonnen. Auf dem 180 Kilometer langen Teilstück von Ávila nach La Granja löste sich Cobo kurz vo

18.09.2009Schröder muss Saison wegen Schulterverletzung beenden

(rsn) – Björn Schröder hat sich bei seinem Sturz auf der 4. Etappe der Vuelta a Espana schwerer verletzt als zunächst vermutet und muss die Saison beenden. Wie eine in Berlin am Donnerstag vorgen

18.09.2009Gesink leidet für das Vuelta-Podium

(rsn) – Kann Robert Gesink auf der letzten Bergetappe der Vuelta noch einmal attackieren? Nach seinem schlimmen Sturz am Mittwoch war fraglich, ob der junge Rabobank-Kapitän die gestrige Etappe üb

17.09.2009"Ich wusste nicht, ob ich noch siegen kann"

(rsn) – Philip Deignan hat auf der 18. Etappe der Vuelta a Espana den bisher größten Sieg seiner Karriere eingefahren. Der 26-jährige Cervélo-Profi setzte sich über 165 Kilometer von Talavera d

17.09.2009Deignan nach Ausreißercoup in Top Ten

(rsn) – Philipp Deignan (Cervélo TestTeam) ist bei der Vuelta a Espana der nächste Ausreißersieg gelungen. Der 26-jährige Ire setzte sich über 165 Kilometer von Talavera de la Reina nach Avila

Weitere Radsportnachrichten

25.07.2025“Sticky Bottle“: Tour-Jury zieht Martinez acht Bergpunkte ab

(rsn) – Auch nach der Königsetappe der Tour de France musste die Rennjury aktiv werden. So wurden die beiden Franzosen Kévin Vauquelin (Arkéa – B&B Hotels) und Lenny Martinez (Bahrain Victoriou

25.07.2025Nichts falsch gemacht, Florian Lipowitz!

(rsn) - Ja, Florian Lipowitz hätte vor dem Col de la Loze die sichere Variante im Kampf um seinen Podiumsplatz und das Weiße Trikot des besten Jungprofis der Tour wählen können. Wäre der 24-Jähr

25.07.2025Im Überblick: Alle Gelbe Karten bei der 112. Tour de France

(rsn) – Drei Tage hat es gedauert, bis die UCI-Jury bei der Tour de France 2025 zum ersten Mal hart durchgegriffen und Gelbe Karten verteilt hat: Im Sturzchaos von Dünkirchen bestraften die Kommiss

25.07.2025Verkürzte letzte Prüfung im Hochgebirge

(rsn) – Am drittletzten Tag der 112. Tour de France steht in den Alpen eine letzte schwere Etappe im Hochgebirge an. Ursprünglich waren 129,9 Kilometer mit über 4.600 Höhenmetern geplant, doch we

25.07.2025Pogacar prallt vor 18. Tour-Etappe auf Visma-Begleitfahrzeug

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) hatte vor der Königsetappe der Tour de France einen Schreckmoment. Auf dem Weg zum Start in Vif, wo das 16. Teilstück begann, prallte der Slowene g

25.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

24.07.2025Evenepoel fuhr die Tour mit gebrochener Rippe

(rsn) – Um die Gründe für das Tour-Aus von Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) auf der 14. Etappe rankten sich diverse Vermutungen, aber keine klaren Gründe. Zu vage waren der Profi selbst un

24.07.202519. Tour-Etappe wegen Rinderseuche um 37 Kilometer verkürzt

(rsn) – Der Ausbruch einer Rinderseuche hat zu einer kurzfristigen Streckenänderung der 19. Etappe der Tour de France von Albertville nach La Plagne geführt. Die ursprünglich 129,9 Kilometer lang

24.07.2025Mit Hilfe von UAE: Onley macht den Kampf um Weiß spannend

(rsn) – Oscar Onley (Picnic – PostNL) hat es bei der Tour des France tatsächlich nochmal spannend gemacht - auch wenn zwischenzeitlich überhaupt nichts mehr darauf hindeutete. Nach der Abfahrt v

24.07.2025Visma führte einen guten Plan schlecht aus

(rsn) - Visma – Lease a Bike blies auf der 18. Etappe der Tour de France zum Sturm. Das sah am Col de la Madeleine perfekt aus. Am Col de la Loze ging all die tolle Vorarbeit dann aber in die Hose.

24.07.2025Auf der Königsetappe erzwingt O’Connor endlich sein Glück

(rsn) – Der Triumph von Ben O’Connor auf der 18. Etappe der Tour de France war für das Team Jayco – AlUla eine Erlösung. Als Ausreißer trug der Australier am Donnerstag den Sieg davon, nach 1

24.07.2025Lipowitz: “Ich bin ganz schön eingegangen“

(rsn) - Am Ende wurde es im Kampf um Platz drei der Gesamtwertung und das Weiße Trikot ganz knapp für Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe). Nur 22 Sekunden rettete der 24-Jährige am C

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Prueba Villafranca (1.1, ESP)
  • Dookola Mazowsza (2.2, POL)