--> -->
13.09.2006 | Peter Rohracker, Sportlicher Leiter von Team Lamonta, äußert sich vor der heute beginnenden Drei-Länder-Rundfahrt im Gespräch mit Radsport aktiv zum Ausschluss von Danilo Hondo sowie zu den Chancen seines Teams und zieht eine vorläufige Saisonbilanz.
Herr Rohracker, nachdem Ihr Fahrer Danilo Hondo schon am vergangenen Sonntag in Nürnberg nicht starten durfte wird er jetzt vom Veranstalter der 3-Länder-Tour vom Rennen ausgeschlossen und muss dem Start fern bleiben. Wie gehen Sie als sportlicher Leiter des Teams Lamonta mit dieser Situation um?
Rohracker: "Zuerst einmal muss man sagen, das dies im Profigeschäft ein durchaus üblicher Vorgang ist, der Veranstalter bezahlt und entscheidet selbst über sein Starterfeld. Ich bedaure allerdings, daß der Ausschluß von Danilo Hondo leider zu sehr in der Vorfeldberichterstattung des Rennens als Publicity genutzt wurde. Hierzu ist der Fall leider zu komplex."
Aber die Umsetzung des verabschiedeten Maßnahmenkatalogs des Bundes Deutscher Radfahrer muß doch im Interesse der Glaubwürdigkeit des Radsports von allen Beteiligten des Profi-Pelotons liegen?
Rohracker: "Auch ich bin strikt gegen Doping, aber ob es der richtige Weg ist, den Fahrer allein in die Verantwortung zu nehmen, ist für mich fragwürdig. Teams, Veranstalter und Funktionäre sollten nicht den Fehler machen, allzu aktionistisch vorzugehen. Besonnenes Vorgehen erscheint mir im Interesse des gesamten Radsports als sehr wichtig. Die Hintermänner zu finden und dingfest zu machen sollte doch der Schlüssel zur einem sauberen Rennsport sein."
Wie bewerten Sie persönlich die Situation der Unsicherheit um mögliche Startverbote Ihres Stars?
Rohracker: "Schade ist, dass der Prophet im eigenen Lande wohl nichts wert ist. Im Ausland sind wir und Danilo gern willkommene Gäste. Durch diese Nichtteilnahme entgehen uns leider wichtige Punkte in der UCI Europe Tour. Die Möglichkeiten des Gewinns der Einzelwertung von Danilo dürften somit gegen Null laufen. Schade auch für die ganze Arbeit seiner Teamkollegen und des gesamten Teamumfeldes, welches sich über die gesamte Saison sehr für Danilo eingesetzt hat."
Und wie sieht jetzt - ohne Danilo Hondo - Ihre Ausrichtung für die nächste Woche und somit die 3-Länder-Tour aus?
Rohracker: "Wir haben mit Holger Sievers und Bjoern Glasner zwei ganz erfahrene Rennfahrer am Start, die auch schon Rundfahrten für sich entscheiden konnten. Allerdings wird es bei der extrem guten Besetzung mit zum Beispiel Andreas Klöden, Matthias Kessler oder Jens Voigt alles andere als leicht. Wir hoffen trotz der taktischen Neuausrichtung durch das Fehlen von Danilo auf einen Top-Ten-Platz. Ich würde mich freuen, wenn Lokalmatador Hannes Blank seine gute Debutsaison mit einer hervorragenden Leistung krönen könnte."
Es ist jetzt September, die Saison neigt sich dem Ende entgegen, vielleicht schon Zeit eine Bilanz dieser Saison zu ziehen. Was hat das Agreement mit Danilo Hondo dem Lamonta Team gebracht?
Rohracker: "Zuerst einmal eine Menge Arbeit. (lacht) Die Zusammenarbeit mit Danilo hat das ganze Jahr über perfekt geklappt, er ist ein Profi durch und durch. Schwierig war die Argumentation der Verpflichtung vor dem Hintergrund der gesamten Problematik gegenüber der Öffentlichkeit. Sportlich denke ich können wir schon jetzt auf die erfolgreichste Saison seit bestehen des Teams zurück blicken. Für mich war es beeindruckend, wie sich die Zusammenarbeit von Danilo mit den Nachwuchsfahrern unseres Teams entwickelt hat. So hat Danilo nach den Deutschen Meisterschaften mit den jungen Fahrern ein Trainingscamp bezogen und sich mit Ihnen auf den zweiten Teil der Saison vorbereitet. Bemerkenswert war für mich zu sehen, wie das ganze Team bei der Friedensfahrt 3 Tage auf ProTour Niveau gefahren ist und das Gelbe Trikot verteidigt hat. Junge Fahrer wie z.B. Hannes Blank, Erik Hoffmann oder Matthias Friedemann haben doch an der Seite von Danilo eine gute Entwicklung genommen. Alles in allem hat Danilo das Team beflügelt und mit seiner profimäßigen Einstellung auch in der vermeintlich dritten Kategorie Potenziale freigesetzt, die sonst wahrscheinlich nicht abrufbar gewesen wären."
Sie gelten auch als der Mann im Background des überraschenden Deutschen Meisters Dirk Müller. Er hat mit seiner sensationellen Fahrt in Klingenthal für Ihre Elite-Renngemeinschaft „Target-Exist-Spiuk“ die Millionen schweren ProTour Teams genarrt!
Rphracker: "Naja, so kann man das nicht sagen. Es war für uns alle eine große Überraschung, aber bei diesem Rennen hat der Rennverlauf, die Taktik und natürlich die persönliche Form gestimmt. Insider hatten schon vorher bei kleineren Rennen gesehen auf welchem Niveau Dirk fuhr. Das er dann gegenüber Weltklassefahrern diesen Vorteil so überzeugend umzusetzen vermochte, darf man natürlich schon als kleine Sensation bezeichnen. Ohne Zweifel ein ganz großer Tag für Dirk und mich."
Wie konnten Sie Dirk Müller zu einem derartigen Comeback bewegen?
Rohracker: "Wir wollten nach der Auflösung des "VC Frankfurt Radteams" mit einer neuen Mannschaft in Frankfurt wieder Fuß fassen und ich hatte gesehen, dass Dirk im letzten Jahr ein paar kleinere Rennen bestritten hat. Ich suchte das Gespräch mit ihm und er wollte zuerst neben seinem Beruf als Versicherungskaufmann nur eine kleine Anzahl von Rennen bestreiten. Das er sich in eine derartige Form fährt, konnte ich selbst nicht ahnen. Das zeichnet aber den Rennfahrer Dirk Müller aus, entweder ganz oder gar nicht."
Es gab Gerüchte über Probleme beim Wechsel von Dirk Müller zum Team Sparkasse nach der gewonnenen Meisterschaft ?
Rohracker: "Nein, eigentlich nicht, Dirk war sich nicht sicher, was er machen sollte: Direkt zu einem Continental Team zu wechseln oder auf einen Vertrag bei einem Professional Continental Team und einen damit möglichen Vuelta Start zu hoffen. Dies wäre meiner Meinung nach eine bessere Option für Dirk gewesen. Das allerdings sein neuer Arbeitgeber in Werbeanzeigen mit dem Titelgewinn in Klingenthal wirbt, erstaunt mich allerdings sehr."
Selbst eingefleischte Radsportfans hatten beim Blick auf die Starterliste bei der Drei-Länder-Tour einige Fragezeichen in den Augen. Beim Team Gerolsteiner stand mit Johannes Fröhlinger ein absolute
Frankfurt/Main (dpa) - Sebastian Lang vom Team Gerolsteiner hat die erste Auflage der Drei-Länder-Tour für Radprofis durch Hessen, Thüringen und Baden-Würtemberg gewonnen. Der 27-jährige Erfurte
Sebastian Lang steht vor dem Gewinn der Drei-Länder-Tour. Souverän verteidigte Team Gerolsteiner am Samstag auf der Fahrt durch den Taunus das Gelbe Trikot des 27 Jahre alten Erfurters. Dem deutsche
Wiesbaden (dpa) - Gerolsteiner-Profi Sebastian Lang ist dem Sieg bei der Drei-Länder-Tour einen weiteren Schritt näher gekommen. Der Erfurter fuhr auf der 4. Etappe von Griesheim nach Wiesbaden übe
(sid/Ra) - Das schönste Geschenk machte sich Sebastian Lang gleich selber: An seinem 27. Geburtstag durfte sich der deutsche Zeitfahrmeister am Ende der dritten Etappe bei der Drei-Länder-Tour in He
Griesheim (dpa) - Radprofi Sebastian Lang vom Team Gerolsteiner hat die Führung bei der Drei-Länder-Tour übernommen. Der deutsche Zeitfahrmeister aus Erfurt gewann an seinem 27. Geburtstag das Zeit
Battenberg (dpa) - Der Niederländer Karsten Kroon vom Team CSC hat die 2. Etappe bei der Drei-Länder-Tour der Radprofis über 180,9 Kilometer von Kassel nach Battenberg gewonnen.Der Gewinner des Hen
Kassel (dpa) - Patrick Sinkewitz hat zum Auftakt der Drei-Länder-Tour die 203 Kilometer lange Etappe von Erfurt nach Kassel gewonnen. Der 25-jährige T-Mobile-Profi setzte sich aus einer dreiköpfige
(sid) - T-Mobile-Profi Andreas Klöden will sich bei der am Mittwoch beginnenden Hessen-Rundfahrt für die anstehende Weltmeisterschaft in Salzburg (19. bis 24. September) einfahren. Der Tour-Dritte,
Nach 24 Jahren hat sich die Hessen-Rundfahrt zur 3-Länder-Tour (13. bis 17. Sept.) gemausert. Sie führt nun auch durch Thüringen und Baden-Württemberg. Der Termin ist ideal als Vorbereitung auf di
(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic
(rsn) - Genau eine Woche vor dem Start des Giro d’Italia 2025 (9. Mai – 1. Juni) haben die Organisatoren die vorläufige Startliste der ersten Grand Tour des Jahres veröffentlicht. Im albanischen
(rsn) - Mit einer späten Attacke hat Jay Vine (UAE Team Emirates – XRG) die 3. Etappe der Tour de Romandie gewonnen. Der Australier griff auf dem letzten Kilometer des kurzen Schlussanstiegs in Cos
(rsn) – Im Gegensatz zu den Männern, für die die Spanien-Rundfahrt als letzte Grand Tour der Saison im Herbst ansteht, eröffnet die Vuelta Espana Femenina (2.WWT) die Phase der großen Frauen-Run
(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
(rsn) - Am 1. Mai waren mehrere deutsche Kontinental-Teams bei wichtigen internationalen Rennen erfolgreich im Einsatz, konkret bei der Schlussetappe der Tour de Bretagne in Frankreich (UCI 2.2), dem
(rsn) - Insgesamt 17 Rennen wurden am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt ausgetragen. Im Gegensatz zu vielen anderen Klassikern, die inzwischen parallel auch Frauenrennen veranstalten, fehlen die Frauen in
(rsn) - 2015 als Eintagesrennen gestartet, hat sich die Vuelta a Espana der Frauen mittlerweile zu einer einwöchigen Rundfahrt entwickelt, die seit 2023 im Mai als erste Grand Tour des Jahres ausgetr
(rsn) – Als Michael Matthews gleich bei seinem Debüt im Jahr 2011 beim Sieg von John Degenkolb vor der Alten Oper auf den dritten Platz sprintete, war offensichtlich, dass dem Australier der hessis
(rsn) - Ohne Vorjahressieger Maxim van Gils, der noch immer an den Sturzfolgen vom Amstel Race leidet, ging Red Bull – Bora – hansgrohe beim 62. Eschborn-Frankfurt an den Start. Die Truppe um Jung
(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
(rsn) – Lorenzo Fortunato (XDS – Astana) hat die turbulent verlaufene 2. Etappe der 78. Tour de Romandie gewonnen. Der Italiener setzte sich über 157 Kilometer rund um La Grande Béroche aus eine