RSNplusRSN-Rangliste, Platz 55: Alexandre Kess

U23-Dauerbrenner mit internationalen Achtungserfolgen

Von Arthur Lenné

Foto zu dem Text "U23-Dauerbrenner mit internationalen Achtungserfolgen"
Beim Bundesliga-Rennen auf dem Nürburgring musste er sich nur knapp geschlagen geben und fuhr auf Rang zwei. | Foto: Lotto - Kern-Haus - PSD Bank

19.11.2025  |  (rsn) - Für Alexandre Kess (Lotto - Kern-Haus - PSD Bank) war 2025 ein Jahr der Neuerungen. Der  Luxemburger wechselte nicht nur erstmals in ein deutsches Team, sondern absolvierte auch ein Rennprogramm, das es in sich hatte. Mit Spitzenplatzierungen bei der Tour de Bretagne und der Tour de l’Avenir bewies er, dass er den Sprung in die internationale U23-Spitze geschafft hat und das mit einer enormen Konstanz.

Wer in seine Ergebnislisten schaut, sieht vor allem eines: Kess ist immer da. Der 22-Jährige, der seine U23-Ausbildung zuvor bei belgischen und französischen Teams absolviert hatte, fand sich im deutschen Kontinental-Team schnell zurecht. Und Lotto - Kern-Haus vertraute ihm: Ganze 66 Renntage standen am Ende der Saison in seiner Bilanz. Ein Pensum, das Spuren hinterlässt, aber auch abhärtet. ___STEADY_PAYWALL___

"Die 66 Renntage waren etwas Neues für mich. Ich hatte vorher nie mehr als 40", blickte Kess auf sein Mammutprogramm zurück. Besonders gegen Ende der Saison wurde die Belastung spürbar. "Ich habe schon gemerkt, dass es viel war und es war schwierig, sich zu motivieren", gab er ehrlich zu, zog aber ein positives Fazit: "Ich fand das jetzt nicht dramatisch viel. Es waren auch viele gute Tage dabei und das macht es sicher einfacher, da durchzukommen."

Der "Knoten" platzte in der Bretagne

Zu diesen "guten Tagen" zählte zweifellos die Tour de Bretagne (2.2) im Frühjahr. Bei der prestigeträchtigen Rundfahrt durch den windigen Nordwesten Frankreichs zeigte Kess seine Qualitäten als Klassementfahrer. Mit enormer Konstanz und einem dritten Platz auf der schweren 6. Etappe sicherte er sich am Ende Platz zwei in der Gesamtwertung. Es war der internationale Durchbruch.

Großer Erfolg in Frankreich: Der zweite Platz in der Gesamtwertung der Tour de Bretagne war für Alexandre Kess der internationale Durchbruch. | Foto: Lotto - Kern-Haus - PSD Bank

 Dass dies keine Eintagsfliege war, bewies Kess bei der Tour de l'Avenir. Auf der 3. Etappe der berühmten U23-Rundfahrt schaffte er den Sprung in die entscheidende, 19-köpfige Spitzengruppe. Im Sprint um den Sieg war er perfekt positioniert, ehe ihn eine abgesprungene Kette aus dem Tritt brachte. Kess rettete den noch Rang drei über die Linie. Ein starkes Ergebnis, das allerdings die Frage offenlässt, ob ohne das technische Malheur nicht sogar der Tagessieg drin gewesen wäre.

Auch in seiner Heimat ließ er aufhorchen: Bei den Luxemburgischen Meisterschaften holte er Bronze im U23-Zeitfahren und fuhr auch im Straßenrennen der Elite als Dritter aufs Podest. Ein Achtungserfolg gegen die WorldTour-Profis seines Landes.

Auf Augenhöhe mit den WorldTour-Profis: Bronze im Straßenrennen der Elite bei den Luxemburgischen Landesmeisterschaften. | Foto: Lotto - Kern-Haus - PSD Bank

Tennis und Schoko-Pancakes als Belohnung

Nach den Strapazen einer langen Saison durfte das Rad dann erst einmal in der Ecke stehen bleiben. In der kurzen Off-Season tauschte Kess den Lenker gegen den Tennisschläger, um den Kopf freizubekommen und einen anderen Sport zu betreiben. 

Und auch bei der Ernährung wurde die Disziplin kurzzeitig gelockert: Zur Belohnung für die harte Saison gönnte er sich die wohlverdienten Schoko-Pancakes. Mit aufgeladenen Akkus richtet Kess nun den Blick in Richtung 2026 und sein dann erstes Jahr in der Elite-Klasse.

Mehr Informationen zu diesem Thema

11.12.2025Grand-Tour-Premiere das Highlight einer guten Saison

(rsn) - Das große Ziel für diese Saison hatte sich Yannis Voisard bereits im vergangenen Jahr gesetzt. Ein Start bei einer Grand Tour sollte es werden. Diesen Punkt konnte der 27-Jährige 2025 abhak

11.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

10.12.2025Immer wieder das Glück in der Flucht gesucht

(rsn) - Marius Mayrhofer (Tudor) zauderte ein wenig, wie er sein viertes Profijahr einordnen sollte. Es hielt nach der durch Stürzen gekennzeichneten Saison 2024 einen Sieg bereit, endlich mal wieder

09.12.2025Fliegende Wechsel zwischen den Kontinenten

(rsn) – Wettkämpfe auf fünf verschiedenen Kontinenten: Auf einen so abwechslungsreichen Kalender kann nicht jeder Fahrer  der RSN-Rangliste zurückblicken. Für Simon Pellaud gehörte der fliege

08.12.2025Im finalen U23-Jahr löste sich der Knoten

(rsn) – Unter den aufstrebenden Talenten im österreichischen Radsport galt Marco Schrettl (Tirol KTM Cycling Team) seit seinen Juniorentagen als heiße Aktie. Gemeinsam mit Alexander Hajek gehörte

07.12.2025Spitze gegen Ex-Team: “Mensch wieder im Vordergrund“

Das neue Team und die neue Saison dürften für Marco Haller (Tudor) am Jahresbeginn erstmal im Hintergrund gestanden haben. Der 34-Jährige bekam Anfang Januar Nachwuchs und wurde zum zweiten Mal Vat

06.12.2025Mit konstanten Leistungen in die WorldTour

Es war der größte Karrieresprung, den ein deutscher Kontinental-Fahrer in dieser Saison gemacht hat. Als der 26-jährige Anton Schiffer nach seinem doch etwas überraschenden dritten Platz bei den d

05.12.2025Comeback gelungen: Phasenweise wieder Weltspitze

(rsn) – Ein Jahr musste Lennard Kämna (Lidl – Trek) nach seinem schweren Unfall pausieren. Im April 2024 war der damalige Bora-hansgrohe-Profi bei einer Trainingsfahrt in Teneriffa mit einem Aut

04.12.2025Horror-Sturz beim Giro: “Die Erfahrung war brutal“

(rsn) – Nachdem er 2024 mit seinem ersten Profisieg und dem Deutschen Meistertitel sowie seiner allgemeinen Entwicklung einen großen Schritt nach vorn machen konnte, hat das Jahr 2025 die Karriere

03.12.2025Top-Helfer aus Leidenschaft mit neuem Schwung

(rsn) - Gregor Mühlberger (Movistar) hat eine feine Saison hingelegt. Seinen Kapitän Enric Mas hat er gut unterstützt, kam dabei auch selbst auf beachtliche Resultate wie Gesamtrang 16 bei der Daup

02.12.2025Extrem gut entwickelt und die Nische im Team gefunden

(rsn) – Wenige Monate vor seinem Profidebüt bei Bora – hansgrohe bestritt Ben Zwiehoff im Juli 2020 bei der polnischen Rundfahrt Dookola Mazowsza (2.2) sein erstes UCI-Rennen auf der Straße. F

01.12.2025Frühe Freiheiten und dann den Kapitänen ein verlässlicher Helfer

(rsn) – Sein zweites Dienstjahr bei Lidl – Trek begann für Patrick Konrad mit starken Ergebnissen bei den ersten Rennen sehr gut, ehe der Niederösterreicher in die Helferrolle wechselte und auc

Weitere Radsportnachrichten

11.12.2025Vermeersch: Red-Bull-Premiere im Gelände

(rsn) – Gianni Vermeersch wurde von Red Bull – Bora – hansgrohe als routinierter Edelhelfer für die Frühjahrsklassiker verpflichtet. Doch sein Debüt im Trikot des deutschen WorldTour-Rennstal

11.12.2025Grand-Tour-Premiere das Highlight einer guten Saison

(rsn) - Das große Ziel für diese Saison hatte sich Yannis Voisard bereits im vergangenen Jahr gesetzt. Ein Start bei einer Grand Tour sollte es werden. Diesen Punkt konnte der 27-Jährige 2025 abhak

11.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

11.12.2025U23-Meisterin Riedmann zu Lotto – Intermarché

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

10.12.2025Denk: “Ich sehe ähnliches Potenzial wie in der Formel 1“

(rsn) – Seit der Radsportweltverband UCI dem Projekt One Cycling im Juni eine offizielle Abfuhr erteilt und den darin involvierten Teams wohl sogar mit Lizenzentzug gedroht hat, ist es still um die

10.12.2025Red Bull und das Pogacar-Problem

(rsn) – Der Nikolaus hat gerade erst die Stiefel gefüllt und der Weihnachtsmann ist sicherlich schon auf dem Weg nach Deutschland. Zeit also, um in Spanien über die Tour de France 2026 nachzudenk

10.12.2025Lotto - Intermarché mit 30 Fahrern in die Saison 2026

(rsn) – Mit der offiziell zugelassenen Maximalzahl von 30 Fahrern wird das fusionierte Team Lotto – Intermarché – Wanty die Saison 2026 in Angriff nehmen. Mit dabei sein werden auch die beiden

10.12.2025Lipowitz: “Ich kann noch viel von Remco lernen“

(rsn) – “Ich bin ich. Die Leute können gern Vergleiche ziehen. Ich schaue aber lieber auf mich und mache mein Ding“, sagte Florian Lipowitz beim Medientag von Red Bull – Bora – hansgrohe in

10.12.2025Neues Rose-Modell geleakt

(rsn) - Rose hat offenbar ein neues Modell in den Startlöchern. Darauf lässt ein geleaktes Foto eines Teambikes der Unibet - Rose - Rockets schließen. Das französische ProTeam, das dieses Jahr noc

10.12.2025Red Bull schickt 2026 Lipowitz und Evenepoel zur Tour

(rsn) – Mit einer Doppelspitze aus Florian Lipowitz und Neuzugang Remco Evenepoel wird Red Bull – Bora – hansgrohe die Tour de France 2026 in Angriff nehmen. Das kündigte der deutsche Rennstall

10.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026

(rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan

10.12.2025UCI bestätigt WorldTour-Lizenzen für 18 Teams

(rsn) – Der Radsportweltverband UCI hat die Liste mit denjenigen Teams veröffentlicht, die für den Zyklus von 2026 – 2028 mit WorldTour-Lizenzen ausgestattet sein werden. Zu den 18 Rennställen

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)