Niewiadoma nach Tour-Auftakt im Plan

Vollering, Longo-Borghini und Kopecky schon im Zugzwang

Von Jens Claussen

Foto zu dem Text "Vollering, Longo-Borghini und Kopecky schon im Zugzwang"
Eine konzentrierte Lotte Kopecky (SD Worx - Protime) am Start der Tour de France Femmes | Foto: Cor Vos

27.07.2025  |  (rsn) – Was für ein furioser Auftakt zur diesjährigen Tour de France Femmes (2.WWT)! Aber nicht nur der finale Anstieg, an dessen Ende Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) triumphierte, hat die Gemüter in helle Aufruhr versetzt, sondern auch der Ausgang der 1. Etappe für die ein oder andere Top-Favoritin auf dem Gesamtsieg. 

Konnten sich die Klassementfahrerinnen im Vorjahr noch im Sprint Royal “gemütlich zurücklehnen", während die schnellen Frauen beim Grand Départ in Rotterdam um das erste Gelbe Trikot kämpften, sah es auf dem technischen Rundkurs in Plumelec ganz anders aus. Und damit auch bedrohlicher für Demi Vollering, Lotte Kopecky, Marlen Reusser & Co.

Schon vor der Tour wurde darüber spekuliert, dass die finale Runde, gespickt mit der dreimaligen Überquerung der sechs Prozent steilen und 1,7 Kilometer langen Cote de Cadoudal schon am ersten Tag für Abstände im Klassement sorgen könnte. Und genau so kam es dann auch. 

Am heftigsten erwischte es Marlen Reusser, die als Movistar-Kapitänin und Mitfavoritin auf den Toursieg ins Rennen gegangen war. Die Giro-Zweite war von Rennbeginn an stets im hinteren Peloton zu sehen und hatte 19 Kilometer vor dem Ziel, da schon alleine unterwegs, vier Minuten Rückstand auf die Rennspitze. Wenig später wurde die Nachricht vermeldet, mit der man in den Minuten zuvor schon rechnete: Die Schweizerin musste das Rennen vorzeitig verlassen.

Was sich nach Rennende mit Blick auf die Ergebnisliste offenbarte, wird einigen der Favoritenteams überhaupt nicht geschmeckt haben. Wurde Titelverteidgierin Kasia Niewiadoma (Canyon – SRAM – zondacrypto) noch zeitgleich mit der Siegerin gewertet, kassierte die Top-Anwärterin auf den Rundfahrtsieg, Demi Vollering (SD Worx – Protime), bereits drei Sekunden Rückstand.

Noch übler erwischte es Weltmeisterin Lotte Kopecky (SD Worx – Protime), deren formuliertes Saisonziel das Tourpodium ist. Oder sollte man eher sagen war? Denn die Belgierin, deren unmittelbare Vorbereitung auf die Tour aufgrund von Rücken- und Knieschmerzen, alles andere als glücklich verlief, findet sich aktuell in der Gesamtwertung auf Rang 43 mit bereits 1:04 Rückstand wieder. Auch die zweite Speerspitze von SD Worx, Anna van der Breggen, musste schon einen Zeitverlust von fünf Sekunden auf Niewiadoma hinnehmen.

Laut cyclingnews berichtete Teammanager Danny Stam nach Rennende, dass Kopecky das Team offensichtlich während der Etappe nicht über ihre mangelnde Form informiert hätte. Denn der Plan sei laut Stam gewesen: “Lorena und Anna wollten den Sprint für Lotte vorbereiten, aber sie war nicht da, wo sie hätte sein sollen. Lotte hatte nicht die Beine. Das war nicht das, was wir uns erhofft hatten“, so Stam nüchtern.

Dieselbe Stimmung dürfte auch im Team von Giro-Siegerin Elisa Longo Borghini (UAE – ADQ) herrschen. Die Italienerin fand sich mit einem Rückstand von 52 Sekunden auf Platz 39 im GC wieder. Und auch, wenn Reussers deutsche Teamkollegin Liane Lippert keine unmittelbare Kandidatin für das Podium ist, wird sie sich ihren Tour-Start mit 6:44 Minuten Rückstand sicherlich anders vorgestellt haben. 

Mehr Informationen zu diesem Thema

10.08.2025Koppenburg stimmt in Gewichtsdebatte ein

(rsn) - Die Rechnung ist eigentlich einfach. Je weniger Gewicht die Schwerkraft nach unten zieht, desto weniger Kraft braucht man, um es nach oben zu bewegen. Bleibt die Kraft gleich, geht es eben sch

06.08.2025Ferrand-Prévots Toursieg löst Gewichtsdiskussion aus

(rsn) – Nach dem Toursieg von Pauline Ferrand-Prévot (Visma – Lease a Bike) wurde viel über das Gewicht der Französin gesprochen. Sie habe nach ihrem Triumph bei Paris-Roubaix (1.WWT) vier bis

05.08.2025Visma an der Spitze der Preisgeldliste der Tour de France Femmes

(rsn) – Visma - Lease a Bike um Gesamtsiegerin Pauline Ferrand-Prévot hat bei der Tour de France Femmes das meiste Preisgeld kassiert. Das niederländische Team sammelte an den neun Tagen 76.190 Eu

04.08.2025Vollering: “Will nicht nur Haut und Knochen sein“

(rsn) – Quasi federleicht stürmte Pauline Ferrand-Prévot (Visma – Lease a Bike) bei der Tour de France Femmes (2.WWT) mit zwei Etappensiegen zum Gelben Trikot. Wie die 33-jährige Französin ang

04.08.2025Kopecky: “Muss in Ruanda bei 110 Prozent sein“

(rsn) – Am Ende der 4. Tour de France Femmes konnte Lotte Kopecky (SD Worx - Protime) doch lächeln – und das, obwohl die mit großen Ambitionen gestartete Weltmeisterin im Verlauf der neun Tage k

04.08.2025“Super happy“: Niewiadoma schafft es noch aufs Tour-Podium

(rsn) – Im vergangenen Jahr sorgte Kasia Niewiadoma bei ihrem Team Canyon – SRAM – zondacrypto für grenzenlosen Jubel, als sie am Schlusstag der Tour de France Femmes Demi Vollerings Großangri

03.08.2025Highlight-Video der 9. Etappe der Tour de France Femmes

(rsn) – Pauline Ferrand-Prévot (Visma – Lease a Bike) hat auch auf der Schlussetappe der Tour de France Femmes die Konkurrenz dominiert und mit ihrem zweiten Tagessieg in Folge das Gelbe Trikot u

03.08.2025Gigante: “Es wurde ein superschwerer und einsamer Tag“

(rsn) – Pauline Ferrand-Prevot (Visma – Lease a Bike) hat die Schlussetappe und die Tour de France Femmes 2025 gewonnen. Die Roubaix-Siegerin verwies gleich zweimal Demi Vollering (FDJ – Suez) a

03.08.2025Ferrand-Prévot gewinnt Finaletappe und macht Tour-Sieg perfekt

(rsn) – Die Tränen liefen ihr schon auf den letzten Metern vor der Zielline unter der Brille hervor. Als sie den Strich überquert hatte, gab es kein Halten. Es waren Freudentränen, denn Pauline F

03.08.202511 Sekunden vor Zeitlimit: Dygert durchnässt von Schweiß und Tränen

(rsn) – Pauline Ferrand-Prevot (Visma – Lease a Bike) brauchte für die 112 Kilometer der 8. Etappe der Tour de France Femmes von Chambéry hinauf zum Col de la Madeleine 3:47:24 Stunden. 126 weit

03.08.2025Visma kann vor dem Schlusstag noch nicht feiern

(rsn) – Die Tour de France Femmes scheint entschieden. Zu dominant war der Auftritt von Pauline Ferrand-Prevot (Visma - Lease a Bike) am Col de la Madeleine während der vorletzten Etappe. 2:37 Min

02.08.2025Aufgelöste Gigante bekam “eine Menge gemeiner Nachrichten“

(rsn) – Sie war enttäuscht, sie aber überglücklich. Sarah Gigante (AG Insurance – Soudal) war nach dem Zieleinlauf der 8. Etappe der Tour de France Femmes völlig durcheinander. Sie lachte, sie

Weitere Radsportnachrichten

17.09.2025Vuelta-Zweiter Almeida zieht die EM der WM vor

(rsn) – Mit dem Vuelta-Zweiten Joao Almeida (UAE – Emirates – XRG) wird ein weiterer hochklassiger Name bei der Straßen-WM in Ruanda fehlen. Der Portugiese wird sich stattdessen auf die Straße

17.09.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

16.09.2025Alle Altersklassen besetzt: Schweiz mit 23-köpfigem WM-Aufgebot

(rsn) – Mit nicht weniger als 23 Sportlern und Sportlerinnen reist Swiss Cycling zu den Straßen-Weltmeisterschaften 2025 nach Ruanda 821. - 28. September). Vor allem in der Elite Frauen und Männer

16.09.2025Zeitplan der UCI-Straßenweltmeisterschaft von Kigali

(rsn) - Am Sonntag beginnt die UCI-Straßenweltmeisterschaft von Kigali/Ruanda, wo vom 21. bis 28. September erstmals Welttitelkämpfe auf dem afrikanischen Kontinent ausgetragen werden. Den Anfang ma

16.09.2025Vermeersch soll Red Bull bei Klassikern mehr Schwung verleihen

(rsn) – Nach neun Jahren in Diensten von Alpecin – Deceuninck schlägt Gianni Vermeersch in der Spätphase seiner Karriere ein neues Kapitel auf. Der Belgier, der am 19. November seinen 33.Geburts

16.09.2025Alle Augen auf Wellens: UAE jagt den Rekord

(rsn) – Am Mittwoch steht die 65. Ausgabe des Grand Prix de Wallonie (1.Pro) auf dem Programm. Das belgische Eintagesrennen wartet wie gewohnt mit einer außergewöhnlichen Herausforderung auf. Im K

16.09.2025WM-Zeitfahren und Straßenrennen der Elite ohne Österreicher

(rsn) – Bei den Straßen-Weltmeisterschaften in Ruanda werden sowohl im Zeitfahren als auch im Straßenrennen der Männer keine österreichischen Teilnehmer dabei sein. "Wir wollen nicht nur mitfahr

16.09.2025Luxemburg besetzt bei WM nur die U23-Rennen der Frauen

(rsn) – Ein Mini-Aufgebot mit lediglich zwei U23-Fahrerinnen, aber keinem einzigen Mann und auch keiner Starterin bei den Elite-Frauen schickt der Luxemburgische Radsportverband FSCL zu den Straßen

16.09.2025Zoidl und Bettendorf auch 2026 bei Hrinkow Advarics

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

16.09.2025Große Namen, knackige Etappen: Heißer Kampf in Luxemburg

(rsn) – Am Mittwoch fällt der Startschuss für die 85. Ausgabe der Tour de Luxembourg (2.Pro). Neben den früheren Triumphatoren Marc Hirschi (Tudor Pro Cycling Team) und Mattias Skjelmose (Lidl -

16.09.2025Im Fall von Israel-Start kein Vuelta-Finale 2026 auf den Kanaren

(rsn) – Wie bereits im Frühjahr spanische Medien berichteten, soll die Vuelta a Espana 2026 auf den Kanarischen Inseln enden. Demnach seien vier Etappen geplant, wobei auch die beiden legendären A

16.09.2025UCI will in Ruanda Proteste wie bei der Vuelta verhindern

(rsn – Nach den Massenprotesten am letzten Tag der Vuelta a Espana, in deren Folge die 21. Etappe in Madrid nicht ausgetragen werden konnte, hat der Radsportweltverband UCI angekündigt, dass es in

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Slovaquie (2.1, SVK)
  • Grand Prix de Wallonie (1.Pro, BEL)
  • Skoda Tour de Luxembourg (2.Pro, LUX)