Visma-Plan des Schlusstags geht perfekt auf

Vingegaards “merkwürdige Tour“ endet auf Platz zwei

Von Jan Zesewitz

Foto zu dem Text "Vingegaards “merkwürdige Tour“ endet auf Platz zwei"
Wieder Zweiter: Jonas Vingegaard (Visma - Lease a Bike, links) neben Tadej Pogacar (UAE - Emirates - XRG). | Foto: Cor Vos PRÜFEN

28.07.2025  |  (rsn) – Das große Ziel hat Visma – Lease a Bike bei dieser Tour de France verfehlt. Jonas Vingegaard musste in Paris mit der zweiten Stufe auf dem Podium vorliebnehmen, der ewige Rivale Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) stand im Gelben Trikot neben ihm. Die niederländische Equipe versuchte im Hochgebirge, den slowenischen Dominator unter Druck zu setzen, schließlich vergebens. Dass der Däne am Ende chancenlos Zweiter wurde, lag auch an zwei “schwarzen Tagen“, die einen Großteil seines Rückstands ausmachten.

Im Einzelzeitfahren von Caen verlor er mehr als eine Minute auf Pogacar, nach Hautacam waren es sogar 2:10 Minuten. Die Equipe muss sich mit “Trostpreisen“ zufriedengeben: jeweils ein Etappensiege von Simon Yates und in Paris von Wout Van Aert, dazu der klare Gewinn der Mannschaftswertung. Für Vingegaard fühlte es sich dennoch nach einer Enttäuschung an. "Um ehrlich zu sein, bin ich (mit diesem zweiten Platz im Vergleich zu dem von 2024, d. Red.) etwas enttäuschter. Ich bin hierhergekommen, um die Tour de France zu gewinnen, was ich in gewisser Weise für realistisch hielt“, sagte er nach der Siegerehrung in Paris.

Das liegt auch daran, dass sich beim Dänen hervorragende Leistungen mit schwächeren abwechseln – ungewöhnlich angesichts der sonstigen Konstanz des zweifachen Tour-Siegers. “Es war eine merkwürdige Tour de France für mich“, sagte er schon vor dem Abschluss in Paris. “Ich bin besser als je zuvor. Das habe ich immer wieder gezeigt. Gleichzeitig hatte ich aber auch ein paar schwarze Tage, die ich so noch nie zuvor erlebt habe.“

Visma hängt Pogacar nur am letzten Tag ab

Im Hochgebirge gelang es dem niederländischen Team nicht, Pogacar entscheidend unter Druck zu setzen, obwohl der Slowene ein ums andere Mal isoliert war. Es half nicht, dass Matteo Jorgenson vor allem in den Pyrenäen weit von seiner Normalform entfernt war und die Mannschaftstaktik – insbesondere während der Königsetappe am Col de la Loze – nicht aufging. Eine Taktik vom Ergebnis her zu bewerten, wäre zu einfach. Am Ende steht der Fakt, dass Pogacar in diesem Jahr der Stärkere war – und Vingegaard ganz klar die zweite Kraft im Rennen.

Visma jagte in der Folge gleichzeitig Etappensiege und hatte mit Yates im Zentralmassiv Erfolg. Und ausgerechnet am letzten Tag, am Montmartre in Paris, ging der Plan der Equipe einmal perfekt auf. Mit Jorgenson und van Aert kämpften zwei Fahrer des Teams im Finale um den Etappensieg – und einmal konnte ein Schwarz-Gelber tatsächlich den Mann im Gelben Trikot abhängen. Van Aert fuhr einen weiteren prestigeträchtigen Tageserfolg auf der Champs-Elysées ein, für die Gesamtwertung war der Tag zu diesem Zeitpunkt längst bedeutungslos, Vingegaard ging früh auf dem Rundkurs auf Nummer sicher.

Im Unterschied zu seinem Rivalen schaut Vingegaard aber jetzt schon wieder nach vorne. Bei der Vuelta wird er – wohl in Abwesenheit Pogacars – als absoluter Topfavorit am Start in Turin stehen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

11.08.2025Gianetti: “Pogacar zu sein ist schön, aber nicht einfach“

(rsn) – Mauro Gianetti, der Teamchef von UAE – Emirates – XRG hat sich zum kommenden Rennkalender und zum Vuelta-Verzicht von Tadej Pogacar geäußert. Am Ende der Tour de Pologne sagte er gege

03.08.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrerinnen / 9. Etappe

(rsn) - 154 Profis aus 22 Teams sind am 26. Juli im westfranzzösischen Vannes zur 4. Tour de Frances Femmes (2.WWT) angetreten, darunter sieben Deutsche, sechs Schweizerinnen und drei Österreicheri

31.07.2025Pogacar “langweilte“ sich in der zweiten Hälfte der Tour

(rsn) – Neben dem Gelben und dem Gepunkteten Trikot sicherte sich Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) bei der Tour de France 2025 vier Etappensiege. Den letzten davon feierte der Slowene ab

30.07.2025Häuslicher Unfall: Vauquelin bricht sich den Knöchel

(rsn) – Spätestens mit seinem siebten Platz bei der 112. Tour de France hat Kevin Vauquelin (Arkéa – B&B Hotels) auch international seinen Bekanntheitsgrad deutlich erhöht. Die Freude über das

29.07.2025Zwei Tage nach der Tour: Aldag verlässt Red Bull - Bora - hansgrohe

(rsn) – Rolf Aldag und Red Bull – Bora – hansgrohe gehen ab sofort getrennte Wege. Das kündigte der deutsche WorldTour-Rennstall überraschend zwei Tage nach Ende der Tour de France an, bei der

28.07.2025Lipowitz: “Manchmal ist der Sportchef nicht glücklich mit mir“

(rsn) - Nur Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe) konnte in den Bergen der Tour de France ansatzweise mit Tour-de-France-Sieger Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und dem Zweitplat

28.07.2025Im Überblick: Alle Gelbe Karten bei der 112. Tour de France

(rsn) – Drei Tage hat es gedauert, bis die UCI-Jury bei der Tour de France 2025 zum ersten Mal hart durchgegriffen und Gelbe Karten verteilt hat: Im Sturzchaos von Dünkirchen bestraften die Kommiss

28.07.2025Angst, natürlicher Schwund und finanzielle Ungleichheit

(rsn) – Die Tinte in den Radsport-Geschichtsbüchern ist gerade erst getrocknet: Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) hat bei der Tour de France 2025 im direkten Duell mit seinem großen Widersa

28.07.2025Montmartre wirklich einmalig? Prudhomme zieht Tourmalet-Vergleiche

(rsn) – Es sollte etwas Besonderes werden. Immerhin gab es ja auch einen runden Geburtstag zu feiern. Vor 50 Jahren endete die Tour de France erstmals in Paris auf den Champs-Élysées, Ex-Telekom-T

28.07.2025Bericht: Pogacar verzichtet auf die Vuelta

(rsn) – Nach der Tour de France wird es wohl nicht zum nächsten Duell der beiden Topfahrer Tadej Pogacar (UAE - Emirates - XRG) und Jonas Vingegaard (Visma - Lease a Bike) bei der Vuelta a España

28.07.2025Ineos: Von “Null Toleranz“ zu “Null Transparenz“

(rsn) - Es hat etwas gedauert, bis die ARD-Reportage “Geheimsache Doping: Im Windschatten“ auch bei der Tour de France ankam. Aber auf der Pressekonferenz der 20. und vorletzten Etappe sah sich sc

27.07.2025Pogacar versucht sich vor 4. Toursieg an einem letzten Spektakel

(rsn) – Auf den ersten Blick war Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) der Mann, der er immer ist: angriffslustig, siegeshungrig. Nachdem alle Fotos geschossen waren, der Bummelzug Fahrt aufgenom

Weitere Radsportnachrichten

11.09.2025Pogacar äußert Verständnis für Ayusos vorzeitigen Abschied

(rsn) – Tadej Pogacar hat Verständnis für den vorzeitigen Abschied von Juan Ayuso UAE – Emirates – XRG, will sich aber offensichtlich nicht in den Disput zwischen dem Spanier und dem Team einm

11.09.2025Startzeiten des Einzelzeitfahrens der Vuelta a Espana 2025

(rsn) – Oscar Riesebeek (Alpecin – Deceuninck) wird um 14:45 Uhr in Valladolid das Einzelzeitfahren der 80. Vuelta a Espana eröffnen. Aus Sicherheitsbedenken wegen auch für die 18. Etappe zu erw

11.09.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

10.09.2025Zeitfahren aus Sicherheitsgründen von 27,2 auf 12,2 km gekürzt

(rsn) – In Valladolid steht das einzige Einzelzeitfahren dieser Vuelta auf dem Programm. Der eigentlich 27,2 Kilometer lange, flache Parcours wurde am Vorabend der Etappe auf 12,2 Kilometer gekürzt

10.09.2025Vingegaard: “Diese Tage muss man eben überstehen“

(rsn) – Kaum etwas gewonnen hat Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) auf der 17. Etappe der Vuelta a Espana. Im schweren Schlussanstieg konnte der Däne keinen Unterschied machen. Immerhin: Se

10.09.2025“Bora-Boys“ spielten numerische Überlegenheit clever aus

(rsn) – Der Gegenwind war im Ziel der 17. Etappe der Vuelta a Espana das große Gesprächsthema. Sechs der sieben Besten in der Gesamtwertung der Spanien-Rundfahrt blieben am Alto de El Morredero (1

10.09.2025Almeida: “Jonas hat nicht super ausgesehen, ich aber auch nicht“

(rsn) – Nach perfektem Teamwork hat Red Bull – Bora – hansgrohe auf der 17. Etappe der Vuelta a Espana den ersten Tagessieg feiern können. Dafür sorgte der 21-jährige Italiener Giulio Pellizz

10.09.2025Highlight-Video der 17. Etappe der Vuelta a Espana 2025

(rsn) – Giulio Pellizzari hat seinem Team Red Bull – Bora – hansgrohe den ersten Tagessieg bei der diesjährigen Vuelta a Espana beschert. Der 21-jährige Italiener entschied die 17. Etappe übe

10.09.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 17. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 23. August in Turin in Norditalien zur 80. Vuelta a Espana (2.UWT) angetreten. 3151 Kilometer ist die Spanien-Rundfahrt in diesem Jahr lang, nicht weniger als

10.09.2025Pellizzari feiert am Alto de El Morredero ersten Profisieg

(rsn) – Kurz mal in Schwierigkeiten, dann obenauf: Giulio Pellizzari (Red Bull – Bora – hansgrohe) hat die 17. Etappe der Vuelta a Espana gewonnen. Das mit 143 Kilometern kurz gehaltene Teilstü

10.09.2025Ackermann verlässt Israel - Premier Tech, Movistar holt Garcia Pierna

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

10.09.2025“Italien-Liebhaber“ Del Toro jubelt auch in der Toskana

(rsn) - “Ich mag die italienischen Rennen sehr gern“, sagte Isaac Del Toro (UAE – Emirates – XRG) am Wochenende nach seinem Sieg beim GP Industria & Artigianato (1.Pro), dem Auftakt zu den dor

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • La Vuelta Ciclista a Espana (2.UWT, ESP)
  • Radrennen Männer

  • Turul Romaniei (2.2, ROU)