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06.12.2025 | Es war der größte Karrieresprung, den ein deutscher Kontinental-Fahrer in dieser Saison gemacht hat. Als der 26-jährige Anton Schiffer nach seinem doch etwas überraschenden dritten Platz bei den diesjährigen Deutschen Straßenmeisterschaften 14 Tage später einen Vertrag bei einem der WorldTeam-Riesen, Visma - Lease a Bike unterschrieb, war er am Ziel seiner Träume.
“Das Ergebnis bei den Deutschen war sicherlich das finale Puzzleteil, um meine Verpflichtung endgültig in trockene Tücher zu bringen. Direkt in der Woche danach habe ich von Visma einen Vertrag bestätigt bekommen“, meinte er auf Anfrage von RSN, wie es zu dem spektakulären Wechsel gekommen sei. “Nach meinem guten Resultat bei der Tour of Hellas im Frühjahr kam es in Person von Patrick Broe, dem Head of Strategy von Visma, zum ersten Kontakt mit dem Team. Der kennt wirklich alle Konti-Fahrer dieser Welt und hatte mich angeschrieben, ob er mal einen Blick in meine Daten bei Training Peaks werfen könne. Danach ging es dann relativ schnell“, so der ehemalige Triathlet weiter.
___STEADY_PAYWALL___Erarbeitet hatte Schiffer sich diesen “Jackpot” nicht nur durch seinen Auftritt bei der Straßen-DM, sondern durch seine konstant guten Leistungen bei Bike Aid. Beim Drittdivisionär begann er seine Laufbahn auf dem Rad; im Alter von 23 Jahren ungewöhnlich spät, aber in seinen drei Saisons Teamzugehörigkeit dafür umso überzeugender. Nachdem er schon im Vorjahr neben diversen Top-Ten-Resultaten die Bergwertung der Tour of Hellas (2.1) für sich entscheiden konnte, kann die abgelaufene Saison nun als Schiffers ultimativer Durchbruch im Profiradsport bezeichnet werden.
Bei der Sibiu Cycling Tour (2.1) fuhr er seinen ersten Profisieg ein, als er auf der 3. Etappe die Bergankunft in Pältinis gewann - und das vor dem späteren Gesamtsieger und Vuelta-Fünften Matthew Riccitello (Israel - Premier Tech). Hinsichtlich seiner Zeit bei Bike Aid zeigte sich Schiffer dankbar. “Insgesamt hatte ich eine super Zeit im Team. Da sind inzwischen auch Freundschaften entstanden und natürlich ist mir das Team auch ans Herz gewachsen“, blickte er mit etwas Wehmut auf die Equipe zurück, bei der er das Radfahren von der Pike auf erst so richtig gelernt hatte.
Mit einem Körpergewicht von 62 Kilogramm bei einer Größe von 1,78 Meter ist es Schiffer in kürzester Zeit gelungen, in den erweiterten Kreis der erstklassigen Bergfahrer vorzudringen. Eine Entwicklung, die er selbst weniger überraschend findet als die allgemeine Öffentlichkeit. “Ich kam ja nicht von Null, als Triathlet konnte ich natürlich schon eine hohe kardiovaskuläre Fitness aufbauen“, erklärte der Sportwissenschaftler, der in den vergangenen Jahren parallel zum Radsport zusätzlich als Coach und Leistungsdiagnostiker gearbeitet hatte.
“Ich hatte als 15-Jähriger in Leistungsdiagnostiken schon eine recht hohe VO2max von 75 Milliliter pro Minute pro Kilogramm Körpergewicht. Und ich kann mich erinnern, dass ich im Jahr 2022 auch schon 6,8 Watt pro Kilogramm über 20 Minuten gefahren bin“. Werte, die die Verantwortlichen von Visma – Lease a Bike sicherlich beeindruckt haben dürften.
Anton Schiffer bei der Deutschland Tour | Foto: Cor Vos
Nach seinen Erfolgen bei der Sibiu Cycling Tour bestritt Schiffer mit der Tour Alsace (2.2) und der Deutschland Tour (2.Pro) seine letzten Rundfahrten für Bike Aid. Die Tage auf heimischem Boden beendete er mit gemischten Gefühlen, wie er meinte: “Für das Team ist die Deutschland Tour ganz gut gelaufen, obwohl wir uns schon etwas mehr - wie ein Top-Ten-Resultat bei einer Etappe - erwartet hätten. Ich persönlich bin mit meiner Leistung bei der Rundfahrt nicht 100% zufrieden, wusste aber auch im Vorfeld, dass mir als Bergfahrer das flache Streckendesign nicht wirklich entgegenkommt. Aber die Stimmung an der Strecke war sehr gut und man hat gemerkt, dass durch den Lipowitz-Hype noch mal mehr los war.”
Kurz darauf konnte er dann dennoch ein weiteres Ausrufezeichen setzen. Mit dem vierten Platz verpasste Schiffer bei den Deutschen Bergmeisterschaften im Sauerland zwar knapp das Podium, empfahl sich aber damit endgültig für seinen ersten Einsatz im Nationaltrikot. Bei den Europameisterschaften in der Ardèche wurde er von German Cycling für das Straßenrennen nominiert, das er - übrigens wie alle deutschen Starter und der Großteil des Teilnehmerfeldes - nicht beendete.
Ursprünglich sollte danach für Schiffer bei der Tour of Guangxi (2.UWT) noch sein erster Einsatz im Dress der “Killer-Bees“ erfolgen, zu dem es dann letztendlich jedoch nicht mehr kam. So konnte er sich schon frühzeitig auf die Vorbereitung für seine neue Rolle in der Mannschaft des zweimaligen Toursiegers Jonas Vingegaard konzentrieren. “Ich denke, sie haben mich an erster Stelle für den Kletter-Support geholt”, mutmaßte er nach ersten Gesprächen, die er mit dem Sportlichen Leiter, Grischa Niermann, und Mathieu Hejboer, Head of Performance, bei den Niederländern, führte.
Wenn es bergauf geht, fühlt sich Schiffer in seinem Element | Foto: Cor Vos
Generell wird sich Schiffer zunächst an das Niveau auf dem höchsten Level gewöhnen müssen. “Die WorldTour-Rennen sind deutlich homogener in der Leistungsdichte, das sieht man schon bei Rennen wie der Deutschland Tour. Da sind wir zum Hermannsdenkmal über 5 Minuten mit nahezu 7 Watt/kg hochgefahren“, beschrieb er einen der Hauptunterschiede für einen Kletterer im Vergleich zu Wettkämpfen niedriger Kategorien.
“Mit so einer Leistung hast du bei einem Rennen der Kategorie 1.1 oder 2.1. eventuell nur noch 15-20 Fahrer dabei. Bei einem WorldTour Rennen hingegen hängst du mit solch einer Watt-pro-Kilogramm-Leistung keinen ab; oder wenn, nur sehr wenige“, meinte der gebürtige Kölner, der nun zwei Jahre Zeit hat, um sich an dieses Niveau anzupassen. Denn zunächst für diesen Zeitraum hat Schiffer bei Visma ein Arbeitspapier unterschrieben.
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