Zwei Podestplätze in zwei Tagen, aber kein Sieg

Poole frustriert: “Keine Ahnung, was die anderen gemacht haben“

Von Felix Mattis (mit Tom Mustroph aus Manzaneda)

Foto zu dem Text "Poole frustriert: “Keine Ahnung, was die anderen gemacht haben“"
Max Poole (dsm-firmenich - PostNL) als Zweiter im Ziel der 12. Vuelta-Etappe. | Foto: Cor Vos

29.08.2024  |  (rsn) – Zwei Tage in Folge in der Spitzengruppe, zwei Tage in Folge in den Top 3, und trotzdem kein Etappensieg: Max Poole (dsm-firmenich – PostNL) war am Ende der 12. Etappe der 79. Vuelta a Espana schwer enttäuscht. Bis auf acht Sekunden kämpfte er sich auf den letzten Metern noch an Pablo Castrillo (Equipo Kern Pharma) heran, den großen Triumph wegschnappen konnte der 21-jährige Brite dem 23-jährigen Spanier aber nicht mehr.

"Enttäuscht", antwortete er im Ziel kurz und knapp auf die Fragen der wartenden Medienvertreter nach seinem Befinden. "Ich habe es wieder versucht und – ja, einfach enttäuscht." Das größere Bild konnte der dsm-Youngster unmittelbar nach Rennende noch nicht sehen. Etwa dass er tief in der zweiten Woche seiner zweiten Grand Tour wirklich gut drauf zu sein scheint und das nächste Spitzenergebnis einfahren konnte.

"Ich denke direkt nach der Etappe ist es normal, dass ich erstmal sehr enttäuscht bin. Vielleicht kann ich etwas später froh über das Ergebnis sein, aber zwei Tage in Folge so nah dran zu kommen, das bricht einen etwas", sagte er auf Nachfrage.

Besonders haderte Poole dabei mit der Art und Weise, wie der zweite Platz im Schlussanstieg zur Ski-Station am Montana de Manzaneda zustande gekommen war. Denn nachdem Castrillo zehn Kilometer vor dem Ziel attackiert hatte, hätte der Brite auf mehr Verfolgungs-Engagement des mit zwei Mann in der zehnköpfigen Gruppe des Tages vertretenen Teams Ineos Grenadiers gehofft.

"Ich denke es ist normal, dass sie jeder anschaut und sie die Lücke zufahren müssen", meinte er mit Blick auf Jhonatan Narvaez und Oscar Rodriguez. "Ja, Marc Soler hat hinten abgewartet und ich denke jeder hatte auch etwas Angst vor ihm. Aber wie gesagt: Wenn man zu zweit in der Gruppe ist, hat man die Aufgabe, die Lücke zu schließen. Ich bin dann am Ende einfach Vollgas zum Ziel gefahren, aber es hat nicht mehr gereicht."

Verständnis für Schmid, aber nicht für Narvaez und Soler

Nachdem sich Castrillo allein abgesetzt und Mauro Schmid (Jayco – AlUla) dahinter zunächst allein die Verfolgung aufgenommen hatte, fuhren im Schlussanstieg auch Poole und Narvaez vom Rest der Gruppe weg. Vier Kilometer vor Schluss holten sie Schmid ein und kurz darauf war auch Soler (UAE Team Emirates) von hinten an das Trio wieder herangekommen. Knapp 30 Sekunden lagen sie da hinter Castrillo, der Sieg schien noch möglich. Doch konsequente Kooperation kam nicht zustande, stattdessen attackierten Narvaez und vor allem Soler mehrmals, um anschließend wieder Tempo rauszunehmen.

"Auch als wir zu viert waren habe ich nicht wirklich verstanden, was die anderen gemacht haben. Okay, Schmid hat vorher schon Gas gegeben und war platt", meinte Poole. "Aber die anderen zwei – keine Ahnung!"

Wenigstens spricht der statistische Trend für Poole: Nach seinem vierten Platz auf der 18. Etappe der Vuelta 2023 in La Cruz de Linares ist er nun Dritter auf der 11. Etappe und Zweiter auf der 12. Etappe der Vuelta 2024 geworden. Beim nächsten Fluchtversuch kann für den Gesamtzweiten der Burgos-Rundfahrt also eigentlich nur der Sieg folgen.

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