"Armstrong beim Giro in Höchstform"

Bruyneel: "Astana ist wieder hoch angesehen"

Foto zu dem Text "Bruyneel:

Johan Bruyneel während einer Pressekonferenz im Astana-trainingslager auf Teneriffa

Foto: ROTH

13.12.2008  |  (rsn) - Die Saison 2008 war für Astana-Teamchef Johan Bruyneel ein Auf und Ab. Der Belgier formte aus einer Mannschaft, die vor dem Aus stand, eine Einheit, die bei den großen Rundfahrten kaum zu schlagen ist. Dennoch war Astana beim Saisonhöhepunkt, der Tour de France, nicht dabei. Die Veranstalter hatten nicht vergessen, für welchen Eklat das Team im Jahr 2007 gesorgt hatte, als der damalige Kapitän Alexander Winokurow des Blutdopings überführt wurde und vor der Polizei aus Frankreich flüchtete.

Bevor Bruyneel die angeschlagene Skandaltruppe Ende 2007 übernahm, wollte kein namhafter Fahrer zu Astana wechseln. Der ehemalige US-Postal-und Discovery-Teamchef brachte dann aber Toursieger Alberto Contador und den US-Amerikaner Levi Leipheimer mit und machte sich an die Arbeit. Bruyneel und Astana überstanden auch den Rückschlag der Tour-Ausladung und hielten sich bei anderen Rennen schadlos: Das von kasachischen Konzernen gesponserte Team gewann die Kalifornien-Rundfahrt (Leipheimer), die Baskenland-Rundfahrt, die Kastilien-Rundfahrt (beide Contador), die Tour de Romandie (Klöden) sowie den Giro d'Italia und die Vuelta a Espana (beide Contador).

Bruyneel kann auf eine außergewöhnlich erfolgreiche Saison zurückblicken und ist dabei besonders auf zwei Dinge stolz, wie er dem Internetportal cyclingnews.com verriet: "Das Erste sind all die Siege und die Tatsache, dass Astana wieder eine Referenz im Radsport darstellt. Und wir haben trotz einiger Rückschläge bewiesen, dass wir das beste Team sind. Mir war die Energie unserer Mannschaft bewusst und auch die mentale Stärke war enorm. Wenn man unter solchen Umständen etwas erreicht, ist die Befriedigung darüber sehr viel größer“, so der 44-Jährige.

Bruyneel zeigte sich besonders froh darüber, dass sich bei Astana nicht alles nur auf einen Fahrer konzentriert, sondern mit Contador, Leipheimer und Klöden gleich drei Siegfahrer für die großen Rundfahrten im Aufgebot stehen. Und 2009 wird Lance Armstrong unter seinem langjährigen Teamchef ein Comeback geben, das jetzt schon hohe Wellen schlägt. "In diesem Jahr rufen mich auf einmal viele Leute an, die gern ins Team kommen möchten“, beschreibt der erfolgreichste Teammanager des vergangenen Jahrzehnts den Wandel, der sich in seinem mit luxemburgischer Lizenz ausgestatteten Rennstall vollzogen hat. „Ich denke der Grund dafür ist, dass Astana wieder für etwas steht und wir momentan hoch angesehen sind."

Seinem neuen Star Armstrong traut Bruyneel zu, wieder auf allerhöchstem Niveau zu fahren. "Um seinen physischen Zustand mache ich mir keine Sorgen. Er war immer ein großer Athlet und ist es immer noch“, sagte der ehemalige ONCE- und Rabobank-Profi. “Er ist hochkonzentriert und betreibt sein Training mit Leidenschaft. Meiner Meinung nach ist das Alter kein Nachteil, es ist eher ein Problem, dass er jetzt drei Jahre lang aus dem Rhytmus raus ist. Wir müssen abwarten und dann werden wir es schon bei der Tour Down Under und natürlich in Kalifornien sehen."

Angesichts der Tatsache, dass sich der siebenmalige Toursieger für ein volles Programm mit Starts auch bei den Frühjahrsklassikern entschieden hat, erwartet Bruyneel, dass der mittlerweile 37 Jahre alte Texaner beim Giro d'Italia in Höchstform sein wird. Viel deutet also darauf hin, dass Armstrong bei der Tour de France als Edelhelfer für seinen Teamkollegen Contador antreten wird – auch wenn Bruyneel dem Rückkehrer bei beiden Rundfahrten Spitzenplatzierungen zutraut: "Ich glaube das ist möglich. Das hat in diesem Jahr das Beispiel Denis Mentschow gezeigt." Mentschow wurde beim Giro Fünfter und bei der Tour Vierter.

Weitere Radsportnachrichten

21.12.2024Schöne Highlights und ein sehr starker August

(rsn) – 22 Jahre ist Fabio Christen (Q36.5 Pro Cycling) alt, und der Schweizer kommt aus einer wahren Radsportfamilie. Schon sein Großvater gehörte zu den besten Straßensportlern und auch sein Va

21.12.2024Red-Bull-Sportchef Aldag über die Transfers von Lazkano und Co.

(rsn) – Es war abzusehen, dass Red Bull – Bora – hansgrohe auch in diesem Winter wieder allerhand Veränderungen am Kader für die neue Saison vornehmen würde. Neun Profis stoßen 2025 zum Team

21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg

(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w

21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn

(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite

21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Rembe - Sauerland

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten

(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der

21.12.2024“Riesige Erleichterung“: Auf dem Weg zurück zu alter Stärke

(rsn) – Er war noch nicht ganz wieder der Alte, doch nach zwei krankheitsbedingt schwarzen Saisons hat Maximilian Schachmann 2024 endlich erneut aufblitzen lassen können, wozu er fähig ist. Das ge

21.12.2024Van Empel muss Cross-Wochenende auslassen

(rsn) - Wegen eines Trainingssturzes muss Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) die beiden Cross-Weltcups in Hulst und Zonhoven an diesem Wochenende auslassen. Wie die Niederländerin a

21.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

20.12.2024Meisterschaftsdoppel versöhnte nach Olympia-Enttäuschung

(rsn) – Die Olympischen Spiele in Paris hatten die Österreicherin Anna Kiesenhofer (Roland) wieder in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit zurückgeholt. Immer wieder wurde ihre Sensationsfahrt v

20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück

(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm

20.12.2024Van Schip wegen Drohungen und Beleidigungen gesperrt

(rsn) - Wegen "Beleidigungen, Drohungen und unangemessenem Verhalten“ bei der Bahn-WM in Ballerup (Dänemark) hat die UCI den Niederländer Jan-Willem van Schip vom 27. Dezember 2024 bis zum 1. Febr

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine