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04.12.2025 | (rsn) – Nach zwei Jahren beim deutschen Team Ceratizit - WNT wechselte Nina Berton im vergangenen Winter zu EF Education – Oatly. Dort erlebte die Luxemburgerin eine aufregende Saison 2025, in der persönliche Erfolge zwar ausblieben. Dennoch konnte Berton jubeln, auch weil sich die 24-Jährige als starke Helferin hervorgetan hatte.
“Es ist sicher ein bisschen ein gemischtes Jahr für mich gewesen. Für das Team war es eine gute Saison und ich habe mich gut und schnell eingelebt. Persönlich hätte ich mir aber mehr erhofft, vor allem am Ende des Jahres, wo die Form sehr gut war“, erzählte sie im Gespräch mit radsport-news.com.
Als Zweite der Nationalen Cross-Meisterschaften - hinter Marie Schreiber (SD Worx – Protime) - begann Berton ihre Saison im Gelände und auch zum Jahresende warten noch einige Querfeldein-Rennen: “In Luxemburg wirst du damit groß, es ist ja auch fast jedes Wochenende ein Rennen und bei dem Wetter ist es angenehmer, eine Stunde ein Cross-Rennen abzuspulen als allein im Regen zu fahren", erklärte sie. ___STEADY_PAYWALL___
Nach den gemeinsamen Trainingslagern startete Berton bei der Mallorca Challenge, wo sie die Rennen um Palma und Andratx bestritt. Es folgten die UAE Tour und dann die Klassiker, die für die US-amerikanische Frauenequipe mit zahlreichen Topresultaten sehr erfolgreich verliefen.
Nina Berton zu Saisonbeginn auf Mallorca | Foto: Cor Vos
“Ich glaube wir haben recht schnell gemerkt, wie wir unsere Karten gut ausspielen können“, erinnert sich Berton, deren Teamkolleginnen Letizia Borghesi, Noemi Rüegg und Allison Jackson bei den Klassikern immer wieder weit vorne landeten.
Borghesi wurde sensationelle Zweite bei Paris-Roubaix, geschlagen nur von Pauline Ferrand-Prevot (Visma – Lease a Bike). “Im Gegensatz zu den größeren Teams, die auf eine Fahrerin ausgerichtet sind, haben wir mehrere Möglichkeiten und brauchen nur den richtigen Moment. Vor allem bei Noemi hat man gesehen, als es so richtig bei ihr lief, wurde sie von einem zum anderen Rennen immer besser“, fügte sie mit Blick auf die Schweizerin an, die unter anderem Dritte bei Mailand-Sanremo Women wurde.
Schnell freundete Berton sich mit den meisten ihrer neuen Kolleginnen an. “Der Wechsel war ein bisschen ein Neuanfang für mich, weil der Teamaufbau ganz anders ist als bei meinem alten Team. Es gibt ein Männerteam und wir profitieren von der Struktur, können auf die viele Erfahrung aufbauen. Außerdem ist es ein supercooles Gefüge und ich habe mich von Anfang an mit allen gut verstanden und wir harmonieren wie eine Familie“, erzählte Berton, die in dieser Saison auch einige Einsätze mit dem Nationalteam zu verzeichnen hatte. Dabei belegte sie in der Mixed-Staffel bei den Europameisterschaften in Frankreich den fünften Platz.
“Das war eine sehr coole Erfahrung und ich muss sagen, es ist echt ein anderes Gefühl mit den Männern zu fahren. Es entwickelt sich ein spezieller Teamgeist und ich hoffe, dass wir auf der Leistung in der Ardèche aufbauen können und noch stärker in der Zukunft werden“ , so Berton, die mit der jungen Gwen Nothum und Liv Wenzel das Frauentrio bildete, das von Alex Kirsch, Arthur Kluckers und Mats Wenzel übernahm und nur 39 Sekunden langsamer war als die erfahreneren Deutschen, die Platz vier belegten.
Nina Berton unter den Ausreißerinnen auf einer Etappe der UAE Tour | Foto: Cor Vos
“Leider bin ich dann krankheitsbedingt für das Straßenrennen ausgefallen“, fügte Berton an, die aber zwei andere Medaillen vorweisen konnte. Bei den Games of the Small Nations, den Spielen von Europas Kleinstaaten, dominierte sie in Andorra gemeinsam mit Schreiber die beiden Frauenrennen und wurde sowohl im Zeitfahren als auch im Straßenrennen Zweite hinter ihrer Teamkollegin. “Es ist immer schön, sein Heimatland zu vertreten und diese Spiele sind eine gute Möglichkeit für uns mal gemeinsam aufzutreten. Solche Ergebnisse tun auch für den Kopf ganz gut“, betonte sie.
Luxemburgs Frauen verloren dann zu Saisonende aber ihren Nationaltrainer: Fränk Schleck schloss sich dem Team Lidl – Trek an, wo er künftig als Sportlicher Leiter aktiv sein wird. “Er war extrem wichtig für uns, weil er halt nicht nur ein Vorbild war, sondern auch unser Nationaltrainer“, erzählte Berton und führte weiter aus: “Wir sind aufgewachsen mit ihm als Nationalheld. Er hat uns viel mitgegeben aus seiner Karriere. Es war auch immer ein Spaß mit ihm zu arbeiten und vor allem eine große Ehre.“
Den großen Boom im Frauenradsport in Luxemburg konnte auch Schleck zwar nicht auslösen, dennoch entwickelt sich die Szene. “Du siehst in den jüngeren Alterskategorien immer mehr Mädchen. Vor allem Christine Majerus und Marie Schreiber haben gezeigt, dass man es in die besten Teams der Welt schaffen kann und das ist eine große Motivation. Zu sehen, dass wir viele Talente haben, macht Hoffnung auf die nächsten Jahre“, meinte Berton abschließend.
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