Tim Klinger: Giro-Tagebuch/4. Etappe

Meine gute Tat für Frösi: Eine Cola und ein Gel

Von Tim Klinger

17.05.2007  |  So gut es bei Robert Förster heute lief, so schlecht lief es bei mir. Ich hatte den ganzen Tag praktisch am ganzen Körper Muskelschmerzen - angefangen im Schulterbereich, über den Rücken bis in den Po und in die Beine. Ich habe mir das so erklären lassen, dass man bei einem Unfall instinktiv alle Muskeln anspannt und sich dadurch eine Art Muskelkater holt. Und Unfälle hatte ich ja genügend in den letzten Tagen. Nach der gestrigen Massage hatte ich mich noch ganz gut gefühlt, aber in der Nacht schlief ich schon schlecht und heute morgen am Start dachte ich: Das kann ja lustig werden.

Zum Glück hatten heute eine ruhige Etappe und ich musste nicht viel arbeiten. Für die Sprintvorbereitung sind bei uns ja andere zuständig. Meine letzte gute Tat für Frösi war, ihm eine Cola und ein Gel zu bringen, danach waren meine Pflichten erledigt. Die Teamkollegen hätten mir auch was erzählt, wenn ich zum Schluss noch mit reingehalten hätte.

Das Finale habe ich mit einem Auge sogar live mitverfolgen können. Ich fuhr in einer Gruppe, in der auch einige Milram-Fahrer dabei waren, die sich bei ihrem Materialwagen aufhielten. Im Auto lief der Fernseher und ich konnte mir anschauen, wie der Sportkamerad Förster auf den letzten Metern noch an Petacchi vorbeigezogen ist. Ich freue mich richtig für Frösi, dass er das Ding nach Hause gefahren hat. Schließlich war er schon auf der 3. Etappe nur haarscharf am Sieg vorbei geschrammt.

Bis morgen
Tim

Für Tim Klinger ist der 90. Giro d’Italia ein ganz besonderes Rennen. Der 22-jährige Nachwuchsfahrer vom Team Gerolsteiner bestreitet die erste dreiwöchige Rundfahrt seiner noch jungen Karriere. Für Radsport aktiv berichtet Klinger täglich von seinen Erlebnissen beim zweitgrößten Radrennen der Welt.

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