64. Vuelta a Espana: Valverde verteidigt Gold

Defekt stoppt Gerdemann, Gerrans siegt

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Simon Gerrans gewinnt die 10. Etappe der Vuelta.

08.09.2009  |  (rsn) – Bis zehn Kilometer vor dem Ziel der 10. Vuelta-Etappe kämpfte Linus Gerdemann um den Tagessieg. Dann stoppte den allein in Führung liegenden Milram-Kapitän in der Abfahrt zum Ziel in Murcia ein Defekt. Hilflos musste Gerdemann mitansehen, wie eine vier Fahrer starke Verfolgergruppe an ihm vorbeizog und den Sieg unter sich ausmachte. Nach 171,2 Kilometer setzte sich der Australier Simon Gerrans (Cervélo TestTeam) im Sprint vor dem Kanadier Ryder Hesjedal (Garmin-Slipstream) und dem Dänen Jakob Fuglsang (Saxo Bank) durch. Vierter wurde der Kasache Alexander Winokurow (Astana), der den Finalsprint eröffnet hatte. Dem 29 Jahre alten Gerrans gelang damit das Kunststück, bei jeder der drei großen Rundfahrt einen Etappenerfolg einzufahren.

Der Spanier Alejandro Valverde (Caisse d’Epargne) rollte mit dem Feld 3:43 Minuten hinter der Spitzengruppe ins Ziel und verteidigte problemlos sein Gold-Trikot vor dem Australier Cadel Evans (Silence-Lotto). Auf den ersten neun Plätzen des Klassements gab es keine Veränderungen.

In der Bergwertung löste der Spanier David de la Fuentes (Fuji-Servetto) den Franzosen David Moncoutié (Cofidis) von der Spitze. André Greipel (Columbia HTC) verteidigte sein Grünes Trikot des besten Sprinters.

Nach zehn Rennkilometern formierte sich eine 19 Mann starke, prominent besetzte Gruppe, darunter der Kasache Alexander Winokurow (Astana), die Australier Adam Hansen (Columbia-HTC) und Simon Gerrans (Cervélo TestTeam), der Franzose Christophe Riblon (AG2R La Mondiale), die Spanier Francisco Pérez (Caisse d'Epargne), Juan Manuel Gárate (Rabobank) und David De La Fuente (Fuji-Servetto), der Italiener Matteo Tosatto (Quick Step), der Däne Jakob Fuglsang, der Niederländer Karsten Kroon (beide Saxo Bank), der Kolumbianer Leonardo Duque (Cofidis ) sowie Milram-Kapitän Linus Gerdemann. 15 der 22 teilnehmenden Mannschaften waren in der Spitze vertreten, einige davon mit zwei Fahrern (Saxo Bank, Fuji-Servetto), der in Murcia beheimatete spanische Zweitdivisionär Contentpolis-Ampo sogar mit drei.

Im Verlauf der Etappe pendelte sich der Abstand bei acht Minuten ein. Caisse d’Epargne spannte sich bei erneut hochsommerlichen Temperaturen vor das Feld, ohne allerdings Anstalten zu machen, die Ausreißer wieder einzufangen. Unterstützung erhielt das Valverde-Team von Vacansoleil. Dem niederländische Zweitdivisionär, bei dieser Vuelta bisher äußerst rege, war es nicht gelungen, einen Fahrer in der Spitze zu platzieren.

Rund 20 Kilometer vor dem Ziel und noch vor dem Alto de la Cresta del Gallo (Kat. 2), dem Scharfrichter des Tages, setzte Gerdemann, bei dieser Vuelta mit dem erklärten Ziel Etappensieg angetreten, seine Attacke. Zunächst konnte der Spanier Aitor Pérez Arrieta (Contentpolis) dem Gewinner der Bayern-Rundfahrt folgen, während sich die Verfolger noch uneinig waren. Noch im unteren Teil knapp fünf Kilometer Anstiegs schüttelte der Münsteraner seinen Konkurrenten ab und hielt zunächst einen Vorsprung von gut 30 Sekunden. Aus der Verfolgergruppe heraus machte sich zunächst Fuglsang daran, den Deutschen wieder zu stellen.

Aber erst Winokurow gelang es mit seinem Antritt, den Rückstand zu Gerdemann bis auf 13 Sekunden zu reduzieren. Allerdings hatte der 35-jährige Rückkehrer schließlich wieder den größten Teil der Gruppe im Schlepptau. Aus der heraus der Spanier Beñat Intxausti (Fuji-Servetto) schließlich zu Gerdemann aufschloss. Kurz hintereinander überquerten die beiden die Bergwertung rund elf Kilometer vor dem Ziel. In der Abfahrt spielte der Milram-Kapitän dann zunächst seine Downhill-Fähigkeiten aus und vergrößerte wieder den Vorsprung.

Kurz darauf überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst rief Intxausti nach dem Materialwagen, 9,5 Kilometer vor dem Ziel stand plötzlich Gerdemann am Straßenrand und musste mitansehen, wie die Gruppe um Gerrans an ihm vorbeizog und nach Murcia hineinjagte. Auf den letzten vier Kilometern belauerten sich die vier Spitzenreiter, bevor Winokurow mit seinem Antritt das Finale einleitete. Gerrans hatte aber keine Mühe, am asiatischen Zeitfahrmeister vorbeizuziehen und sich seinen dritten Saisonsieg zu sichern.

Eine ausführliche Schilderung des Etappenverlaufs finden Sie in unserem LIVE-Ticker.

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