--> -->
29.11.2025 | (rsn) – Auf das große Ausrufezeichen – beispielsweise in Form eines Gesamtsieges bei der Portugal-Rundfahrt wie vor zwei Jahren – musste Colin Stüssi (Team Vorarlberg) in der zurückliegenden Saison verzichten. "In diesem Jahr konnte ich meine Leistung nie so wirklich auf den Punkt abrufen", haderte der 32-Jährige im exklusiven Interview mit RSN. "Meine Vorbereitung verlief nicht unbedingt optimal, ich war immer wieder in den ungünstigsten Momenten krank. Dann kamen mir die ersten Rennen der Saison etwas zu früh, im Training musste ich derweil zurückstecken. Das war mit Sicherheit nicht ideal."
Ob sich der Schweizer also hier und da hätte zurücknehmen sollen? "Wahrscheinlich", so Stüssi. "Mich in aller Ruhe neu aufzubauen wäre keine schlechte Idee gewesen." Die Zeit lässt sich aber bekanntlich nicht zurückdrehen – doch das muss auch nicht sein. So weiß Stüssi trotz ausgebliebener Höhen auch das Positive zu sehen. "Mein eigentliches Highlight war jedoch, wie wir als Team zusammengewachsen sind", unterstrich er. "Wie wir an einem Strang gezogen haben - das hat mir viel bedeutet."
___STEADY_PAYWALL___In einem funktionierenden Team herrscht nur allzu häufig die Devise: Geben und Nehmen. Diesem Motto hat sich auch Stüssi verschrieben. "Jannis Peter fuhr eine starke Saison, also habe ich mich freiwillig als Helfer angeboten", so der Routinier. "So fehlte mir aber natürlich die ein oder andere eigene Chance im Kampf um die vorderen Plätze."
Aufgrund seiner krankheitsbedingter Rückschläge hätte Stüssi mit letzterem vor allem in der Anfangsphase der Saison aber nur kaum etwas zu tun gehabt. Auf der Istrian Spring Tour (2.2) durch Kroatien fuhr er nur im Prolog und auf der 2. Etappe in die Top 100, auch Ende März bei der Settimana Internazionale Coppi e Bartali (2.1) war er abgeschlagen. Im April platzte schließlich der Knoten: Bei der Tour of Hellas (2.1) schnappte er sich in der Gesamtwertung den fünften Platz, bei der Tour of the Alps (2.Pro) fuhr er als Bester seines Teams immerhin auf Rang 25.
In Vorarlberg auf dem Podest: Colin Stüssi (links). Auch Sieger Jaka Marolt (Mitte) und der Dritte Marcin Budzinski (rechts) strahlen. | Foto: Reinhard Eisenbauer
Im Mai stand Stüssi schließlich erstmals auf dem Podest, beim GP Vorarlberg (1.2) musste er sich nur dem Slowenen Jaka Marolt geschlagen geben. Und dann? "Ich wurde zum absolut falschen Zeitpunkt krank", erinnerte er sich. "Ausgerechnet vor der Österreich-Rundfahrt, die zu unserem Höhepunkt werden sollte." Lediglich beim Auftakt rund um Steyr schnupperte Stüssi in die Top 20, in der Endabrechnung landete er auf Platz 44 der Gesamtwertung. "Meine Form war nicht die beste, das zog sich dann etwas durch."
Die Tour Alsace (2.2), Czech Tour (2.1) und Tour of South Bohemia (2.2) verliefen nicht nach dem Gusto von Stüssi – in Rumänien war jedoch Licht am Ende des Tunnels zu sehen. In Osteuropa blühte er auf, die zweite Etappe beendete er dem dritten Rang. Und auch im Gesamtklassement ging es weit nach vorne, am Ende entschieden nur acht Sekunden den Titelkampf zwischen ihm und dem Italiener Cesare Chesini (MBH Bank Ballan CSB).
"Mit dem zweiten Platz in Rumänien konnte ich mich aber wieder beweisen. Ich war alleiniger Leader - also wusste ich, dass ich liefern musste", so Stüssi. "Ansonsten bin ich jemand, der gerne auch andere im Rampenlicht stehen lässt. Dieses Mal war ich jedoch gefordert. Und manchmal sind solche Situationen perfekt für mich - wenn ich in diese Rolle reingedrückt werde." Mit anderen Worten: Unter Druck entstehen Diamanten.
Colin Stüssi geht in die achte Saison mit Team Vorarlberg. | Foto: Reinhard Eisenbauer
In der kommenden Saison geht Stüssi in sein achtes Jahr mit Team Vorarlberg. Ergebnisziele setzt er sich dabei nicht. "Ich orientiere mich immer an meinem eigenen Fortschritt. Am wichtigsten ist mir, dass ich mich optimal vorbereiten kann. Dann wird das Ergebnis fast schon sekundär", so der Eidgenosse. In das Team-Trainingslager werde Stüssi nicht fahren, die Vorbereitung absolviert er zu Hause. "Ich möchte nicht schon vor der Saison mentale Körner verschießen. Zudem hatte ich im Herbst gute Ergebnisse, dann geht das so in Ordnung."
Zuhause ist es eben am schönsten – und immerhin kann er sich dort auch am besten von sportlichen Strapazen erholen. "Um auf andere Gedanken zu kommen bin ich zu Hause und einen langen Abend beim Zocken bin. Das tut mir mental einfach gut", verriet er. "Wenn man von einem Rennen oder Training total im Arsch ist, ist das einfach ein toller Ausgleich. Vor allem wenn es einmal nicht so laufen sollte."
27.12.2025Als Tudor-Aushängeschild deutlich hinter den Erwartungen zurück(rsn) – Zunächst schien es so, als hätte sich zwar das Outfit von Marc Hirschi geändert, ansonsten aber nur wenig. Der zur Saison 2025 von UAE – Emirates zu Tudor gewechselte Schweizer gewann a
27.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
26.12.2025Ziel nach starkem Jahr: “Die zweiten Plätze in Siege umwandeln“(rsn) – Das sei verraten: So weit vorne wie Max Kanter (XDS – Astana) landete in der RSN-Jahresrangliste 2026 kein anderer deutscher Sprinter. Das liegt zum einen daran, dass lange Zeit dominieren
25.12.2025“Harzige Saison“ ohne Sieg und Tour, aber mit Doppelbronze(rsn) – Stefan Küng ist sicher kein Legionär. Nach insgesamt sechs Jahren bei BMC sowie derer sieben bei Groupama – FDJ steht 2026 erst zum zweiten Mal in seiner Profilaufbahn ein Tapetenwechsel
24.12.2025Saisonziel erster Profisieg schon früh im Jahr erreicht(rsn) – Fabio Christen stammt aus einer radsportbegeisterten Familie. Der ältere Bruder von Jan Christen (UAE Emirates – XRG) hat bei Q36.5 Pro Cycling seine sportliche Heimat gefunden und ver
23.12.2025Unscheinbare Größe mit starker Saison und viel Grund zum Jubeln (rsn) – 29 Saisonsiege durfte Felix Großschartner in der Saison 2025 mit seiner Mannschaft feiern und erstmals seit 2021 war auch ein eigener erster Platz außerhalb von Österreichischen Meistersc
21.12.2025Einen Schritt hinter den Schnellsten - aber der Tour-Traum lebt(rsn) – Ein Jahr ohne Sieg – das kann für einen Sprinter nicht zufriedenstellend sein, räumte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) unumwunden ein. Zumal 2025 die erste Saison seit 2015 war, in der
20.12.2025In Roubaix vorne dabei: “Da fängt man halt an zu träumen“ (rsn) - Erstmals in seiner WorldTour-Karriere setzte sich Stefan Bissegger am Beginn einer Saison nicht auf ein Cannondale-Rad. Nach fünf Jahren bei EF Education - Easy Post wechselte der Schweizer z
19.12.2025Keine “Eintagsfliege“, aber “Profiteur vom Pech anderer“(rsn) – Es ist noch gar nicht so lange her, da avancierte Nico Denz (Red Bull – Bora – hansgrohe) kurzzeitig zur deutschen Klassikerhoffnung - ohne allerdings jemals in seiner Karriere entsprec
18.12.2025Raus aus der Komfortzone, rein ins “Wolfpack“(rsn) – Angesichts von drei Top-Ten-Ergebnissen bei den Frühjahrsklassikern zog Laurenz Rex ein positives Fazit seiner fünften Profisaison, an deren Ende dann noch ein Highlight folgte: Der Belgie
17.12.2025Bitterer Saisonausklang kann “Hochgefühl“ nicht vertreiben(rsn) – Und plötzlich war er von der Bildfläche verschwunden. Nach dem Artic Race of Norway Anfang August tauchte Florian Stork in keinen Ergebnislisten mehr auf. Dabei hätten für den Tudor-Prof
16.12.2025Nach Seuchenjahr “nochmal zeigen, was der Papa kann“ (rsn) – Wenngleich er an Siegen gemessen eine magere Saison in hinter sich hat, wird Pascal Ackermann mit gehörig Rückenwind ins kommende Jahr gehen. Nach einem zweijährigen Gastspiel beim zulet
27.12.2025Warum zieht es so viele Straßen-Profis ins Gravel? (rsn) – Als der Gravel-Sport vor etwa fünf Jahren nach Europa hinüber schwappte, hätten zunächst wohl nur wenige vermutet, in welcher Anzahl und vor allem mit welcher Bedeutung Gravel-Rennen nu
27.12.2025Teams fordern mehr Geld als RCS für Giro-Start in Bulgarien zahlen will (rsn) – Vor allem der Giro d`Italia hat in den letzten Jahren Auslandsstarts in Regionen gewählt, die nicht gerade zu den Kernländern des Radsports zählen und obendrein - vom Sitz der meisten Tea
27.12.2025Als Tudor-Aushängeschild deutlich hinter den Erwartungen zurück (rsn) – Zunächst schien es so, als hätte sich zwar das Outfit von Marc Hirschi geändert, ansonsten aber nur wenig. Der zur Saison 2025 von UAE – Emirates zu Tudor gewechselte Schweizer gewann a
27.12.2025Verpasste Windkante und Magenkrämpfe verhinderten das i-Tüpfelchen (rsn) – Antonia Niedermaier (Canyon – SRAM – zondacrypto) hatte hohe Erwartungen an ihre dritte WorldTour-Saison, wie sie es RSN noch im März dieses Jahres anlässlich eines langen Interviews
27.12.2025Ex-Profi Hoste macht auf Alkoholsucht aufmerksam (rsn) – In den 2000er Jahren war Leif Hoste mehrfach nah dran am Sieg bei der Flandern-Rundfahrt. 2004, 2006 und 2007 wurde er Zweiter. Nach seiner 15 Jahre währenden Karriere als Radprofi, die 201
27.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025 (rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden
27.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
26.12.2025Storer kritisiert Ex-Team: “In Gewohnheiten festgefahren“ (rsn) – Der “moderne Radsport“ ist in aller Munde, aber offenbar noch nicht in jedem Team angekommen. Vor einigen Tagen hatte Arne Marit, Spät-Neuzugang bei Red Bull – Bora – hansgohe, bei
26.12.2025Van-Dijke-Zwillinge drängen auf mehr gemeinsame Einsätze (rsn) – Familienbande sind stark. Das wissen auch Tim und Mick van Dijke. Die Zwillingsbrüder haben ihr erstes gemeinsames Jahr bei Red Bull – Bora – hansgrohe hinter sich, nachdem sie zuvor me
26.12.2025Van der Poel macht es in Gavere gegen Nys spannend (rsn) – Beim Weltcup in Gavere hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) seine weiße Weste bewahrt. In der 7. von neun Runden fuhr er seinem letzten Begleiter Thibau Nys (Baloise – Glowi
26.12.2025“Nicht sehr soziale“ Brand dominiert auch in Gavere (rsn) – Das Zählen geht weiter. Bei ihrem Sieg im Weltcup von Gavere hat Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) die 57. Podiumsplatzierung in Serie eingefahren. Außerdem war es ihr 14. Sieg beim
26.12.2025Ziel nach starkem Jahr: “Die zweiten Plätze in Siege umwandeln“ (rsn) – Das sei verraten: So weit vorne wie Max Kanter (XDS – Astana) landete in der RSN-Jahresrangliste 2026 kein anderer deutscher Sprinter. Das liegt zum einen daran, dass lange Zeit dominieren