Massensturz überschattet Sprint-Finale

Kanter beim Guangxi-Auftakt nur von Magnier geschlagen

Von Felix Mattis

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Paul Magnier (Soudal - Quick-Step) gewinnt den Guangxi-Auftakt vor Max Kanter (XDS - Astana, rechts). | Foto: Cor Vos

14.10.2025  |  (rsn) – Max Kanter (XDS – Astana) hat sich im Massensprint am Ende der 1. Etappe der Tour of Guangxi (2.UWT) in China nur dem Franzosen Paul Magnier (Soudal – Quick-Step) geschlagen geben müssen und damit seinen dritten zweiten Platz innerhalb von drei Wochen eingefahren.

Der deutsche Sprinter kam nach 149 Kilometern rund um Fangchenggang in der im Süden Chinas gelegenen Provinz Guangxi am Hinterrad des souveränen Sprintsiegers über den Zielstrich – und mit deutlichem Vorsprung auf den Drittplatzierten, Jordi Meeus (Red Bull – Bora – hansgrohe) aus Belgien.

Vierter wurde zum Auftakt der letzten WorldTour-Rundfahrt der Saison der Däne Rasmus Pedersen (Decathlon – AG2R) vor dem Israeli Oded Kogut (Israel – Premier Tech) und dem Kolumbianer Fernando Gaviria (Movistar).

Der Massensprint am Ende der 1. Etappe wurde überschattet von einem Massensturz, der sich weit vorne im Fahrerfeld innerhalb des Schlusskilometers ereignete und durch den mehrere Sprinter zu Fall kamen oder zumindest aufgehalten wurden.

In der Gesamtwertung hat Magnier durch die Zeitgutschriften im Etappenziel vier Sekunden Vorsprung auf Kanter und sechs auf Meeus. Gesamtvierter ist mit sieben Sekunden Rückstand der Franzose Mathis Le Berre (Arkéa - B&B Hotels) vor seinem zeitgleichen Landsmann Aurélien Paret-Peintre (Decathlon - AG2R). Sie hatten beide je einen Zwischensprint als Ausreißer gewonnen. Die Punktewertung führt Magnier vor Kanter an, der daher am Mittwoch das entsprechende Trikot stellvertretend tragen wird. Bester Nachwuchsfahrer ist ebenfalls Magnier, das Trikot übernimmt Le Berre ebenfalls stellvertretend.

So lief die 1. Etappe der Tour of Guangxi:

An einem sonnigen Tag in der in Chinas Süden gelegenen Provinz Guangxi begann die letzte WorldTour-Rundfahrt der Saison 2025 mit mehreren Attacken auf den hügeligen ersten Kilometern. Dabei bildete sich zunächst ein Ausreißertrio mit Julius Johansen (UAE – Emirates – XRG), Rémy Rochas (Groupama – FDJ) und Paret-Peintre, das aber von den Teams Soudal – Quick-Step und Red Bull – Bora – hansgrohe nicht weit weggelassen wurde.

Paret-Peintre sicherte sich nach 35 Kilometern den ersten Zwischensprint bei der ersten Zielpassage, dann aber wurde das Trio wieder gestellt und es kam zu den nächsten Attacken. Dabei setzte sich bald ein Duo ab: Attila Valter (Visma – Lease a Bike) und Le Berre fuhren etwas mehr als eine Minute heraus, doch das Peloton schien – größtenteils angeführt von Red Bull - immer alles unter Kontrolle zu haben und so gab es keine Zweifel an der erwarteten Sprintankunft.

Das Streckenprofil der 1. Etappe bei der Tour of Guangxi 2025. | Grafik: Veranstalter

Le Berre sicherte sich im ernsthaft ausgefochtenen Sprintduell bei der dritten Zielpassage nach 111 Kilometern drei Bonussekunden vor Valter, doch das Duo hatte da schon nur noch eine halbe Minute Vorsprung. Auch im Hauptfeld wurde um die letzte Bonussekunde noch gekämpft, und dabei setzte sich Jhonatan Narvaez (UAE – Emirates – XRG) durch – möglicherweise wichtig für die Gesamtwertung am Ende der Woche.

22 Kilometer vor Schluss gaben Le Berre und Valter ihre Flucht auf und wurden vom Hauptfeld eingeholt, das nun konsequent den Massensprint vorbereitete und niemand mehr wegfahren ließ. Auf einer vier- bis fünfspurigen Straße gestaltete sich das extrem chaotisch: Immer wieder führten andere Teams das Feld an und es kam auf das beste Timing an, um im richtigen Moment mit seinem Sprintzug nach vorne gespült zu werden.

Jayco – AlUla versuchte, den Spurt innerhalb des Schlusskilometers auf der linken Straßenseite zu lancieren. Dann aber krachte es weit vorne im Feld, weil sich Rui Oliveira am Hinterrad seines UAE-Anfahrers aufhängte und es zum High-Speed-Massensturz kam.

Einige wenige Sprinter aber blieben davon unbetroffen, fuhren rechts herüber auf die letzten 400 Meter und machten den Sieg dann unter sich aus. Dabei waren die Israelis Itamar Einhorn und Kogut (beide Israel – Premier Tech) sowie auch Gaviria und Meeus zu früh im Wind, und am Ende waren Magnier und Kanter klar die Schnellsten.

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