Contador gewinnt 96. Tour de France

Cavendishs One-Man-Show in Paris

Foto zu dem Text "Cavendishs One-Man-Show in Paris"

Mark Cavendish (Columbia HTC) gewinnt die 21. Etappe der Tour de France.

Foto: ROTH

26.07.2009  |  (rsn) – Mark Cavendish (Columbia HTC) hat auf den Champs-Élysées die letzte Etappe der 96. Tour de France in überragender Manier gewonnen und seinen sechsten Tagessieg gefeiert. Nach 164 Kilometern von Montereau-Fault-Yonne nach Paris ließ der unglaublich schnelle Brite im Zielsprint der Konkurrenz keine Chance und gewann mit riesigem Vorsprung vor seinem australischen Anfahrer Mark Renshaw und dem US-Amerikaner Tyler Farrar (Garmin-Slipstream). Milram-Sprinter Gerald Ciolek, im Vorjahr zweiter auf den Champs Elysees, wurde diesmal Vierter vor dem Weißrussen Yauheni Hutarovich (Fdjeux).

Der Spanier Alberto Contador (Astana) konnte seinen zweiten Tour-Gesamtsieg nach 2007 bejubeln. Das Grüne Trikot des punktbesten Fahrers gewann der Norweger Thor Hushovd (Cervélo TestTeam), das Bergtrikot ging an den Italiener Franco Pellizotti (Liquigas). Der Luxemburger Andy Schleck (Saxo Bank) wurde nicht nur als bester Nachwuchsfahrer der Tour ausgezeichnet, sondern belegte auch im Gesamtklassement Platz zwei. Contadors Teamkollege Lance Armstrong gelang bei seinem Comeback nach dreijähriger Abstinenz als Dritter der Sprung auf’s Podium.

Der 24 Jahre alte Cavendish, der bei seiner dritten Teilnahme Paris zum ersten Mal erreichte, schrieb sein Kapitel im Rekordbuch der Tour weiter. Noch nie schaffte ein Profi in seinem Alter zehn Etappensiege in zwei Jahren. Der belgische Sprinter Freddy Maertens stellte 1976 den Rekord von acht Etappenerfolgen innerhalb Tour auf. Auf der prestigeträchtigen Final-Etappe ließ Cavendish der Konkurrenz beim Schaulaufen über 164 Kilometer im Ziel des 21. und letzten Abschnitts abermals keine Chance.

"Ich habe immer gesagt, das ich auf den Champs-Elysées geweinnen will", sagte Cavendish nach dem Rennen. "Jeder Sprinter will im Angesicht des Arc de Triomphe  gewinnen und das mir das gelungen ist, gibt mir ein herrliches Gefühl. George Hincaoie ist heute perfekt gefahren. Er war gestern gestürzt und hatte hier auf dem Pflastersteinen starke Schmerzen. Aber als er bei der Flamme rouge antrat, konnte ihm kaum jemand folgen."

Die Konkurrenten erkannten die Überlegenheit des Briten von der Isle of Man neidlos an: "Man muss Cavendish den größten Respekt zollen, da er sich in diesem Jahr keinen Fehler geleistet hat und einfach nicht zu schlagen war", sagte etwa Ciolek, der nur knapp das Podium verpasste. "Cavendish ist der schnellste Sprinter", ergänzte Thor Hushovd.

Auf den neun Schlussrunden durch das Herz der französischen Kapitale hatten sich sieben Fahrer abgesetzt: Fabian Wegmann (Milram), der Japaner Fumiyuki Beppu (Skil-Shimano), der Finne Jussi Veikkanen (Fdjeux), der Spanier Carlos Barredo (Quick Step) sowie die Franzosen Samuel Dumoulin (Cofidis,), Alexandre Pichot (Bbox Bouygues Telecom) und Arnaud Coyot (Caisse d’Epargne) erarbeiteten sich allerdings nur einen kleinen Vorsprung von nicht einmal 40 Sekunden und wurden vom Feld, in dem Columbia das Tempo vorgab, zu Beginn der Schlussrunde wieder gestellt.

Nachdem kurzzeitig Garmin die US-Konkurrenz von der Spitze verdrängt hatte, läutete der erfahrene US-Amerikaner George Hincapie an der Tausend-Meter-Marke ein denkwürdiges Finale ein. Der 36-Jährige zog, seine Columbia-Teamkollegen im Schlepptau, unwiderstehlich nach vorne und ebnete Cavendish als erster den Weg.

Schon in den Kurven kurz vor dem Ziel wurde die Etappe entschieden. Columbia nahm die Ideallinie. Als Hincapie aus der Führung nach rechts ausscherte, mussten Farrar und sein letzter Helfer um ihn herumfahren. während Hushovd eine kleine Lücke zuließ. In der letzten Kurve mussten die Garmin-Leute, die sich mühsam zu Renshaw und Cavendish zurückgekämpft hatten, dann in die Eisen gehen, weil das Columbia-Duo in rasender Fahrt ganz eng an der Bande durchging. Durch das Abbremsen wurden alle Konkurrenten Cavendishs aufgehalten und hatten mit dem Ausgang der Etappe nichts mehr zu tun. Gemeinsam jagten Cavendish und Renshaw der Ziellinie entgegen und mit seinem bekannten explosiven Antritt ließ schließlich der Brite seinen australischen Anfahrer hinter sich.

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