--> -->
17.12.2008 | (rsn) - Bei der 45. Auflage des Bremer Sechstagrennens (08. - 13. Januar 2009) muss der Sportliche Leiter Patrick Sercu auf einen der großen Stars verzichten. Der belgische Titelverteidiger Iljo Keisse wurde beim Sechstagerennen von Gent positiv getestet und muss mit einer Dopingsperre rechnen. Trotz des Ausfalls von Keisse ist Sercu mit dem Fahrerfeld zufrieden, wie der ehemalige Bahnspezialist im Interview mitteilte. Allerdings hätte Sercu gerne Roger Kluge am Start gesehen. Dem Madison-Silbermedaillengewinner von Peking wurde aber vom Bund Deutscher Radfahrer (BDR) wegen der parallel stattfindenden Weltcuprennen die Freigabe verweigert.
Wie sehr hat Sie die Nachricht geschockt, dass Iljo Keisse positiv getestet wurde?
Sercu: Das war natürlich ein großer Schock für uns alle. Für mich war das bei dem Jungen absolut nicht vorstellbar, ich kann es immer noch nicht begreifen. Aber Fakt ist, dass er positiv getestet wurde und nicht fahren darf und nicht fahren wird in Bremen. Welches verbotene Mittel er genommen hat und ob er wissentlich gedopt hat, das weiß wohl nur er selbst. Ich weiß allerdings, dass er völlig fertig mit den Nerven ist.
Sind Sie auch ohne Keisse zufrieden mit dem Fahrerfeld?
Sercu: Ja, im Großen und Ganzen bin ich zufrieden. Wenn ein Topfahrer fehlt, heißt das noch lange nicht, dass wir keine spannenden Rennen sehen. Ich kann nur hoffen, dass sich vor dem Startschuss kein Fahrer mehr verletzt.
Worauf achten Sie bei der Zusammenstellung des Fahrerfeldes?
Sercu: In allererster Linie natürlich auf Qualität. Für das größte Sechstagerennen der Welt sollte man auch die besten Sechstagefahrer verpflichten. Das ist uns weitgehend gelungen. Dann spielt es natürlich auch eine Rolle, wo das Rennen stattfindet. Bei einem Sechstage-Rennen in Deutschland sollte man schon darauf achten, dass der Großteil der Fahrer auch aus Deutschland kommt.
Gibt es einen Fahrer, den Sie gern in Bremen gesehen hätten und den sie nicht bekommen haben?
Sercu: Ich hätte Roger Kluge schon gern dabei gehabt. Er ist ein Riesentalent. Roger ist 2008 bei der Weltmeisterschaft in Manchester mit Olaf Pollack Zweiter im Madison geworden. Bei den Olympischen Spielen von Sydney hat er die Silbermedaille im Punktefahren geholt. Der hätte uns schon gut zu Gesicht gestanden.
Warum hat es nicht geklappt? Lag es an der geforderten Gage?
Sercu: Nein, das ist meistens das geringste Problem. Da einigt man sich recht schnell. Die Fahrer wissen selbst ganz gut, was sie fordern können. Sie kennen ihren Wert.
Woran lag es dann?
Sercu: Er hat keine Freigabe vom Bund Deutscher Radfahrer bekommen. Seit Jahren sind es dieselben Probleme. Einige Nationalfahrer können nicht bei den Sechstage-Rennen antreten, weil gleichzeitig die Weltcups ausgetragen werden. Das ist eine Sache, die ich absolut nicht verstehen kann. In dieser Wintersaison hat der Weltradsportverband UCI erneut fast alle Weltcups so terminiert, dass sie zeitgleich mit den großen Sechstagerennen stattfinden. Das hätte man anders lösen können. Wir haben oft genug darauf hingewiesen, aber die UCI stellt sich da stur.
Warum holen Sie keine Weltstars von der Straße auf die Bahn?
Sercu: Ganz einfach, die meisten können das nicht. Erik Zabel ist eine absolute Ausnahme. Klar, es gibt Straßenfahrer, die ursprünglich von der Bahn kommen. Solche haben wir auch dabei, wie Leon van Bon oder Olaf Pollack. Bei denen weiß ich um ihre Qualitäten auf der Bahn. Aber die wirklichen Topstars auf der Straße, die würden bei den Sechstage-Rennen nur hinterherfahren. In solchen Fällen ist es dann doch auch eine Frage des Preises. Ein echter Weltstar tritt nur für extrem hohe Gagen an. Aber was habe ich davon, wenn er so viel Geld kostet, wie fünf andere Teams zusammen und dann Letzter wird?
Wann wissen Sie, wie Sie die Teams zusammenstellen und worauf kommt es dabei besonders an?
Sercu: Man muss darauf achten, dass die beiden Rennfahrer zusammenpassen. Sowohl von der Mentalität her als auch von ihren fahrerischen Qualitäten. Wenn man zum Beispiel einen Sprintertypen und einen Verfolger zusammen fahren lässt, ist das zumeist eine gute Kombination. Einem jungen Fahrer sollte man einen erfahrenen Kollegen an die Seite stellen. Aber ich kann natürlich auch keinem der Favoriten einen deutlich schwächeren Partner an die Seite stellen, mit dem er dann nur hinterherfährt.
Wer sind Ihre Favoriten ?
Sercu: Es gibt drei Favoritenpaare. Erik Zabel und Leif Lampater, Robert Bartko mit seinem neuen Partner Andreas Beikirch und natürlich das Team Bruno Risi/Danny Stam. Die sind nach ihrem Sieg in Zürich ein ganz heißer Kandidat für Bremen. Sie haben beide eine unglaubliche Erfahrung und sie verstehen sich prächtig.
Welches Fahrerpaar kann für Überraschungen sorgen?
Sercu: Kenny de Ketele ist in Amsterdam sehr gut gefahren, sein Partner Leon van Bon ist ein alter Hase. Den beiden traue ich durchaus etwas zu. Bei Olaf Pollack und Franco Marvulli muss man abwarten, wie sie harmonieren und ob Marvulli genau so gut in Form ist wie er es gerade in Zürich war.
(rsn) - Nachdem ARD und ZDF in diesem Jahr doch von der Tour de France berichtet hatten, war auch die für 2009 abgesagte Deutschland Tour wieder in den Mittelpunkt von Spekulationen gerückt. Im Inte
(rsn) – Nach schwachem Saisonstart hat Gerald Ciolek (Milram) in den vergangenen Monaten beständig gute Leistungen gezeigt, auch wenn es bisher erst zu einem Sieg reichte. Im Interview mit Radsport
(sid) - Linus Gerdemann gehört zu den deutschen Hoffnungsträgern bei der diesjährigen Tour de France. Im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) spricht der Milram-Kapitän über seine F
(sid) - Der wochenlangen Schlammschlacht folgt der Showdown im Nobelhotel: BDR-Präsident Rudolf Scharping stellt sich am Samstag auf der Bundesversammlung des Bundes Deutscher Radfahrer zur Wiederwah
(rsn) - Aus dem Continental-Team Sparkasse wurde zur neuen Saison das Team Nutrixxion Sparkasse. In Gespräch mit Radsport News erklärte Teamchef Mark Claußmeyer die Zusammensetzung des Teams, die S
(rsn) – Mit neuem Hauptsponsor und einigen namhaften Neuzugängen wie Sebastian Sielder und René Haselbacher ist das österreichische Team Vorarlberg-Corratec in die neue Saison gegangen. Im Interv
(rsn) – Paul Martens steht in seiner zweiten Saison beim niederländischen Rabobank-Team. Im letzten Jahr gelang dem 25-Jährigen trotz guter Leistungen kein Sieg. Das soll in dieser Saison anders w
(rsn) – Als Vierter der Andalusien-Rundfahrt zeigte Martin Velits (Milram) schon früh in der Saison sein großes Potenzial. Im Interview mit Radsport News sprach der 24-jährige Slowake über seine
(rsn) - Der Australier William Walker, 2005 Vize-Weltmeister in der U23-Klasse, zählt zu den großen Talenten des Radsports. Das konnte der 23-Jährige in den letzten beiden Jahren im Rabobank-Trikot
(rsn) - Christian Müller (26) galt in seiner U23-Zeit als eines der größten deutschen Zeitfahrtalente. Nach einer guten Neo-Profi-Saison 2005 bei CSC lief in den folgenden drei Jahren nur wenig zus
(rsn) - Das Bochumer Continental-Team Vlassenroot startet 2009 unter dem Namen Seven Stones. Im Gespräch mit Radsport News erklärt der Sportliche Leiter Lars Diemer, was hinter der Namensänderung s
(rsn) - Robert Gesink ist das größte niederländische (Kletter-)Talent seit vielen Jahren. 2008 machte der 22-jährige Rabobank- Profi in mehreren großen Rennen mit Spitzenplatzierungen bereits von
(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
(rsn) – Im Grunde ist die Geschichte schnell erzählt: Seit 2021, also seit Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) gemeinsam die Tour de France bestri
(rsn) – Fünf Top-5-Platzierungen hat Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) bei seinen zwei Tour-de-France-Teilnahmen bislang ersprintet – drei 2023, zwei 2024. Im dritten Anlauf sollen noch ein paar
(rsn) – Es ist inzwischen ein jährlich wiederkehrendes Ritual: Kurz vor der Tour de France präsentieren einige Mannschaften Sondertrikots für die drei Wochen in Frankreich. Weil zum Saison-Highli
(rsn) – Der diesjährige Grand Départ bietet erstmals seit 2020 wieder den Sprintern die Chance, das Gelbe Trikot zu erobern, denn gleich in Lille stehen die Zeichen am Ende der 1. Etappe auf Masse
(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa
(rsn) – Zum siebten Mal in seiner beeindruckenden Karriere geht Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) bei der Tour de France an den Start. Die einzige deutsche Équipe im Peloton will von
(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) gehört einmal mehr zu den Top-Stars, die bei der Tour de France an den Start gehen. Wirklich in Erscheinung treten konnte er in den letzten dre
(rsn) – Nikias Arndt (Bahrain Victorious) wird am Samstag in Lille zwar nicht am Start der Tour de France stehen, doch einige Tage vor der Frankreich-Rundfahrt gibt es dennoch gute Neuigkeiten vom 3
(rsn) - Die ASO wird auch bei der kommenden Tour de France die 3-Kilometer-Regel auf weitere ausgewählte Etappen ausdehnen. Dann werden die Fahrer bereits vier oder sogar fünf Kilometer vor dem Ziel
(rsn) – Nachdem sich erst wieder kürzlich einige Radprofis zu mangelnden Sicherheitsvorkehrungen beim erstmals ausgetragenen Copenhagen Sprint (1.UWT/1.WWT) kritisch geäußert hatten, dürfte eine
(rsn) - Mit der Kreuzfahrtreederei MSC Cruises, einem der weltweit größten Anbieter für Vergnügungsreisen auf dem Meer, steigt kurz vor dem Start der Tour de France ein weiterer potenter Geldgeber