Siege auch ohne Mancebo

AG2R schwebt auf einer gelben Wolke

Von Christoph Adamietz

13.07.2006  |  Zur Halbzeit der Tour de France hat das Ag2r Team schon alle Höhen und Tiefen durchlebt. Zuerst die grenzenlose Enttäuschung über den Ausschluss von Kapitän Francisco Mancebo wenige Stunden vor dem Prolog. Der Spanier ist einer der Fahrer, die in den Blutdopingskandal verwickelt sind. Gestern dann aber die unbändige Freude über Cyril Dessel. Der französische Nobody fuhr auf der ersten Bergetappe in das begehrte Gelbe Trikot. Damit nicht genug, eroberte der 31-Jährige auch noch das Bergtrikot.

Auch ohne Mancebo ist das französische ProTour Team wieder oben auf. Neben der Führung im Gesamtklassement und in der Bergwertung sprang für die Equipe von Vincent Lavenu auch der Spitzenplatz in der Teamwertung heraus. Und der Etappensieg von Sylvain Calzati in Lorient rundet das starke Auftreten der Mannschaft ab.

Auch wenn Dessel momentan das Gelbe Trikot trägt, setzt man in der Gesamtwertung auf den Routinier Christophe Moreau. Dem 35-jährigen wird sogar eine Podiumsplatzierung in Paris zugetraut.

Der von einer Vorsorgekasse gesponsert Rennstall ist erst seit diesem Jahr Teil der ProTour. Dank einiger hochkarätiger Neuverpflichtungen konnte man endlich den ersehnten Sprung in die Belletage des Radsportes schaffen.

Ursprünglich war Lavenu sogar an einem der ganz Großen dran: ,,Lange Zeit haben wir auf eine Verpflichtung von Alexandre Winokurow gehofft“, so der Teamchef. „Wino dachte aber, dass ihm Liberty Seguros bei der Verwirklichung seines großen Ziels, dem Tour de France Sieg, besser unterstützen könnte als wir. Das muss man akzeptieren.“ Vielleicht bereut der Kasache heute, dass er das Angebot von AG2R abgelehnt hat.

Mit Moreau und Mancebo konnte man aber guten Ersatz für Winokurow verpflichten. Mancebo visierte sogar einen Podiumsplatz bei der Tour an. Dann aber wurde im Zusammenhang mit der „Operation Puerto“ auch der Tour-Vierte des letzten Jahres ausgeschlossen. Unmittelbar darauf gab Mancebo sein sofortiges Karriereende bekannt.

,,Das war ein Schock für uns“, gibt Lavenu zu. ,,Einige unserer Fahrer waren am Start nicht wirklich motiviert. Es war eine harte Arbeit, die Jungs wieder auf die Reihe zu bekommen.“ Dabei half, dass viel zitierte Chemie im Team stimmte. ,,Die Fahrer sind sehr gut miteinander befreundet. Wir haben viele Fahrer, die aus der selben Region kommen“. Mit einem seiner Profis verknüpfen den Teamchef auch private Bande: Samuel Dumoulin ist mit Lavenus Tochter liiert.

Auch in der zweiten Tourhälfte soll die Erfolgsserie weitergehen. Lavenu: ,,Wir wollen das Trikot verteidigen. In den Bergen haben wir noch ein paar Reserven. Vielleicht hilft diese Situation auch Christophe Moreau. Durch die vielen Ausfälle ist es gut möglich, dass er hier vorne mitfahren kann. Wenn er die Leistungen der Dauphiné bestätigt, habe ich da keine Bedenken“, gibt sich der Franzose optimistisch.

Quelle: cyclingnews.com

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