Zippan feiert erstes UCI-Podium

Fünf Tage Rundfahrt nach polnischem Lehrbuch

Von Judith Krahl

Foto zu dem Text "Fünf Tage Rundfahrt nach polnischem Lehrbuch"
Nicolas Zippan (Standert Brandenburg) wird Gesamtdritter und Bester Nachwuchsfahrer der Bitwa Warszawska (2.2). | Foto: Team

26.08.2025  |  (rsn) - Die fünftägige Bitwa Warszawska (2.2) verlief im flachen Gebiet rund um Warschau und versprach somit offensive Rennen voller Ausreißversuche, bei dem die beiden deutschen KT-Teams Storck – Metropol und Run & Race – Wibatech sowie das Clubteam Standert Brandenburg am Start waren. Die Mannschaft aus Brandenburg ist seit 2024 trotz des Club-Status' häufiger bei UCI-Rennen in Polen anzutreffen und fuhr nun die größten internationalen Erfolge seit Teamgründung ein.

Verantwortlich ist dafür der 21-jährige Nicolas Zippan, der sich nach einem zweiten Platz auf der 1. Etappe den dritten Rang im Gesamtklassement und den Sieg in der Nachwuchswertung sichern konnte. Für Run & Race – Wibatech sprang ein Podium sowie ein Tag im Sprinttrikot raus. Storck – Metropol fährt mit einer Top Ten-Platzierung wieder nach Hause.

GC-Entscheidung am ersten Tag

Die 1. Etappe sollte direkt die entscheidende sein. Mit 170 Kilometern war es ebenso der längste Tag der Rundfahrt und das Wetter sorgte für etliche Ausreißversuche auf der Windkante. Das tschechische ATT Investment sorgte durch Überzahl in der vorderen Gruppe für weitere Teilungen und schickte Martin Voltr vorne weg, der die Etappe letztlich solo mit 27 Sekunden Vorsprung gewann.

Dahinter sprintete Zippan auf Platz zwei, die Fahrer der anderen deutschen Teams kamen mit der nächstfolgenden Gruppe Sekunden später an. Run & Race – Wibatech musste schon zum Auftakt einen herben Schlag hinnehmen. "Leider musste unser Favorit, Bartlomiej Proc, aufgrund einer Erkältung und eines Sturzes das Rennen früh verlassen.", berichtete sein Teamkollege Luis Straßer, der selbst auf dem 20. Platz ankam, gegenüber RSN.

Die restlichen Tage blieben nicht ohne Spannung. Stürze, falsche Rundenangaben sowie Autos und Traktoren auf der Strecke raubten den Athleten viele Nerven. Auf der 2. Etappe schaffte es Artur Sowinski (Run & Race – Wibatech) auf Rang zwei, Zippan spurtete auf den fünften Platz und fiel durch Bonussekunden des Fahrers hinter ihm in der Gesamtwertung auf die dritte Position zurück.

Bei Storck erreicht nur Carstensen die Top Ten

Bei Storck – Metropol lief es schlechter: "Auf der 2. Etappe wollten wir mit Toni Franz sprinten, der dann leider in der Zielkurve in einen Sturz verwickelt war und somit auch eine Top Ten Platzierung dahin war," erläuterte Moritz Czasa. Mit Lucas Carstensens sechsten Rang auf der 3. Etappe verbuchte die Mannschaft den einzigen Platz unter den besten zehn Fahrern in der Rundfahrt. "Wir haben nach der 3. Etappe noch auf einen Podestplatz gehofft, aber das Ergebnis haben wir dann leider nicht mehr auf den restlichen Etappen erzielen können.", resümierte Czasa. Mit einem couragierten Fluchtversuch konnte sich Sowinski auf der 3. Etappe zudem das Sprinttrikot sichern, am Ende lief es jedoch wieder auf einen Massensprint hinaus.

Zwischendurch war Nicolas Zippan (Blaues Trikot) als Bester der Punktewertung unterwegs. Seine Teamkollegen erreichten ebenfalls respektable Plätze. | Foto: Team

Auch die 4. Etappe sorgte für Strapazen. Mit Straßer kam Run & Race Wibatechs bester Fahrer der Gesamtwertung zu Fall, konnte das Rennen jedoch fortsetzen. Zippan sprintete für Standert Brandenburg knapp am Podium vorbei und lag vor dem letzten Tag immer noch auf dem dritten Platz des Klassements.

Die letzte Etappe hatte es noch mal besonders in sich. "Ein 4,5 Kilometer langer Rundkurs mitten durch die Warschauer Innenstadt ähnelte stark einem Kriterium. Der Kurs kennzeichnete sich durch viele Kurven und teilweise gutem sowie teilweise sehr schlechtem Asphalt mit Schlaglöchern und Kopfsteinpflaster", beschrieb Straßer die Strecke. Während sein Team nicht angetan vom Parcours war, war Zippan mit ihm sehr zufrieden. Zu einer vorderen Platzierung reichte es am letzten Tag für keine der Mannschaften.

Zippan kam aber ohne Zeitverlust ins Ziel und durfte sich so über den dritten Gesamtplatz und den Sieg in der Nachwuchswertung freuen. Mit Max Briese und Luis Engelhardt auf den Plätzen 13 und 15 liefert Standert Brandenburg eine starke Teamleistung ab. Auch Straßer, der die Rundfahrt nach seinem Sturz mit einer geprellten Rippe beendete, landete noch in den Top 20.

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