Titelverteidigerin liegt im Tour-Plan

Niewiadoma und Bauernfeind freuen sich nun auf die Berge

Von Matthias Seng

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Kasia Niewiadoma (Canyon – SRAM – zondacrypto) blickt bei der Tour zuversichtlich den Bergen entgegen. | Foto: Cor Vos

31.07.2025  |  (rsn) – Für Titelverteidigerin Kasia Niewiadoma (Canyon – SRAM – zondacrypto) läuft die Tour de France Femmes bisher nach Plan. Die Polin belegt nach gut der Hälfte der Rundfahrt 24 Sekunden hinter der Gesamtführenden Kim Le Court (AG Insurance – Soudal) den vierten Platz und hat gegenüber Demi Vollering (FDJ – Suez), ihrer wohl größten Gegnerin im Kampf um das Gelbe Trikot, sogar nur eine Sekunde Rückstand.

Auf der 5. Etappe machte Niewiadoma beim Bonussprint zwei Sekunden gut, um dann aber als Tagesvierte in Guéret weitere Zeitbonifikationen zu verpassen. Die sicherte sich dafür Vollering, die sich als Etappenzweite sechs Sekunden gutschreiben lassen konnte und damit im Klassement an Niewiadoma vorbeizog.

Vor allem mit der Vorstellung ihres Teams konnte die 30-Jährige aber zufrieden sein. Im Finale sorgten Ricarda Bauerfeind, Soraya Paladin und Chloe Dygert für hohes Tempo, um ihrer Kapitänin eine Attacke am letzten Anstieg des Tages, bei dessen Hälfte der Bonussprint anstand, zu ermöglichen. “Ich glaube, wir sind vielleicht zu früh gestartet, denn ich hatte das Gefühl, dass uns bis zum Bonussprint, von wo aus ich dann losziehen wollte, eine Fahrerin fehlte“, sagte Niewiadoma in einer Pressemitteilung ihres Teams. Bei dieser einen Fahrerin handelte es sich um ihre erkrankte Landsfrau Agnieszka Skalniak-Sójka, die am Mittag nicht mehr zur Etappe antreten konnte.

Dennoch holte sich Niewiadoma hinter Le Court und Pauline Ferrand-Prévot (Visma – Lease a Bike) noch zwei Sekunden, zur geplanten Attacke reichte es dann aber nicht mehr. “Ich hatte das Gefühl, wir waren alle schon am Ende (mit den Kräften)“, sagte sie. Nachdem Vollering beschleunigte, konnte ihr Niewiadoma folgen und in der Abfahrt sogar einen Konter setzen, der aber auch nicht viel einbrachte. “Ich hoffte, dass es etwas hektischer oder technischer werden würde, um zu versuchen, eine Lücke herauszufahren. Ich habe gesehen, dass Anna (van der Breggen) mich jedes Mal, wenn sich eine Lücke auftat, wieder zurückholte, also kam es dann zum Schlusssprint.“

Dabei rechnete sich Niewiadoma nicht viel aus, ließ aber dennoch drei Fahrerinnen aus der siebenköpfigen Spitzengruppe hinter sich. “Wie wir wissen, bin ich nicht der Schnellste, aber ich habe trotzdem versucht, mich so zu positionieren, dass ich zumindest ein paar Bonussekunden herausholen konnte“, erklärte sie.

Das gelang Niewiadoma zwar nicht, aber wie ihre Teamkollegin Bauernfeind im Ziel erklärte, sei das auch nicht das Hauptanliegen gewesen. “Wir haben heute keine Zeit verloren und das war das Wichtigste“, sagte die 25-Jährige der ARD. Die einzige Deutsche im Aufgebot von Canyon – SRAM ließ es nach getaner Arbeit etwas ruhiger angehen und erreichte das Ziel mit 2:09 Minuten Rückstand auf Platz 37. Im Gesamtklassement hat die Gesamtneunte von 2023 auf Rang 52 bereits 15:28 Minuten Rückstand auf das Gelbe Trikot.

Bauernfeind findet “immer besser rein“

Angesichts ihrer Vorgeschichte mit zwei Knieoperationen im vergangenen Jahr betonte Bauernfeind aber schon vor der Tour gegenüber RSN, dass sie ihre Nominierung bereits als Erfolg betrachte und sie sich ganz in den Dienst von Niewiadoma stellen werde. Und da hatte sie mit Blick auf die nun anstehenden Bergetappen Gutes zu berichten. “Ich habe immer besser reingefunden, gegen Ende wurde es mein Terrain, das lässt mich positiv auf die kommenden Tage blicken. Ich brauche immer ein bisschen Zeit, bis ich richtig ins Rennen gefunden habe“, sagte Bauernfeind.

Auch Sportchef Adam Szabó zog mit Blick auf die schwere zweite Tourhälfte ein positives Zwischenfazit. “Klar, am Ende der Etappe ist es wie immer – man will mehr. Das Tagespodium mit einigen Bonussekunden wäre schön gewesen“, sagte der Slowake in der Pressemitteilung seines Teams. “Aber am Ende können wir auch mit Platz vier zufrieden sein – vor allem wegen der Stürze zu Beginn der Etappe, da hatten wir Glück – als die passierten, waren wir nämlich immer an einer anderen, besseren Stelle. Deshalb sollten wir nicht enttäuscht sein. Eigentlich können wir mit dem Ausgang der gesamten Etappe recht zufrieden sein. Jeden Tag kommen jetzt größere Berge auf uns zu, darauf freuen wir uns“, fügte Szabó an.

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